Frau Bussard sass auf dem Beifahrersitz und dachte nach. Langsam hatte sie die Hoffnungen aufgegeben gehabt in Leilas Fall weiter zunkommen, doch vielleicht würde sich das heute ändern, oder was tat Jennifer um Mitternacht in einem Friedhof? So was hätte sie ihr nie zugetraut. Sie musste von den Jungs beeinflusst gewesen sein. Doch was hatten die dort zu Suchen? Und was wäre so wichtig dass Jennifer Ihnen gefolgt wäre?Sie hatten dem einen Jungen tatsächlich über 30 Gramm Kokain beschlagnahmt. Eine schier unglaubliche Menge, doch irgendwie war Ihr dass egal, zumindest fast. Aber unter den Umständen hatte Sarah fiel grössere Fragen und Sorgen. Erstens mal hatte sie gerade ernste Angst um dem Jungen sein Leben, denn der eine Sack war schon halb leer gewesen, was, wenn man es mit den Andern Säckchen abglich, mindestens acht Gramm machten. Der Junge spann total und sie hatte das schlechte Gefühl, dass diese acht Gramm, vor nicht allzu langer zeit eingenommen worden waren. Sie mussten schnellst möglichst zum Revier, Eigentlich sofort.
Und zweitens, war sie überzeugt, dass hinter diesem Verhalten nicht „nur" Depressionen steckten, sondern viel mehr als alles andere, riesige Angst- doch Angst vor was?
Und hatte die ganze Situation was mit der Entführung zu tun? Wusste er was, was Ihn SO verstören könnte?
Fast hätten sie Ihm tatsächlich Handschellen anziehen müssen, wenn sein Bruder es nicht irgendwie doch geschafft hätte Ihn ruhig zu kriegen. Jetzt sass er auf dem Hintersitz und Zitterte. Sein Bruder sass neben Ihm und versuchte Ihn zu beruhigen, obwohl er selbst eher verstört wirkte. Jennifer hatte sie gehen lassen. Sie konnten, wenn nötig noch immer später sprechen. Doch vorerst war eine Verwarnung vollkommen ausreichend.
Das Revier kam in Sicht. Das Auto verlangsamte. Sarah schaute über die Schultern und sah wie Kyle Schlief. Sie stieg aus und öffnete die Hintertür, leicht zerknirscht stieg Mike aus. Kyle machte jedoch keinen Wank.
„Kyle?" Mike beugte sich wieder hinein und stupste seinen Bruder.
„Kyle, du musst raus."
Doch Kyle schien nichts zu hören. Sarah's Partner schob Mike vorsichtig auf die Seite und bog sich in den Wagen, „Hallo? Hörst du mich?"
Noch immer keine Reaktion.
Er tastete mit seiner Hand zart zu Kyles Stirn. Seine Brauen zogen sich zusammen als Ihm die Kälte in die Finger rann. Mike und Sarah bemerkten wie er erstarrte. Mit den Fingern griff er schnell an seinen Hals, verharrte einige Sekunden am Puls und sprang dann zurück. Er packte schnell ein Telefon aus und alarmierte den Notfall.
Mike starrte fassungslos nach vorne und sprang dann zurück ins Auto. Er packte Kyles Arm und schüttelte. „KYLE!"
Sarah griff hinein und hielt Mike fest.
„Lass mich!" Mike schien halb ausser sich zu sein. Er hielt sich am schwarzen Sitz fest. „Kyle!" er griff noch einmal nach Ihm und wollte ihn durchschütteln. Da kam auch der andere Frau Bussard zur Hilfe und sie packten Mike.
„Nicht schütteln, das ist gefährlich."
Er wollte nicht hören. Der eine griff mit den Händen hinein und löste Mikes Finger und Frau Bussard Zog ihn vollends hinaus. Mike versuchte sich zu Befreien doch ohne erfolg.
In diesem Momment kamen die Sanitäter aus dem Gebäude und rannten zum Auto. Sie trugen Kyle aus dem Auto. Er lag still da. Besorgt legten sie Ihn auf eine Barre. Sie wickelten ein Armband um sein Oberarm und fingen an Ihn zu verkabeln und an den Medikamentenkoffer anzuschliessen, der auch ein Corpuls war (Ekg, Verwendung für Messung von Herz). Aber nichts zeigte sich. Die Messung blieb absolut ruhig, Totenstill. Einer der Rettungssanitäter blickte interessiert und nachdenklich zum Monitor, zwei andere verkabelten Ihn unterdessen weiter und der Letzte griff sofort zum Defibrillator.
Mike schrie auf und schlug mit aller Kraft zur Seite, wo er Frau Bussard mit Überraschung am Kinn traf. Er sprang nach vorne, direkt in das Rettungsteam hinein. Diese wollten Ihn Packen, doch er rutschte auf einem Metall aus, viel um und schnitt sich an einem Kabel einen langen Schnitt in Arm. Blut schmierte über den Steinboden.
Er war weg, weit weg. Im Auto irgendwann, nach einem langen Kampf mit sich selbst war er weggetreten. Es war jetzt zu spät, er konnte nicht mehr einfach wegrennen und sein Bruder durfte sicher nicht die Wahrheit erfahren. Sie hatte es Ihm gesagt, er würde Ihn hassen und er wusste das sie recht hatte. Er wollte Ihn nicht enttäuschen. Also hatte er irgendwie das Bewusstsein verloren. Vielleicht hatte sich das ganze Pulver schlussendlich doch gelohnt, oder zumindest ein wenig was bewirkt. Aber dafür hatte er Kopfschmerzen, unglaubliche. Aber ob diese wirklich von den Drogen kamen, oder doch eher vom unersättlichen Durst, der ihn nun schon seit Wochen verfolgte wusste er nicht. Eigentlich dachte er auch garnicht darüber nach. Eigentlich dachte er an gar nichts mehr. Er fühlte sich nur noch komplett vertrocknet und Tod, aber das war er ja sowieso schon. Wie konnte es sein das er sich jetzt noch mehr danach fühlte?
Plötzlich trat eine Spur süsser Geruch in seine Nase hinein, die die wenige Kraft die er noch besass plötzlich auslöste. Er hatte gar nicht gewusst das diese überhaupt noch vorhanden war. Es schlug ihn regelrecht in die Luft.
Mit einem Schrei sprang einer der Rettungssanitäter zur Seite. Im nächsten Augenblick starten vierzehn ungläubige Augen, wie Kyle auf seinem Bruder landete und diesen mühelos noch ganz zu Boden riss. Diese rollten sich auf dem Boden und Mike strampelte erfolglos in Kyles Griff. Er jaulte auf und schien nach Luft zu schnappen während er sich mit den Händen an den Arm griff. Im nächsten Moment hatte einer der Rettungssanitäter Frau Bussard den Schlagstock aus dem Gurt gezehrt und war nach vorne gesprungen. Der andere Polizist wollte nach dem Stock greifen, doch der Mann war schon ausser Reichweite und er holte mit aller Kraft aus. Mit einem gewaltigen Schlag schlug er auf Kyles Kopf und der viel bewusstlos zur Seite.
Frau Bussard schrie auf: „SPINNEN SIE LEONARD?!" fassungslos sprangen die einen Sanitäter zu Kyle, während sich die andern Mike zuwandten. Der Schläger war unterdessen gepackt und an den Wagen gedrückt worden.
Mike spürte wie eine Hand nach Ihm griff und Ihn vorsichtig aufrichtete. Er kam langsam wieder zu Atmen und blickte fassungslos auf seinen Arm, der absolut blutverschmiert und aufgekratzt war. „WTF", er stöhnte leise und liess die Sanitäter ohne Diskussion an seinen Arm heran, wo sie Ihn sorgfältig verbanden, bevor sie anfingen den Kabelsalat auf dem Boden zu sortieren. „Geht es dir gut?"
Mike sah auf „Ich glaube schon." Flüsterte er und Sah hinüber zu Kyle. „Was ist passiert?"
„Kyle ist auf dich..."
„Ich weiss, aber wieso ist er wieder weg? Geht es Ihm gut?"
Er lief zu den Anderen hinüber und sah mit Erleichterung wie Kyle sich auf die Knie richtete.
„Lasst uns sehen. Du bist hart getroffen worden, wir müssen schnell schauen und messen." Besorgt blickte Ihn einer der Männer an, als Kyle sich in Rekordzeit zu erholen schien.
„Gar nichts müsst Ihr Messen," keuchte Kyle krampfhaft, „Mir geht es gut!"
„Du könntest eine Gehirnerschütterung haben," beharrte der eine, „wir müssen schauen,"
„Gehet weg, lasst mich in Ruhe. Ich bin sowieso schon tot." er sprang auf und rann zu seinem Bruder, der leicht erschrocken erst einen Schritt weg nahm.
Er fiel Ihm um den Hals. „Siehst du? Bitte verzeih mir aber Ich bin halt böse. Du hasst mich". Er fing an zu weinen. Mike bewegte sich keinen Millimeter.
„Beruhigt euch doch," der eine Sanitäter löste sich vorsichtig von der Polizei Ihrem griff.
„Ich habe Ihm nichts getan, wie Ihr sieht. Ich habe schon aufgepasst." er blickte zu Kyle hinüber.
Der eine schüttelte den Kopf, doch sie schwiegen. Es war schon genug Aufregung und hauptsächlich es ging allen soweit wieder gut. Oder mindestens fast.
Langsam gingen alle in Richtung Polizeigebäude und Kyle hing noch immer an Mike fest, der der Truppe nur mit halbem Bewusstsein folgte.
So, und was soll ich sagen? hier ist der nächste Teil, viel spass;)
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Amsberg
VampireAls Leila eines nachts noch einwenig herumschlendert und die Lichter Ihrer Heimatstadt Wien geniest, wird sie unerwartet von einem verwirrten Jungen entführt. Das einzige was Leila will, ist wieder nach hause zu kommen, mindesten denkt sie dies für...