Ein bisschen zu nahe

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Langsam kam Leila wieder zu sich. Sie hatte die Decke fest an sich gepresst und den Kopf unter das grüne Kissen gesteckt. Wo war Sie? Da war kein Stroh. War sie Zuhause? Langsam öffnete sie Ihre Augen und die braunen Holzbalken über Ihrem Kopf erweckten wieder die Erinnerungen. Leila sprang aus dem Bett und sah sich um. Tausend Gefühle fielen über sie her. Leila rann ans kleine runde Fenster, dass knapp erreichbar an der anderen Seite an der Wand hing und stellte sich auf die Zehenspitzen um durch zu sehen. Es war wieder Dunkel, oder vielleicht auch immer noch, wie lange sie geschlafen hatte wusste Leila nicht. Vorsichtig entfernte sie sich wieder vom Fenster und schlich sich zur Tür. Doch ein Gefühl des Unwohlsein durchströmte Leila als sie die Türklinke in die Hand nahm. Lange blieb Leila stehen. Wenn er wach war, wäre Flucht grundsätzlich unrealistisch, wollte sie Ihm dann freiwillig aufsuchen? Irgendwie wäre das Dumm, aber im Zimmer konnte sie auch nicht bis in alle Ewigkeiten bleiben und zu warten bis etwas passierte, oder er sie heraus nahm kam eigentlich auch nicht in Frage, dass würde Ihren stolz verletzen, nie und nimmer würde sie einfach nichts tun und herumsitzen „bis weitere Befehle erteilt," oder so ein Misst. Aber sollte sie sich im Haus vor Ihm verstecken? Wenn man ganz ehrlich war, würde er sowieso merken wenn sie aufwachte und es wäre nur eine Tat der Feigheit.

Und Wach war er mit Sicherheit schon, das war klar, der Mond war schon klar zu sehen. Vielleicht war der Vamapir weg? Das war eine Traumvorstellung. Trotzdem machte Leila erst einmal vorsichtig die Tür auf und blieb lauschend stehen. Sie hörte nichts. Aber eigentlich hatte sie dies auch nicht erwartet. Sie schlich zur Treppe und bemerkte Ihr Herz rasen. Wütend mit sich selbst schnaubte sie auf den Teppichboden. Ob sie Nervös war oder nicht würde nichts an der Lage ändern und das einzige was sie wollte war jetzt einfach normal die Treppen hinunter zu gehen. Sie Atmete tief durch und schritt möglichst selbstsicher die Treppe hinunter, auch wenn Leila selbst schon hörte das diese gespielt war. Sie sah sich um, doch der Vampir war nirgends zu sehen. Vorsichtig lief sie ans Fenster. „Hallo?" fragte Leila zögerlich. Doch, wie erwartet kam keine Antwort. Leila drehte sich um und lehnte sich an eine Holzpforte. Das Alte Holz ripschte am T-Shirt und Ihr wurde klar das sie besser vorsichtig war wenn sie sich kein Spiessen hohlen wollte. Planlos stand Leila da und langsam wurde Ihr widerwillig klar, das sie alleine keinen Plan hatte was sie tun sollte, vor allem nicht an einem fremden Ort.

Da hörte Leila plötzlich wie sich die Zimmertür öffnete und der Vampir eintrat. Schweigend blieb sie stehen und blickte Ihm in die Augen, diese waren ein ganz normales braun und trotzdem nicht. Sie wirkten viel tiefer als andere Augen, doch vielleicht lag dies auch nur an Ihrem Alter. Ebenfalls wirkten sie auf eine eigenartige weise vertraut.

„Du hast schöne Augen," ergriff er plötzlich das Wort.

Leila errötete widerwillig und blickte zu Boden. Einige Sekunden lang herrschte verlegenes schweigen.

Schlussendlich nahm er einen Schritt auf den Tisch zu und schob leise den Stuhl hin. Leila blieb stehen, er stand einige Sekunden still und ging dann schnell den einen Sessel aus dem Wohnzimmer holen.

„Setz dich."

Leila lief zum angewiesenen Stuhl und setzte sich.

Er liess sich auf den Sessel vis-a-vis von Ihr nieder. „Weisst du wieso du bis jetzt nur ekelhaftes gegessen hast? Trotz allen romantischen Vampir Romanen?"

Die Frage kam für Leila unerwartet und sie zuckte leicht zusammen.

Er lachte. „Ich gebe dir kurz Zeit, die Antwort ist sehr einfach."

Leila beschloss den Mund zu halten und als er sah das sie nicht beabsichtige zu antworten fuhr er fort.

„Weil wir nichts Essen. Wieso brauchen wir also fünf Stern Köche oder teuren Wein? Und ich habe leider nur noch Dosenfutter." Er lachte herausfordernd auf und auch Leila musste lachen.

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