Müde streckte ich mich durch und ließ dann meinen entmutigten Blick im Klassenraum herum wandern.
Es war mir immer noch nicht vergönnt, auf eine normale Schule zu gehen, weshalb ich mich langsam an den Gedanken gewöhnte. Klar, ich würde definitiv keine Heldin werden, aber die drei Jahre konnten mir vielleicht helfen, den Avatarzustand in den Griff zu bekommen.
Alleine würde ich das wohl, laut Aang, nicht schaffen. Zumindest die psychischen Herausforderungen waren für mich alleine wohl kaum zu tragen.
Immer noch müde blinzelte ich meine Klassenkameraden an, die sich angeregt über ihren Auftritt im Fernsehen besprachen.
Da war ja was...
Das Sportfest der Yuuei wurde, wie jedes Jahr, im Fernsehen ausgestrahlt. Also alles. Vom Hindernislauf, bis zu den Zweierkämpfen war alles im Fernsehen zu sehen.
Und weil ich das große Pech hatte, musste ich mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und wurde durchgehend von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen beglückwünscht. Es hat mir zwar nicht gepasst, da ich ja schließlich keine Heldin werden wollte, musste aber dieses Mal gute Miene zum bösen Spiel machen und bedankte mich ausschweifend für eben diese Glückwünsche.
Sie meinten es ja nur gut.
Leise seufzte ich auf.
Aizawa hatte eben das Klassenzimmer betreten.
Ein Glück, dann musste ich mich nicht mehr mit dem Sportfest beschäftigen-
"- Codename: Ausarbeitung eurer Heldennamen."
Blinzelnd starrte ich den müde wirkenden Lehrer an, der, wie ich eben bemerkt habe, die 18+ Heldin Midnight neben sich stehen hat und versuchte aus seinen Wörtern schlau zu werden.
Wieso brauchen wir jetzt schon Heldennamen? Wir waren doch gerade mal im ersten Jahr...
"Das hängt natürlich mit den Nominierungen zusammen, die ihr durch die Heldenunternehmen erhalten habt, die ich euch eben erklärt habe.
Ernst wird es erst im zweiten oder dritten Jahr, wenn ihr Erfahrungen gesammelt habt und einsatzfähig seid. Heißt, die Nominierungen, die ihr als Erstklässler bekommt, sind sowas wie Interesse an eurer Zukunft. Es kommt oft vor, dass sie zurückgenommen werden, wenn das Interesse bis zu eurem Abschluss abnimmt."
Eine Projektion wurde an die Wand geworfen und zeigt eine lange Liste an Daten, die wohl unsere Klasse repräsentieren soll.
Erneut blinzelnd versuchte ich die Zahlen neben den ganzen Namen zu sehen, war allerdings noch etwas müde und rieb mir deshalb über die Augen um schärfer sehen zu können.
"Sonst verteilt es sich besser, aber alles konzentriert sich auf die drei." war der monotone Kommentar von Aizawa auf die Ausrufe der anderen.
Schnell ging ich von unten nach oben die Namen durch und stockte, als ich diesen on Top sah.
Sprachlos blinzelte ich mehrere Male und schluckte.
"Aizawa Sensei, wie viele Agenturen hatten denn die Möglichkeit, zu nominieren?" fragte Midoriya schließlich neugierig, wofür ich ihn dankend ansah und ließ meinen Blick dann wieder zu unserem Lehrer wandern.
"Insgesamt hatten 3402 Agenturen die Möglichkeit, für die Schüler zu stimmen, die am Sportfest teilgenommen haben. Für die, die keine Nominierung erhalten haben, gibt es eine Liste an Heldenunternehmen, bei denen ihr euch für das Praktikum bewerben könnt.
Kohai, dir muss ich die komplette Liste aushändigen, damit du dich entscheiden kannst."
Immer noch sprachlos nickte ich kurz und sah die Zahl noch einmal genauer an.
Weder Bakugo, noch Todoroki oder Fumikage hatten die 3000er Marje geknackt. Und dann kam ich, die 3401 Agenturen an der Backe kleben hatte.
Nein ey, das war genau das, was ich nicht erreichen wollte.
"Nun, dann würde ich nun einschreiten.
Ihr habt mich zwar schon beim Sportfest kennengelernt, allerdings war das etwas unpersönlich.
Ich bin Nemuri Kayama, in der Öffentlichkeit auch bekannt als 18+ Heldin Midnight. Meine Fähigkeit: '眠ねむり香がNemuriga' Duft des Schlafes, erlaubt mir, durch das Ausflößen eines einschläfernden Gases, meine Gegner in den Tiefschlaf zu schicken.
Meine Aufgabe heute wird es sein, geeignete Heldennamen für euch zu finden, damit ihr in der Öffentlichkeit mit eben diesem Auftreten zu können."
Einige Kreidetafeln wurden herumgereicht, während die junge Heldin vorne sprach.
"Versucht euch dabei an euren Spezialitäten und besonderen Eigenschaften zu orientieren."
Stille herrschte im Klassenzimmer.
Verzweifelt sah ich meinen Kindheitsfreund Izuku an, der ebenso ein Problem mit dem Namen hatte und mir mit dem gleichen Ausdruck in den Augen sah.
Wir sollten uns also an den Spezialitäten orientieren? Aber wie soll ich das machen, wenn ich drei gänzlich unterschiedliche Macken habe und keinerlei Zusammenhang erkennen konnte?
Zögernd hob ich meine Hand und trat schließlich zur Heldin nach vorne, flüsterte ihr mein Problem ins Ohr und wartete ab.
Ihre Augen wurden mit jeder Beschreibung größer, bis sie mich schließlich dann doch nachdenklich ansah.
Reintheoretisch könnte ich mich zwar auch als Avatar outen, was mir rein gar nichts bringen würde außer verwirrte Blicke, aber irgendwie hatte das eine langweilige Beinote.
Klar, mein Ziel war eh nicht das Auftreten als Heldin, aber dieser Name würde mich die nächsten drei Jahre verfolgen...
Mit einigen Ideen kam ich zurück an meinen Platz, klopfte da einige Male mit der Kreide an die Tafel und entschied mich endgültig für einen Namen.
Zufrieden mit mir selbst lehnte ich mich zurück und hörte den anderen bei der Präsentation zu und musste beinahe schon heulen vor Lachen, als Bakugo seinen Namen beinahe schon herausbrüllte und direkt ein Nein von Midnight bekam.
Das hatte mir zwar einige wüste Beschimpfungen eingebracht, aber amüsant war es trotzdem alle mal.
Durch eben diese Provokation musste ich, als 'Bestrafung' als nächstes nach vorne und meinen Heldennamen vorstellen.
Grinsend wandte ich mich meiner Klasse zu und drückte das Schild kurz an meine Brust, ehe ich mich räusperte und schließlich anfing zu reden. "Es war mir erst etwas spät eingefallen, aber ich hatte das mal irgendwo gelesen. Eine Organisation, die den Frieden für ihre Welt wollte, allerdings das Ziel aus den Augen verlor.
Ich habe mich für folgenden Namen entschieden:
Heldin der Schatten: Akatsuki."
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Not Like The Others
FanfictionSchon immer war ich anders als sie. Meine Fähigkeit, mein Talent, meine Macken. All das brachte viele Menschen dazu, sich vor mir zu fürchten. Und das nur, weil ich alleine war. Ohne Eltern aufgewachsen, in einem Waisenheim abgegeben und von allen g...