Kapitel 25

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Zwei Tage vor dem Ball klopfte es an der Tür als Sev und ich  gerade dabei waren uns gegenseitig auszuziehen.
Sev stand auf und öffnete oben ohne die Tür nachdem ich mich im Schlafzimmer versteckt hatte.
Es war Professor McGonagall.
Ich bekam Panik, wir durften nicht erwischt werden. Noch war unsere Beziehung streng verboten.
Ich hörte sie fragen „Severus entschuldige die Störung aber hast du Miss Underwood gesehen? Sie war in keinem der Kurse. Ich weiß die sind freiwillig aber ich mach mir sorgen. Oh, du hast umgebaut wie ich sehen kann.“
Durch den Türspalt konnte ich sehen wie Sev unauffällig meinen BH unter die Couch schob, als er sein Shirt wieder anzog.
„Soweit ich weiß, hat sie bereits einen Job Minerva.“
„Ach wirklich? Wo denn?“
„Das soll sie dir selbst erzählen.“
„Severus darf ich dich noch etwas persönliches fragen?“
„Sicher Minerva.“
„Nun ich weiß nicht recht wie ich das sagen soll aber ist irgendetwas passiert? Du bist seit einigen Tagen so gut gelaunt und aufgeschlossen wenn keine Schüler in der Nähe sind. Ich frage mich ob das daran liegt, dass Voldemort tot ist oder ob es noch einen anderen Grund dafür gibt.“
„Ja den gibt es meine Liebe Minerva.“
„Verrätst du ihn mir?“
„Ja. Bald.“
„Ich bin gespannt.“
Ich hörte die Tür ins Schloss fallen.
„Puh das war knapp.“, sagte Sev als er sein Shirt wieder über den Kopf zog.
„Wo waren wir stehengeblieben?“
Er stieß die Schlafzimmertür auf und warf mich auf das Bett.
Der Tag des Abschlussballs war gekommen. Sev und ich ließen uns Frühstück von Kinky bringen und blieben bis Mittag im Bett. Wir gingen zusammen in die Badewanne.
Am Nachmittag klopfte Hermine und Ginny bei uns. Wir hatten vereinbart uns bei Sev und mir fertig zu machen. Sein Badezimmer, besser gesagt unser Badezimmer, war riesig und wir waren ungestört.
„Ich hab mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass du und Professor Snape zusammen seid. Er macht mir immer noch Angst.“, gab Ginny zu.
Ich lachte, genau das wollte Sev. Die Schüler sollten Angst vor ihm haben, so lernten sie seiner Meinung nach mehr.
Er war mit den anderen Lehrern bei einer Besprechung und wurde in Kürze zu uns stoßen.
Ginny würde ein hellblaues kurzes Kleid tragen und ihr Makeup hielten wir dezent in Erdtönen. Wir steckten ihre Haare in einen kunstvollen Knoten in ihrem Nacken fest.
Hermine hatte ein langes dunkelrote Kleid ausgewählt. Ihr Lippenstift passte farblich zum Kleid und auch sie bekam die Haare hochgesteckt. Ich würde ein trägerloses, bodenlanges, schwarzes Kleid tragen. Das Oberteil war mit Pailletten verziert und der Rock war hoch geschlitzt. Als Haare und Makeup gemacht waren hatten wir noch eine Menge Zeit bevor wir die Kleider anziehen mussten also ging ich in die Küche um uns eine Flasche Wein zu öffnen. Hermine und Ginny saßen auf der Couch.
„Es ist echt schön hier, hatte ich nicht erwartet.“, sagte Hermine. „Ja ich dachte auch er lebt eher in einer Art Mausoleum oder so.“, fügte Ginny hinzu.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und Ginnys Gesicht nahm die Farbe von Tomaten an.
„Guten Tag die Damen.“, begrüßte Sev uns fröhlich als er eintrat. „Hallo Professor.“, riefen die beiden im Chor von der Couch. „Hallo Liebling, trinkst du ein Glas mit uns.“
„Na wenn ich so nett gefragt werde.“, antwortete er und zog mich an seine Brust.
„Du siehst unglaublich aus Prinzessin.“
„Danke du Schleimer.“, lachte ich und gab ihm einen Kuss.
Als die Flasche leer war, wurde es langsam Zeit in die Kleider zu schlüpfen.
Sev musste früher los um sich mit den Lehrern zu treffen.
Wir machten uns auf den Weg in die Eingangshalle, wo wir uns mit Harry, Ron, Molly und Arthur treffen wollten.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die große Halle. Dort war schon viel los und wir besorgten uns etwas zu trinken. Ich war extrem nervös. Zum einen weil jeder Abschlussschüler eine kurze Rede halten sollte und zum anderen weil Sev und ich uns heute zum ersten Mal als Paar in der Öffentlichkeit zeigen wollten.
Ich ging kurz zu Pansy rüber um kurz mit ihr zu quatschen. Außerdem wollte sie mich ihren Eltern vorstellen. Wir unterhielten uns kurz und ich konnte mich nur schlecht losreißen aber es gelang mir als ich Sev auf uns zukommen sah.
Kurz bevor ich bei ihm ankam traten mir die Malfoys in den Weg. „Miss Underwood wir hatten das letzte mal nicht die Gelegenheit uns richtig zu unterhalten.“, begann Lucius Malfoy.
Ich sah ihn fragend an.
„Sie haben uns nicht ausgeliefert und mein Sohn kann sie sehr gut leide. Sie beide sind im heiratsfähigen Alter. Sie Miss Underwood könnten eine Malfoy werden und ihnen würde es nie mehr an etwas fehlen.“, mit einem arroganten Lächeln beendete er seinen Vorschlag.
Draco sah mich entschuldigend an.
„Ich dachte eigentlich ich hätte mich das letzte mal klar genug ausgedrückt, Mister Malfoy. Und falls sie hier versuchen wollen, ihrem Sohn eine Frau zu kaufen schlage ich vor sie versuchen ihr Glück in einem Bordell.“ Mit diesen Worten ließ ich sie stehen und drehte mich zu Sev um der sich ein Lachen verkniff.
„Du bist unglaublich.“, platzte es aus ihm heraus sobald wir außer Hörweite waren.
„Für wen hält der sich? Sowas widerliche hab ich selten gehört.“ Nachdem ich mich beruhigt hatte musste ich mich zu den anderen setzen, denn die Zeugnisvergaben begann.
Einer nach dem anderen wurde aufgerufen, ging nach vorne, bekam sein Zeugnis von Dumbledore, hielt dann seine Rede und schüttelte den restlichen Lehrern der Reihe nach die Hände.
„Miss Aria Underwood.“, hörte ich Albus rufen.
Ich stand auf und begann nach vorne zu ihm auf das Podest zu gehen. Ich war so unglaublich aufgeregt.
Er schüttelte mir die Hand und gab mir die Mappe mit meinem Zeugnis. „Meinen Glückwunsch.“ Er strahlte mich an und ich nickte ihm zu.
Dann stellte ich mich an das Mikrofon und hasste mich dafür, dass ich das spontan machen wollte anstatt mit eine Rede auszudenken.
„Ich möchte eure Aufmerksamkeit nutzen um mich bei den Menschen zu bedanken ohne die ich heute nicht hier stehen würde. Zuerst möchte ich mich bei dir bedanken Albus. Dafür, dass du mich nach Hogwarts gebracht hast, dass zu meinem Zuhause geworden ist. Ich danke dir für das Vertrauen und Verständnis, dass du in eine dir damals völlig fremde Person gelegt hast. Ich bin stolz heute verkünden zu können, dass ich im kommenden Schuljahr die Nachfolge von Professor Flitwick antreten und Zauberkunst unterrichten werden.
Ich möchte meinen Freunden danken, die schnell zu meiner Familie wurden und deren Freundschaft mit Gold nicht aufzuwiegen ist.
Ich möchte mich auch bei euch allen bedanken, dafür dass ihr dieses Schuljahr zu dem gemacht habt was es ist.
Mein größter Dank jedoch gilt dem Mann der mir das Leben gerettet hat und es seit dem jeden Tag aufs Neue tut. Du bist mein bester Freund, mein Vertrauter und meine Stütze. Danke, dass du mir gezeigt hast wie schön das Leben sein kann. Danke, dass ich bei dir sein kann wie ich wirklich bin. Danke, dass ich mit dir über alles reden kann ohne Angst zu haben verurteilt zu werden. Danke, dass du mein Seelenverwandter bist. Was ich damit eigentlich sagen will ist, ich liebe dich und ich kann es kaum erwarten den Rest meines Lebens mit dir zu verbringen.“
Ich sah hinüber zu Sev und er lächelte mich an.
Ich begann den Lehrern der Reihe nach die Hände zu schütteln. Jeder einzelne hieß mich herzlich im Kollegium willkommen und bat mich sie beim Vornamen zu nennen.
Dann stand ich vor Sev. „Bist du dir sicher, dass du das tun willst? Noch ist es nicht zu spät und ich will dich nicht drängen.“
Ich lächelte ihn an „Ich bin mir sicher“
Jetzt lächelte auch er.
Er legte mir seine Arme um die Schultern und ich schlang meine um seine Taille.
„Das Versteckspiel ist zu Ende.“, flüsterte er.
„Ja endlich.“
Er nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich vor allen anwesenden.
Ich ging zurück zu unserem Tisch, an dem Molly und Arthur mich direkt in ihre Arme nahmen.
Als endlich alle Schüler ihr Zeugnis überreicht bekommen hatten. Kam Sev direkt auf uns zu. Er strahlte über sein ganzes wunderschönes Gesicht. Er hob mich hoch und drehte sich einmal um sich selbst bevor er mich wieder auf meine Füße stellte.
Bevor er etwas sagen konnte unterbrach Minerva uns. „Lass mich raten Severus. Aria ist der Grund.“
Er lachte „Ist das so offensichtlich?“
Jetzt lachte auch sie.
„Minerva du entschuldigt uns, ich würde gern mit meiner Verlobten tanzen.“
Kaum hatte er das gesagt zog er mich an der Hand auf die Tanzflächen und  wir ließen eine überraschte Minerva zurück. Im Augenwinkel konnte ich sehen, wie sie sich mit Molly und Arthur unterhielt.
Der Abend verging viel zu schnell, wie das eben ist wenn etwas schön ist.
Die Ferien begannen und ich bereitete mithilfe von Professor Flitwicks Unterlagen meinen Unterricht vor. Sev war mir eine große Hilfe dabei.
Eine Woche vor der Hochzeit, besuchten wir den Fuchsbau.
Da mittlerweile die Todesser alle verhaftet waren und somit Sirius Unschuld offiziell bestätigt war, konnte er endlich sein Haus verlassen.
Wir genossen den Tag mit den Weasleys. Hermine und Harry waren bereits für die Hochzeit angereist. Wir Mädels genossen die Sonne im Garten, während Charlie den Männern zeigte, wie man mit Pfeil und Bogen schoss.
„Severus ist wirklich ein ganz anderer Mensch seit ihr eure Beziehung nicht mehr versteckt.“, sagte Molly ohne die Augen von den Bogenschützen abzuwenden. Ich folgte ihrem Blick und sah den Mann an, der bald mein Ehemann werden würde.
„Ich denke er war schon immer so, nur brauchte er jemandem der ihm half das zu zeigen.“
Als ich ihn so beobachtete, wurde mir, wie so oft, bewusst was für ein Glück ich hatte, dass ich diesen Mann an meiner Seite hatte. Jedes Mal wenn ich ihn ansah überrollt mich eine Welle der Liebe, die mich immer wieder sprachlos machte.
„Ich hab immer noch einen höllen Respekt vor ihm.“, sagte Ginny und ich lachte. Ich konnte das verstehen, sie kannte ihn schon so lange als diesen kalten, emotionslosen Mann denn er so lange vorgab.
„Liebes, ich möchte dir noch etwas geben.“, begann Molly und setzte sich aufrecht hin. „Der Tradition nach, musst du bei der Hochzeit etwas neues, etwas altes, etwas blaues und etwas geliehene tragen. Dein Kleid ist das neue.“
Sie legte eine kleine Schachtel auf den Tisch. „Und hier ist etwas, altes, blaues und geliehenes. Seit Generationen tragen die Frauen unserer Familie diese Ohrringe auf ihrer Hochzeit und ich möchte, dass auch du sie trägst, denn du bist Teil unserer Familie.“
Mir kamen die Tränen. Diese Geste war mir unendlich wichtig. Als ich endlich wieder klar sehen konnte, blickte ich in die Schachtel. Darin waren wunderschöne Ohrringe. Das rautenförmigen Netz, dass vom Ohr hing war über und über besetzt mit hellblauen kleinen Steinen.
„Sie sind wunderschön Molly. Du ahnst nicht wie viel mir das bedeutet.“ Ich legte meine Arme um sie und wir hielten uns lange fest. Irgendwann gesellten die Männer sich zu uns.
„Du bist gut geworden Charlie.“, sagte ich als der schüchterne Rotschopf sich niederließ.
„Ich hatte auch ne gute Lehrerin.“, lachte er.
Es war ein entspannter Nachmittag und ich konnte spüren das auch Sev ihn genoss.

Unbreakable // Severus Snape ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt