Kapitel 10

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Wir apparieren in Zweier- und Dreiergruppen. Sirius Haus war gigantisch. Es war alt und schon lange in Familienbesitz aber man konnte deutlich erkennen wie schön und prunkvolle es in seinen besten Jahren war.
In der Eingangshalle mussten wir allerdings immer leise sein, denn dort hing ein großes Bild von Sirius Mutter, dass immer rumschrie wenn jemand auch nur ein bisschen zu laut war.
Ginny zeigte mir mein Zimmer, denn in diesem großen Haus hatte jeder sein eigenes.
Es war sicher einmal wunderschön gewesen mit der roten Tapete und dem riesigen Bett aus dunklem Holz in der Mitte aber man konnte sehen, dass dieses Haus lange leer stand. Ich beschloss den alten Glanz wiederherzustellen und mithilfe meiner magischen Fähigkeiten war das im Handumdrehen erledigt.
Kurz darauf hörte ich Molly nach uns rufen. Wir fanden sie in der Küche. Am Tisch saß ein Mann Mitte dreißig mit schulterlangen, brauen Locken der uns freundlich entgegen lächelte. Er stand auf und umarmte alle der Reihe nach.
„Und diese wunderschöne junge Dame muss wohl Aria sein.“, sagte er als er mich in eine Umarmung zog.
Ich konnte ihn auf Anhieb leiden und ich spurte sofort, dass er wirklich unschuldig im Gefängnis war. Mit ihm am Tisch saßen noch ein Mann im selben Alter wie er und eine junge Frau mit pinken Haaren.
Die Frau umarmte mich und sagte „Hey Aria, schön dich kennen zu lernen ich bin Tonks.“
„Es ist auch schon dich kennen zu lernen.“, gab ich zurück.
Der Mann kam mit ausgestreckten Hand auf mich zu und sagte „Mein Name ist Remus Lupin.“
Ich streckte ihm meine Hand entgegen und wollte gerade antworten als sich unsere Hände berührten und ich diese Bilder sah. Vor meinem inneren Auge konnte ich sehen wie dieser Mann sich in eine wolfartige Kreatur verwandelte und ich stoppte mitten in der Bewegung. Nur für den Bruchteil einer Sekunde und niemand außer ihm bekam es mit.
„Hallo, ich bin Aria.“, sagte ich als ich seine Hand ergriff und freundlich lächelte. Wir setzten uns zusammen an den Tisch, es gab viel zu erzählen und so saßen wir fast ohne Unterbrechung bis nach Mitternacht in der Küche. Sirius genoss unsere Anwesenheit sichtlich. Es musste schrecklich sein, alleine in diesem großen Haus festzusitzen.
Wir lachten viel und nach dem Abendessen begannen wir Butterbier und Feuerwhiskey zu trinken. Irgendwann setzte sich Remus zu mir.
„Du weißt es oder?“
„Ja, ich konnte sehen wie du dich verwandelt hast.“
„Bitte verurteile mich nicht Aria. Du musst wissen, dass ich einen Trank zu mir nehme der mich davor abhält jemanden zu verletzten.“
Ich lächelte ihn an „Remus, niemandem steht es zu dich zu verurteilen denn jeder hat so seine Leichen im Keller. Ich denke wir werden uns gut miteinander verstehen und falls ich etwas für dich tun kann dann werde ich das.“
Erstaunt über meine freundlichen Worte begann er mich anzulächeln „Danke Aria, ich hatte schon Angst du würdest mich für ein Monster halten.“
„Quatsch, ich war nur kurz erstaunt. Ich hab vor der noch nie einen Werwolf getroffen.“
Da saßen wir, ich die noch vor wenigen Wochen jeden Tag Menschen getötet hatte und ein Mann der sich bei Vollmond in einen Wolf verwandelte und dabei noch nie jemandem auch nur ein Haar gekrümmt hatte. Aber er hatte Angst ich würde ihn für ein Monster halten. Wie absurd diese Situation doch war. Todmüde fiel ich nach Mitternacht in mein Bett. Wir hatten verabredet, am nächsten Tag an den nahegelegenen See zu gehen, deshalb zog ich mir morgens nach dem Duschen direkt meinen grünen Bikini unter ein weißen Strandkleid, dass man mit einem Reißverschluss an der Vorderseite komplett öffnen könnte, an.
Ich schnappte mir meine Tasche und ging runter in die Küche. Molly war bereits fertig mit dem vorbereiten des Frühstück und Sirius saß noch immer am Tisch und schlief mit dem Kopf auf der Tischplatte. Ich ging zu ihm und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Guten Morgen Whiskeykönig. Na wie fühlst du dich?“, fragte ich ihn als er ein Auge öffnete.
„Wundervoll fühle ich mich, wenn ich so nett von einer so schönen Frau geweckt werde. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.“, lächelte er verschlafen.
Ich musste lachen, Sirius war ein Charmeur durch und durch. Nach und nach füllte sich die Küche mit verschlafenen Weasleys, einer fröhlichen Hermine und Harry. Ginny, Hermine und ich belegten Sandwiches und packten sie zu dem Obst, den Snacks und den Getränken in meine Tasche. Gleich danach machten Charlie, Fred, George, Ron, Harry, Hermine, Ginny und ich uns auf den Weg an den nahegelegenen See.
Es war ein ruhiger, kleine See im Wald. Kaum jemand kannte ihn uns so waren wir ganz allein. Ich beschloss mal mit Ron unter vier Augen über Hermine zu reden. Ich hatte ihn die letzte Zeit beobachtet und festgestellt, dass auch er Gefühle für sie haben musste.
Wir breiteten unsere Decken und Badetücher auf der Wiese am See aus und begannen uns zu sonnen. Als es heißer wurde beschlossen wir ins Wasser zu gehen. Es war wunderbar kühl und wir alberten viel herum und hatten unglaublichen Spaß. Nachdem wir unsere Sandwiches gegessen hatten, setzte ich mich zu Ron
„Hey Ron, hast du kurz zwei Minuten? Ich muss dich was fragen.“, sagte ich leise, sodass nur er es hören konnte.
„Klar, lass uns ein Stück gehen.“, antwortete er und stand auf.
Als wir außer Hörweite der anderen waren beschloss ich in die vollen zu gehen.
„Ron, wie lange bist du schon in Hermine verliebt?“
„Was? Wie kommst du den darauf?“, stammelte er nervös.
„Naja, ich bin nicht blind.“, antwortete ich mit hochgezogen Augenbrauen.
„Scheiße, ist es so auffällig?“
„Ja, aber glücklicherweise weiß ich, dass Hermine auch in dich verliebt ist.“, verriet ich ihn.
„Glaubst du echt?“, fragte er verunsichert.
„Ich glaube es nicht ich weiß es. Sie hat es mir gesagt.“
„Ich muss gleich mit ihr reden. Danke Aria.“
Er strahlte über das ganze Gesicht als er auf Hermine zuging. Ich freute mich sehr für die beiden aber ich musste auch an Professor Snape denken und mich überkam wieder diese traurige Sehnsucht.
Die Zeit verging wie im Flug und wir machten uns, nach dem wir nochmal im Wasser waren, auf den Weg zurück zum Grimmauldplatz 12.
Als wir dort angekommen sind war schon das Abendessen fertig. „Na, wie war euer Tag?“, fragte Sirius nachdem alle satt waren. „Wir hatten sehr viel Spaß. Danke für den Tipp mit dem See.“, dankte ich ihm.
„Ja als ich in eurem Alter war, war ich oft dort. Ehrlich gesagt beneide ich euch. Müsste ich mich nicht hier drinnen verstecken wäre ich mit euch gekommen.“, sagte er etwas traurig.
„Was hältst du davon, wenn wir morgen das Bild deiner Mutter von der Wand reißen und einen Pool in die Eingangshalle stellen. Dann können wir alle zusammen schwimmen gehen.“, schlug ich vor.
„Das wäre wirklich wundervoll aber das Bild lässt sich nicht abnehmen. Wir haben schon alles versucht.“, warf er ein.
Ich zwinkerte ihm zu und sagte „Vertrau Mir, ich bin schon mit schlimmerem als deiner Mutter fertig geworden.“
„Na dann bin ich mal gespannt.“
Da uns der Tag am See unglaublich müde gemacht hat, beschlossen wir alle schlafen zu gehen. Ich ging sofort duschen und danach direkt ins Bett.

Unbreakable // Severus Snape ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt