Liberté

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Leila Sass unten auf dem Kalten Stein und wartete. Artur war alleine nach oben genommen worden und sie war drunten geblieben. Seit dem Vorfall war Leila sowieso viel alleine. Irgendwie musste dies, was sie nun schon vor, vor wie viel Zeit nun eigentlich? Leila merkte erbittert, dass sie das Zeitgefühl unterdessen vollkommen verlassen hatte. Vielleicht hätte sie irgendwie Stroh zählen sollen oder so, für jeden Besuch einen weg. Aber besuchte Flordelise die beiden überhaupt jede Nacht?

Aber wie gesagt, dass was Leila, vor weiss nicht wie lange getan hatte, musste wohl eine um Welten grössere Wirkung gehabt haben als Leila je für möglich gehalten hätte. Flordelise würdete Leila kaum mehr eines Blickes und Leila hatte manchmal fast schon Angst, dass Flordielse sie irgendwann vollends vergessen würde und sie verhungern würde. Leila traute Ihr alles zu, wenn es ums Thema „Böse" ging. Aber bis jetzt war dies nicht der Fall gewesen. Zum Glück. Ebenfalls hatte Leila auch das Gefühl, das Flordelise Sich langsam wieder löste und Leila wieder mehr würdigte. Ob das gut war? Leila hätte nie gedacht, irgendwie einmal froh zu sein von diesem Monster mehr beachtet zu werden. Doch auch wenn das Gefühl fast schon eklig war, war es auch beruhigend, denn es bewies ihr, dass sie noch nicht aufgegeben hatte und dass, auch wenn Flordelise meist nur schmerz brachte, die Misshandlung ihr zum Tod doch lieber war.

Aber dieser Ast. Artur hatte recht. Wenn man nur Stiess, vergrösserte ein Ast, egal wie lange er war, die Kraft nicht. Aber was sonst? Vielleicht musste der Ast auch eher als Hebel dienen. Aber dafür? Dafür würde sie einen zweiten Ast brauchen, einen um den anderen daran zu stossen. Wütend schlug sie mit dem Fuss in das Stroh. Es war nerven raubend den ganzen Tag nix anderes als Stein, Stroh und EINE edle  verdammt unedle alte Glühbirne an einem gottverdammten lottern Kabel mindestens drei Meter in der Luft anzustarren. Aber sie würde nicht verrückt werden. Das hatte sie sich geschworen.

Die Tür knirschte wieder und Leila sprang freudig auf, endlich würde sie nicht mehr alleine sein. Auch wenn Artur meist sowieso nix anderes Tat als schlafen- manchmal spielten die beiden auch irgendwelche einfachen Spiele, doch die Möglichkeiten hielten sich in grenzen.

Leila lief eilig zur Treppe und sah gerade noch wie der Stein wieder vor gerollt wurde und sauber eingeklemmt. Artur kam die Treppe hinunter, doch er wirkte irgendwie angespannt und er humpelte, das eine Bein schien steif. Mit leichter enttäuschung und schreck bemerkte Leila, das Flordelise hinter ihm her lief. Leila stöhnte still in sich hinein, doch liess sich möglichst nix ansehen.

Also doch nicht so viel Freude...

Flordelise sah aufgeregt aus und Tanz-schwebte nach unten. Sie flog nicht. Leila hatte unterdessen Zweifel das Vampire dies überhaupt konnten. Aber ihr gang war dennoch so flüssig, dass es kein wunder war woher die Märchen kommen mussten.

Die Vampirin hatte Artur unterdessen überholt und Stand am Fuss der Treppe.

„Ich habe ausserordentliche Neuigkeiten für euch beide, meine Lieben."

Artur stöhnte auf und Leila nahm vorsichtig einen Schritt rückwärts, das tönte nicht gut. Na gut, eigentlich tönte es selten gut wenn sie sprach.

„Artur weiss es schon, oder kleiner?"

Er machte keinen wank, doch verneinte es auch nicht.

„Ich habe es ihm vorher gesagt, und ich glaube seine Freude musste gross gewesen sein, oder?" Flordelise lachte kurz auf.

Mit jedem Satz das dieses Monster sprach fühlte Leila einen grösseren Schub an Hass und Unbehagen.

„Ich habe Übermorgen besuch, und die werden Sich sicherlich freuen euch kennenzulernen."

Die Information war weit deutlicher als sie sein musste.

„Ich freue mich."

Sprach sie noch, woraufhin sie sich umdrehte und die Gruft verlies. Kaum war Flordelise weg, stiess Leila einen Wutschrei aus. Leila drehte sich zu Artur: „Super MANN!, jetzt werden wir doch tatsächlich noch aufgeteilt, wie irgendeine verdammte Shisha oder so?"

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