Ein Bündnis

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„Mein lieber Junge

Du weisst genau dass du nicht zurück kannst, dass du alles verloren hast. Du hast es mir nicht geglaubt, aber ich sehe das die Wahrheit deiner Verdammnis nun auch dich erreicht hat.

Du weisst das du schon immer schwach warst, dass du schon immer beschämend warst.

Deine Mutter konnte deinem Wesen nie ins Auge blicken, sonst hätte sie dich nie verlassen und du hast deinen Bruder mit dir gezogen. Ihm so viele schwere Jahre gegeben, weil er dachte er müsste dich schützen, er hatte immer sein bestes gegeben und du hast ihm nie dank gezeigt und nur sein das Leben schwer gemacht. Wegen dir hatte er Hunger, kalt, und hatte viel geweint.

jetzt beschmutzt du Seine Ehre, deine ganze Familie endgültig. Dein Bruder würde sich schämen.

Ich bin der Einzige dem du jetzt noch vertrauen kannst, mein Bursche. Die Gesellschaft wird dich nie mehr tolerieren. Weil du böse bist.

Für alles musst du jetzt selbst sorgen, du brauchst Geld, weil du sogar zu weich bist das zu tun was du musst. Du brauchst mich.

Bring mir ein Mädchen, ich brauche Nachschub. Dafür werde ich weiter für dich da Sein.

Tu es, du musst. Wir Treffen uns am Kreuz und ich werde dir weiter helfen. Denk daran das du alleine bist, du hast nur mich."

Sprachlos liess Jennifer den Brief sinken.

Kurze Zeit später stand sie auf der Strasse. Wo war Mike? Er hatte doch gesagt das sie sich wieder treffen sollten. Jennifer eilte in Richtung Waisenhaus und stolperte erneut fast in Ihn hinein. Er starrte sie stumm an, als er Jennifers Gesichtsausdruck sah. zusammen liefen sie an den Fluss. Es brauchte erst gar nicht den Grund genannt zu werden, es war auch so klar als sie zu sprechen anfingen.

„Du meinst er hat Leila entführt?"

„Das ist eigentlich nicht möglich," sagte er langsam.

„Ich kann mir nicht vorstellen das er sowas tun würde und eigentlich ist er gerade mal 14.

ich kann mir nicht vorstellen wie er dies überhaupt schaffen sollte."

Jennifer schwieg.

„Aber, irgendwie scheint es schon so. Der Brief ist klar an Ihn adressiert."

„Wieso? Warum meinst du es ist nicht einfach wer anders gemeint?" Auch Jennifer hatte Schwierigkeiten vorzustellen wie dies sein konnte, wenn sein Bruder, wie Mike sagte, gerade mal 14 war.

„Weil," er seufzte.

„Also um die Wahrheit zu sagen, unsere Eltern sind nicht in einem Autounfall gestorben."

Jennifer stutzte. „Was heisst das?"

Mike atmete tief ein und wandte sich dann Ihr zu.

„Meine Mutter war überfordert," sagte er langsam, doch seine Stimme erschien ausserordentlich sachlich. „Und als ich etwa 10 war, hatte Ihren Vater irgendwie was mitbekommen, und dann hatte es irgendeinen streit gegeben. Frag mich bitte nicht was genau geschehen ist, ich war viel zu jung und es hatte mich noch nie wer aufgeklärt. Weisst du, es ist auch absolut unnötig Kindern irgendwas wichtiges das sie angeht zu erklären" er schnaubte kurz und sehr verächtlich.

„Aber nach meinen Erinnerungen, zusammen mit meinem jetzigen Wissen, war es irgendwie ein Religiöses Dilemma. Ich glaube sie hatte unverheiratet Kinder gehabt oder so, mindestens hatte ich nie einen Vater gekannt, und auch anderes deutet darauf hin. Wenn ich mich recht erinnere war sie Moslem. Und irgendwie, ja... vielleicht wollte Ihr Vater das Familienimage retten, oder vielleicht war es auch nur gerade die perfekte Ausrede gewesen."

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