Leila blickte lange Zeit nach oben an die Glühbirne, die dort lose und verlassen an der Decke hing. Artur war unterdessen wieder am Schlafen. Eigentlich tat er gar nie was anderes. Wie lange war sie jetzt schon hier? Leila wusste es nicht, das Zeitgefühl hatte sie komplett verlassen. Das einzige an was man sich in dieser Grotte halten konnte waren die Mahlzeiten, doch Leila hatte sie vergessen zu zählen und egal ob es erst zehn, oder schon zweihundert Mahlzeiten gewesen waren, es war noch immer unmöglich zu sagen. Denn ob sie alle vier oder gar nur alle zwanzig stunden essen kriegten blieb ein Rätsel.
Sie hob ein Strohhalm zwischen die Finger und zerknitterte ihn mit Daumen und Zeigefinger, während dem sie gedankenverloren zusah wie er langsam einknickte. Sie warf es auf Artur und betrachtete seine Haltung, sie sah ähnlich aus wie die des Strohhalms. Seufzend legte Leila ihren Kopf auf die Arme. Gedankenverloren starrte sie auf Artur und hatte die Lampe vergessen. Nach einer gefühlten Ewigkeit nahm Leila noch ein Strohhalm und piekste Ihn damit in den Arm. Ihr war Langeweile und als ausrede, hatte er eigentlich genug geschlafen. Als keine Reaktion kam piekste sie nochmal und nochmal zu. Neugierig sah sie Ihn an und schüttelte schlussendlich enttäuscht den Kopf, als noch immer keine Reaktion kam.
Sie überlegte wieder, dies tat sie in letzter Zeit sehr oft, da es sowieso nichts anderes zu tun gab, ausser Angst zu haben wenn diese scheiss Tussi wieder hinunter kam.
Artur hatte gesagt die Tür sei zu schwer für einen Menschen. Das glaubte sie ihm auch, denn als sie wieder hinunter geführt, oder besser gesagt geworfen wurde, hatte sich Leila die Türe genauestens angesehen und die war definitiv aus purem Fels. Also würde Schloss brechen wohl tatsächlich nichts bringen. Auf der anderen Seite hatte sie auch das Gefühl, dass Flordelise die Tür gar nicht abschloss. Ihr war dies das letzte mal zufälligerweise aufgefallen und sie hatte sich stark vorgenommen das nächste mal darauf zu achten. Das die Türe nie abgeschlossen wurde war ermutigend und entmutigend zugleich. Zum einen müssten sie gar nicht erst an einen Schlüssel kommen, zum anderen musste die Türe also so schwer sein, das Flordelise nicht einmal einen Hauch an Gefahr roch diese unabgeschlossen zu lassen.
Ein Schloss hatte Leila noch nie geknackt, wieso auch? Man lehrte doch immer nur diese dinger zu respektieren, diese scheiss Dinger waren immer als gut angepriesen: Man konnte damit Privatsphäre schaffen und gefährliche Menschen kontrollieren. Aber Ihre Meinung hatte sich in letzter Zeit stark geändert, nicht zuletzt zu Türen.
Und was würden sie danach überhaupt machen?' Der Wald musste riesig sein, Artur hatte recht, es war hoffnungslos. Schnell schob sie diesen Gedanken mit aller Kraft wieder weg und sah zu Artur hinunter, Nein! So würde sie sicher nicht Schluss machen, wen sterben dann im versuch zu leben.
Sie erhob sich langsam und gab alle acht Artur nicht zu stören, währenddem sie langsam in Richtung Treppe lief. Sie stieg nach oben und setzte sich vor die Steintüre, wenn man dies überhaupt Türe nennen konnte, denn eigentlich war es eher einfach ein block. Von Innen war sie viel weniger passend, bemerkte Leila plötzlich und lies Ihr Finger über den rauen Stein gleiten. Das musste daran liegen dass die Höhle von innen gegraben worden war und die Türe somit von innen nach aussen gehauen war. Wie war die Höhle überhaupt gebaut worden, wenn man die Türe von innen her hatte machen lassen. Hatte man vom Boden herauf gegraben? sie sah den Boden unter sich an, doch alles schien solider Stein. Sie Stand auf und lies den Blick über den Boden wandern.
Oder vielleicht war die Höhle auch von oben runter gegraben worden? Diese Vorstellung war weniger ermutigend, wie sollten sie je ans Dach kommen. Aber egal was, schauen war wohl die einzige Möglichkeit. Nur wie?
Sie lief wieder hinunter zu Artur, sah ihn an und seufzte. Wenigstens hatte er unterdessen die Seite gewechselt...
Plötzlich hörte Leila wie sich die Türe öffnete. Also war es wieder so weit. Sie hielt Ihren Hals und seufzte. Aber wahrscheinlich würde dieses mal sowieso nur Artur rann kommen. Leila erschrak ab diesem kalten Gedanken.
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Amsberg
Ma cà rồngAls Leila eines nachts noch einwenig herumschlendert und die Lichter Ihrer Heimatstadt Wien geniest, wird sie unerwartet von einem verwirrten Jungen entführt. Das einzige was Leila will, ist wieder nach hause zu kommen, mindesten denkt sie dies für...