Kapitel 2

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Als ich aus dem Schlaf hochschreckte ging gerade die Sonne auf. Mein Herz raste. Langsam fiel mir wieder ein wo ich war. In Sicherheit. Allmählich beruhigte ich mich und setzte mich auf. Ich sah mich das erste Mal in dem Raum um. Er war gemütlich, ganz anders als des weiße, unfreundliche Zimmer in dem ich so viele Jahre verbringen musste. Das Himmelbett auf dem ich immer noch saß war aus dunkelbraunen Holz mit violetten Vorhängen. Auf dem Boden davor lag ein runder, flauschige Teppich in der selben Farbe wie die Vorhänge am Bett und am Fenster. Neben dem Bett stand ein zum Bett passender, kleiner Nachttisch auf dem ein Wecker 6:30 Uhr anzeigte. In einer Ecke stand ein großer Kleiderschrank der zum Rest der Möbel passte und daneben lag meine Tasche. Jemand musste sie gestern hierher gebracht haben während ich mit Professor Dumbledore gesprochen hatte.
Ich entdeckte eine Tür die mir gestern noch nicht aufgefallen war. Vorsichtig stand ich vom Bett auf, ging zu der Tür und öffnete sie. Es war die Tür zum Badezimmer. Als ich geduscht und mich für das Frühstück fertig gemacht hatte, bemerkte ich, dass langsam so Etwas wie Aufregung in mir hochkam. Erschrocken fuhr ich herum als es leise an der Tür klopfte.
Als ich sie vorsichtig öffnete, sah ich direkt in Professor Dumbledores freundliches Gesicht. „Guten Morgen Miss Underwood. Ich hoffe sie haben gut geschlafen und konnten etwas zur Ruhe kommen." Begrüßte er mich freundlich.
„Guten Morgen Professor. Ja vielen Dank."
„Ich würde sie gerne noch vor dem Frühstück in ihr Haus einteilen lassen, wenn ihnen das recht ist."
Ich nickte und wir setzte uns in Bewegung. Gemeinsam legten wir den Weg in das Schulleiterbüro zurück. Im Büro standen bereits vier Lehrer als Professor Dumbledore mit mir eintraten.
Ich war angespannt. Ich war ungern mit Fremden auf engem Raum. Doch das dürfte ich mir nicht anmerken.
Mit der Eleganz einer Raubkatze, die ich mir durch das jahrelange, harte Training angeeignet hatte, ging ich auf die kleine Gruppe zu und blickte einem nach dem anderen direkt ins Gesicht während der Direktor uns der Reihe nach bekannt machte.
Ganz links stand eine ältere Frau, die mich freundlich anlächelte. „Herzlich willkommen. Ich bin Professor McGonagall Hauslehrerin von Griffindor." Stellte sie sich vor.
Rechts neben ihr stand ein winziger Mann mit gigantischen weißen Koteletten. Er wurde mir als Professor Flitwick Hauslehrer von Ravenclaw vorgestellt. Auch er lächelte mir freundlich zu. Die Frau in dem seltsamen braunen Gewand und den grauen Locken war Professor Sprout Hauslehrerin der Hufflepuffs.
Doch als ich den letzten in der Reihe ansah, stockte mir der Atem. Meine Handflächen wurden feucht, mein Puls beschleunigte sich und ein seltsames Kribbeln machte sich in meinem Magen breit. Ich sah in unglaubliche, fast schwarze Augen deren Ausdruck der selbe war wie der, den ich täglich im Spiegel sehen konnte. Der Ausdruck von Augen die schreckliches gesehen hatten. Sein Gesicht wurde gerahmt von längeren, schwarzen Haaren. Ich konnte spüren, dass auch er erstaunt war als er mich ansah aber genau wie meine, verriet seine Miene absolut nichts.
„Professor Snape. Slytherin.", sagte er kühl.
„Liebe Kollegen, das ist unsere neue Schülerin Miss Aria Underwood. Sie kam gesten Nacht aus Deutschland hier an und wird den Rest des Schuljahres hier in Hogwarts verbringen. Miss Underwood, wenn Sie bitte hier Platz nehmen würden, damit der Hut die zuordnen kann."
Ich setzte mich gehorsam auf den Hocker hinter dem Dumbledore stand. Professor McGonagall kam mit einem abgenutzten, geflickten Hut auf mich zu.
Wie sollte ein Hut mich irgendwo einteilen? Doch kaum hätte der Hut meinen Kopf berührt, begann dieser zu sprechen.
„Ich sehe große und ungewöhnliche magische Fähigkeiten. Unglaublich viel Leid und übermenschlichen Schmerz. Ich sehe Ehrgeiz und Stolz. Mut und Intelligenz. Eine wahrlich schwierige Entscheidung... Slytherin."
Snapes Blick traf erneut den meinen. Was war das für ein seltsames Gefühl, dass mich überkam wenn ich diesen traurigen, verbittert Mann ansah?
„Sehr schön. Minerva würdest du Miss Underwood bitte in die große Halle begleiten? Severus, ich würde gerne noch kurz mit dir unter vier Augen sprechen" sagte der Direktor.
„Sehr gern, Miss Underwood wenn sie mir bitte folgen.", erwartungsvoll sah Professor McGonagall zu mir herab.
Erst auf dem Weg in die große Halle wurde mir bewusst, wie riesig diese Schule war.
Da es ein Samstag war, waren nur wenig Schüler beim Frühstück. Als McGonagall mit mir die große Halle betrat richteten sich alle Augen, der an vier riesigen Tafeln sitzenden Schüler auf mich. Alle Muskeln in mir waren angespannt als mich die Professorin zum Tisch der Slytherins brachte.
„Das ist Aria Underwood. Sie wird ab heute hier zur Schule gehen. Ich bin mir sicher Sie alle werden Sie herzlich aufnehmen." Sprach McGonagall zu den anderen Slytherins.
Mit gespielter Selbstsicherheit setzte ich mich an den Tisch. Kaum war die Professorin verschwunden wendete sich ein hübsches, brünettes Mädchen in meinem Alter zu mir. Sie stellte sich lächelnd vor „Hallo Aria. Ich bin Pansy Parkinson. Slytherin im 7 Jahr. Das ist Draco Malfoy" dabei zeigte sie auf einen hellblonden, arrogant aussehenden Jungen, der mich mit seinen grünen Augen fixierte. „Das ist Blaise Zabini" ein dunkelhäutiger Junge hob grüßend die Hand. „In welchem Jahrgang bist du und woher kommst du?" schloss sie die Vorstellungsrunde.
„Ich bin gestern aus Deutschland hergekommen und werde hier mein siebtes Jahr machen."
„Cool, dann sind wir in der selben Klasse.", freute sich Pansy.
Ich begann etwas Obst zu essen, obwohl ich nicht wirklich Hunger hatte. Dieses komische Gefühl von vorhin machte mir ziemlich zu schaffen.
Die Halle füllte sich allmählich. Ich spürte die Blicke. Alle die die Halle betraten starrten mich an, setzten sich an ihren Tisch und begannen zu tuscheln.
Ich war schnell mit dem Frühstück fertig und lauschte den Gesprächen meiner künftigen Mitschüler als ich plötzlich von hinten angesprochen wurde.
„Miss Underwood, ich bringe sie jetzt auf ihr Zimmer. Folgen sie mir.", sagte die kühle Stimme von Professor Snape.
Schnell erhob ich mich, drehte mich zu ihm um, unsere Blicke trafen sich und da war es wieder, dieses Gefühl, dass ich einfach nicht zuordnen konnte. Jahrelang hatte man mir beigebracht überhaupt nichts zu fühlen, daher traf mich das so unerwartet.
Er sprach kein Wort auf dem Weg zu dem Zimmer, dass von nun an meines sein sollte.
Professor Snape führte mich die Treppe in den Keller hinunter. Erst dort erklärte er mir sehr kurz angebunden welche Tür zum Gemeinschaftsraum führte. Schweigend ging er den Flur entlang, blieb abrupt vor einer Tür stehen und stieß sie unsanft auf.
„Ihr Zimmer. Nachtruhe ist für Ihren Jahrgang von 23-5 Uhr."
Als ich das Zimmer betrat, kam ich ihm sehr nahe, doch er rührt sich keinen Millimeter. Ich blickte kurz zu ihm hoch und erst da viel mir auf wie groß er war. Und schön.
„Danke Professor."
Wortlos drehte er sich um und verschwand. Ich schloss leise die Tür. Das Zimmer war hübsch. Meine Sachen waren bereits gebracht worden. Mir fiel auf, dass irgendjemand all meine Kleidung gewaschen hatte. Praktisch. Ich beschloss meine Sachen auszupacken.
Als das erledigt war setzte ich mich auf mein Bett und sah mich um. Die Wände waren hellgrau, das Bett war schwarz mit einem hohen, geschwungenem Kopfteil aus Leder. Die Bettwäsche, Vorhänge und Teppich waren dunkelgrün. Schrank und Nachttisch waren ebenfalls schwarz. Das Bad war in den selben Farben gehalten. Hellgrau Wandfliesen, schwarzer Boden, dunkelgrüner Teppich. Der große Spiegel über dem Waschbecken wurde von einer silbernen Schlange umrahmt.
Ich ging zurück ins Zimmer und setzte mich wieder auf das Bett. Ich musste kurz eingenickt sein, denn ich schrak hoch als es klopfte.
„Hey Aria, ich geh jetzt Mittagessen. Willst du mitkommen?", fragte Pansy.
„Ja gern."
Ich stand auf, steckte mir meinen Geldbeutel in die Hosentasche und prüfte kurz meine Frisur im Spiegel. Dann ging ich gemeinsam mit Pansy in die große Halle.
Wie von selbst glitt mein Blick über den Tisch an dem die Lehrer aßen. Er sah mir direkt in die Augen und für einen kurzen Moment schien die Welt still zu stehen.
„Aria? Hast du gehört?"
Ich blickte verwirrt in die Richtung aus der die Stimme kam. Pansy hatte eine Frage gestellt aber ich hatte nicht zugehört.
„Bitte entschuldige Pansy, kannst du deine Frage noch einmal wiederholen? Ich war kurz in Gedanken."
„Ich wollte wissen, woher du so gut Englisch sprichst. Normal haben die Leute die nicht in England geboren wurden einen Akzent aber du nicht.", wiederholte Pansy geduldig.
„Oh, Englisch ist da wo ich herkommen ein Pflichtfach in allen Schulen und Sprachen lagen mir schon immer.", antwortete ich. „Cool, ich wünschte mir würden Sprachen auch leicht fallen. Komm die Jungs warten schon am Tisch auf uns.", wechselte Pansy das Thema. Wir setzten uns Blaise und Draco gegenüber. „Na, hast du dich schon eingerichtet?", fragte mich Blaise. „Etwas.", entgegnete ich gelangweilt.
Den anderen schien aufgefallen zu sein, dass ich mich nicht unterhalten wollte und sie ließen mich in Ruhe. Ich hörte ihren Gesprächen nur halbherzig zu während ich ein paar Bissen von den verschiedenen Speisen aß.
Erleichtert stellte ich kurze Zeit später fest, dass Professor Dumbledore direkt auf mich zusteuerte. Er wurde von einem Mädchen und zwei Jungen aus einem anderen Haus begleitet. „Ah Miss Underwood, wie ich sehe haben sie bereits zu Ende gespeist. Sehr schön, dann können wir uns ja direkt auf den Weg nach Hogsmeade machen.", sprach er. Glücklich endlich einen Grund zu haben vom Tisch aufzustehen, folgte ich der kleinen Gruppe.

Unbreakable // Severus Snape ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt