Bittere Wahrheit

123 8 23
                                    

Mir war so verdammt schlecht. Alles drehte sich, obwohl ich spüren konnte, dass ich bewusstlos war. Ich spürte schweres Metall an meinen Händen und Füßen, hörte immer wieder, wie jemand meinen Namen rief.

Doch ich konnte mich nicht rühren. Nicht sprechen, nicht sehen, wer mich da rief.

Und aus dem Nichts musste ich erbrechen, irgendetwas schleimiges, dann spürte ich einen Sog und schon konnte ich wieder richtig Atmen.

Kaum war ich auch durch den Sog, verschwanden die Metalle an meinem Körper und blinzelnd öffnete ich die Augen. dunkler Himmel begrüßte mich, mein Rücken lag auf hartem, steinigen Boden und mir war immer noch so verdammt schlecht.

Angst ergriff kurz mein Herz, doch ich konnte diesen wieder von mir nehmen, immerhin war ich ja unter freiem Himmel.

Jemand zog mich auf die Beine und legte meinen Arm über seine Schulter. "Jetzt sind wir quitt." kam Bakuhoes Stimme links von mir, weshalb ich schwach aufblickte. Dann sah ich in die selbe Richtung, in die auch der Chihuahua sah, erkannte dabei Shigaraki und Dabi auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes.

Leider war ich betäubt, als hätte ich irgendein zu starkes Schmerzmittel genommen und war kurz davor, mich zu übergeben. "Shit..." hauchte ich vor mich hin und wäre ohne Bakuhoes Hilfe zusammen gebrochen. "Was haben die dir bitte gegeben, dass du so knock bist?" fragte mich Bakuhoe und sah mit einem Funken Besorgnis zu mir herab, da ich immer mehr in eine krümmende Halt abdriftete. "Ich weiß... es nicht." keuchte ich und kniff die Augen zusammen.

Als wäre die Welt für eine Sekunde stumm, erkannte ich einige unserer Klassenkameraden hinter einer Wand, sie wollten uns wahrscheinlich aus dieser Misere befreien. Trauten sie den Helden so wenig zu?

"Katsuki Bakugo und... Yuna Kohai."

Ich erstarrte.

Diese Stimme...

Für einen Moment vergaß ich, dass ich unter irgendwelchen Betäubungsmitteln stand, ja sogar, dass ich in Gefahr war, war nicht mehr wichtig.

Nein stattdessen wurde ich an den Tag zurückversetzt, an dem ich diese dumme Tür öffnete und den Mann hereinließ, der mir im Schlussstrich, alles nahm, was ich hatte.

Der Hass in mir brannte aus dem nichts auf, Tränen traten mir in die Augen und ich richtete mich zur vollen Größe auf, um den Mann anzusehen, der mir meine Mutter nahm. Sie eiskalt vor meiner Mutter getötet hatte.

Ich spürte, dass die Kontrolle über den Avatarzustand flöten ging, ich immer wütender atmete und Katsukis Hand dabei zerquetschte.

Dieser verstand nicht, was auf einmal mit mir los war, sah verständnislos zu mir und konnte meine hell aufleuchtenden Augen erkennen. "Scheiße! Ich dachte du hättest das im Griff!" rief der Kerl auf und riss sich von mir los.

"Du elender Bastard." knurrte ich leise, der Wind um mich herum zog sich etwas enger zusammen und zog eine leichte Staubspur hinter sich her. "Nun wirst du endlich für deine Taten büßen!" schrie ich und hob einen Arm in die Luft.

Anders als sonst, schien ich die Kontrolle noch zu haben, verließ meinen Körper nicht oder wurde bewusstlos. Ich sah alles klar und deutlich, nur steuerte in diesem Moment mein Hass mein Handeln, weshalb ich auch irgendwo keine Kontrolle mehr hatte.

Mit der Bewegung riss ich den Boden auf und ließ gewaltige Säulen in Richtung dieses Mörders los, welcher einfach nur stumm in der Luft stand und mich betrachtete.

Überfordert mit meinen Gefühlen versuchte ich diesen Mann zu treffen, wobei die Säulen nicht trafen. Ich rannte in höchster Geschwindigkeit auf ihn zu, ließ meine Sohlen aufflammen und griff den maskierten so weiter an.

In genau dem Moment, wo der Kerl meinen Fuß packte, erschien All Might und meine Klassenkameraden tauchten auf, um Katsuki aus dieser Situation zu befreien.

"Lass sofort meine Tochter los!" rief der muskulöse Held los und rannte dabei auf den... den Bastard los, um mich aus seinen Händen zu befreien. Als er das auch schaffte, versuchte ich mich wieder von meinem Dad loszureißen, welcher mich grob festhielt. "Endlich sind alle Akteure versammelt!" ergriff dieser Mann das Wort und klatschte in die Hände. Dabei verschwand die League of Villains und nur noch wir drei waren hier.

All Might zog mich enger an sich, doch ich versuchte immer noch auszureißen, mit Tränen im Gesicht. "Du elender Mörder!" schrie ich und warf mich erneut gegen meinen Dad und seine viel zu starken Arme.

All Might schien auch endlich zu verstehen, was Sache war und betrachtete den Kerl mit wütenden Augen, ich begann zu zittern. "Eine schöne Familienversammlung, nicht wahr, All Might? So habe ich es mir erträumt, nachdem ich mein eigen Fleisch und Blut umbringen musste. Sie hat es aber auch nicht anders gewollt, nachdem sie sogar ein Kind mit dir gezeugt hatte!"

Erneut erstarrte ich.

Sein eigen...?

Nein.

Das kann nicht...!

"DU LÜGST DU WIDERLICHER BASTARD!" schrie ich gequält auf, während meine Knie unter mir zusammenbrachen.

Es musste eine Lüge sein.

Es musste einfach!

"Nein, denn du bist nicht Yuna Kohai, sondern Yuna Yagi. Meine Enkelin."

Not Like The OthersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt