Kleine Probleme

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Nach dem kleinen grossen Drama, dass eigentlich gar nie eines gewesen wäre, wenn es die Umstände nicht doch zu einem gemacht hätten, war alles wieder ruhig und Leila hatte fertig gegessen. Wieder verging einige zeit im stillen. Lange sahen sie sich an und schliesslich meldete sich Herr von Amsberg wieder zu Wort: „willst du Eigentlich nicht mal Duschen? Du siehst schrecklich aus, Sämi hatte nie so ausgesehen." er grinste Leila gemein an.

Eine Viertelstunde Später stand Leila unter dem warmen Wasser einer alten Dusche und spürte wie langsam wieder ein richtig menschliches Gefühl über sie lief während dem die jetzige Vergangenheit den Abfluss herunter rann. Leila schrubbte sich von Kopf bis Fuss mit seife ein und dann nochmal. Als sie das Shampoo in die Hand nahm musste sie auflachen: Nivea Man Deep.

Mit Vampiren war es manchmal einfach Komisch, alles voll veraltet und dann hier und da plötzlich etwas das absolut nicht ins Schema passte, So wie ebenfalls das Auto, dass definitiv kein Oldtimer war.

Sie strich sich noch einmal mit der Seife ein und wusch nochmal alles ab. Ihr würde ja keinen Bart wachsen nur weil „Man" drauf stand, oder? Und wenn, dann würde sie sich halt wachsen müssen. Leila musste wieder auflachen und liess das Shampoo in ihre Haare rieseln.

Nach einer gefühlten Ewigkeit musste Leila wohl oder übel akzeptieren das es nun nichts mehr zu waschen gab. Sie stieg aus der Dusche und sah sich um. ‚Scheisse Kleider.' Kurzerhand griff Leila zu Ihren alten Kleidern und fing sie an auszuwaschen. Mal nach mal und wieder und wieder.

‚Wie viel Dreck in einer verdammter Steinhöhle liegen kann.'

als sich das Wasser klärte und die Kleidung das ganze nichtmehr sofort braun beschmierte, zog Leila das Zeug schließlich heraus und drückte es, so gut es ging aus, bevor sie wieder in die nassen Kleider schlüpfte und aus der Dusche trat.

Sie lief wieder die Treppe hinunter, doch kam nicht sehr weit, als sie fast in Herr von Amsberg herein stolperte. Erschrocken sprang Leila nach hinten.

„Es ist Winter." Sagte er knapp.

„Ja und?" Leila sah Ihn fragend an.

„Du wirst dir eine Erkältung holen mit dem."

„Hm, sie haben wohl recht" Antwortete Leila leise und sah an sich hinunter. Erschrocken stellte sie fest, dass nicht nur die Kälte das Problem war, sondern auch ihre Kleidung. Mit einem grossen Riss an der Schulter, hing ihr einst schwarzes T-Shirt, grau und zerlumpt von ihren Schultern. Ihre Hose war an einigen Stellen auch schon fast durchsichtig und die Sohle ihrer Schuhe waren durchgetreten.

Die Kleider sahen schrecklich aus und als sie deren Anblick in sich zog, spürte Leila plötzlich noch einen Stich. Hatte er soeben gesagt das es Winter sei? Kurz schloss sie die Augen als sie sich die Frage stellte wie viel zeit vergangen, und welches Datum es war. Doch Leila beschloss die Frage für sich zu behalten und lief Herr von Amsberg schwiegen hinterher.

Er beugte sich über einen Holzigen Schrank und holte ein paar Kleider heraus die er Leila reichte.

„Die sollten in deiner Grösse sein."

Leila nahm es auseinander und stutzte. „Dies sieht aus wie ein Hochzeitskleid." sie strich über den Samtigen hellgrünen Stoff, der Lange und Körpernah hinunter hing. Oben daran war eine weisse Bluse mit V-Ausschnitt und dünnen Ärmel unter dem Kleid gesteckt.

„Es ist von meiner Tochter."

„Was zum!" Leila geriet leicht ins stottern. Unsicher schüttelte sie ihren Kopf. Plötzlich merkte Leila, dass es nicht in ihrem Recht war zu jammern und langsam streckte sie ihren Arm nach dem Kleid aus, doch wich sie plötzlich wieder zurück.  Leila spürte wie sich ihre Nackenhaare sträuben, mit diesem ding würde sie sich wie auf einem Ball vorkommen und das hier mit ihm zusammen, mit einem 151 Jahr alten Mörder der wie 50 aussah:

„ich.. ich will nicht, ich" Sie geriet leicht ins stottern doch behielt ihre Meinung. Lieber würde sie in den alten Klamotten wie ein Strassenstreuner aussehen, als in einem reizvollen Kleid vor einem Raubtier tanzen.

„Na, dann willst du vielleicht die Kleidung meiner Frau?" Er lachte auf, als Leila zusammen zuckte und lief weg. Es braucht nicht lange und er war wieder zurück.

"Ich behalte sonst einfach meine, Danke" Murmelte Leila kleinlaut als er ihr noch einen Bündel reichte. Sie wich noch einen schritt zurück, doch Herr von Amsberg drückte ihr die Kleidung dennoch in die Arme.

„Geh, zieh es an."

Leila verzog sich rückwärts ins Badezimmer und schloss die Tür. Als ihr dies Auffiel musste sie leicht auflachen, niemals hätte sie gedacht sich jemals rückwärts zu verziehen und schon gar nicht, weil sie angst gehabt hätte einem Mann den Rücken zu zu drehen. Aber bei dem Gedanken einen Serienmörder aus dem Blickfeld zu lassen wurde ihr kalt.

langsam zog Leila die Kleidung auseinander und musste erleichtert ausatmen.

Bald schloss sie die letzten Knöpfe des Fracks und zog die rüschen an den Ärmel ein wenig zurecht. Den Kragen versuchte Leila in zwei zu falten, da er einfach zu gross war und Ihren Hals kaum Platz hatte. Danach zog Leila ein paar weisse Unterziehhosen an und darüber noch ein Paar schwarze Hosen, die sie ebenfalls umkrempeln musste. Leila betrachtete sich im Spiegel und musste ab ihrem Museum Tauglichen aussehen auflachen.

Sie trat aus der Toilette und lief wieder fast in Almar hinein. Er lachte auf.

„Es tut mir leid, aber ich habe leider keine moderne Kleidung." Er wartete kurz und fuhr dann fort: „Jetzt hast du auch noch Sämis Kleidung gestohlen, das heisst du hast seine Rolle nun endgültig übernommen. Weisst du wie er mich genannt hatte?"

Er blickte sie wieder herausfordernd an.

Leila schwieg, sie hatte keine Lust mehr zu streiten.

„Er hatte mich ,Meister' genannt"

Er betrachtete Leila's Reaktion, die zu seiner Enttäuschung nicht mehr viel war, da sie schon viel zu müde war und fing wieder an zu lachen.

„Nein mach dir keine Sorgen, er war angestellt nicht versklavt. Aber Sir hatte er doch gesagt."

„Hm, mir scheint es aber nicht so als ob ich angestellt wäre..."

„Du darfst auch gerne Meister sagen, ich will dir es nicht verbieten" Er grinste wieder und lief weg.

AmsbergWo Geschichten leben. Entdecke jetzt