Es waren unterdessen acht Tage vergangen. Die Tatsache, dass sie jetzt wieder die volle Macht besass die Zeit richtig zu zählen, führte dazu, dass Leila keinen einzigen Tag vergass auf zu notieren. Sie stand vor der Türe und beobachtete wie die ersten Sonnenstrahlen in den Garten krochen und dem einen goldenen Glanz verlieh. Der wenige Schnee der herum lag, reflektierte das Licht in viele Richtungen und bald war das Land in mehr licht geflutet als die Sonne hergab. Der Tag war gekommen und sie würde wieder alleine sein, die ersten paar Tage hatte er sie jeweils im Zimmer eingesperrt, aber das war vorüber. In den wenigen Tagen hatte sich sowieso viel verändert, auch wenn nicht materiell, doch irgendwie hatte sie sich entspannt und auch er war offener geworden. Sie trat aus dem Haus und betrachtete den hohen und angespitzten Gartenzaun und plötzlich merkte Leila, das er unterdessen fast schon schützend wirkte, schützend vor der Vergangenheit.
Leila sah sich kurz um und fing schlussendlich mit der Gartenarbeit an. Die Zeit verging wie im Flug, während dem sie alles Unkraut ausriss und die Büsche zurück schnitt. Nach einer kurzen Anleitung vom Vampir, hatte er die Gartenpflege schlussendlich ihr überlassen und die Anleitungen waren nicht gut gewesen. Es bewies nur sein eigenes Unwissen.
Sie zerrte einen langen dornigen Ast aus dem Boden und schnitt sich fast in die Finger.
Doch der Garten sah so schrecklich aus, dass egal wie schwach die Anleitungen und wie gering ihr eigenes Wissen war, es nur besser werden konnte. Sie warf das halb verdorrte Ding zur Seite. In erschreckend kurzer zeit war in den letzten Tagen ein riesiger Haufen Äste und Unkraut aus dem Boden geschossen und schon bald würde der dem Haus eine Höhenkonkurrenz machen.
Leila genoss es ihren Körper mal wieder mit etwas sinnvollem zu betätigen. Schlussendlich wurde es Mittag und nach dem Essen Nachmittag und sie ging schlafen. Ihr Schlafrhythmus war unterdessen vollkommen gestört, sie wollte Tags die Sonne und das Licht geniessen, wie so jeder gesunde Mensch, doch wollte Leila auch nicht immer alleine sein. Zudem müsste sie eigentlich auch abrufbereit sein.
Leila lief in Ihr Zimmer und machte sich bereit zu schlafen. Herr von Amsberg ging nach Sonnenuntergang sowieso erst einmal aus, also konnte sie auch dann ungestört schlafen bis etwa Zehn oder Elf. WAS er jeden Abend tat, redete sich Leila erfolglos ein, nicht zu wissen.
Die Dämmerung war erst gerade am Ende, als Leila wieder erwachte. Sie stand auf, So früh war sie noch nie aufgewacht, zumindest nicht seit acht Tagen. Zuhause wäre das abartig Spät gewesen, doch die Zeiten waren sowieso auf den Kopf gestellt. Unerwartet fühlte Leila einen Stich im Herz. Das erste mal seit langem, verspürte sie mehr als nur das Bedürfnis für Schutz und Essen.
Leila zog Ihre neu vererbten Kleider, oder besser gesagt der „fancy," fast schon Film Tauglichen rüschel Anzug an. Auch wenn ihr die Kleidung nicht ganz behagte, konnte und wollte sie sich nicht beklagen, sie konnte von einem fast 200 Jährigen Mann nicht neue Kleidung erwarten und dies war wohl alles was er hatte. Sie verliess das Zimmer. Das erste mal ohne erst geweckt zu werden. Schnellen Schrittes lief Leila die Treppe hinunter, betrat das Wohnzimmer und sah sich um. Er war noch nicht zurück, Leila spürte einen kalten schauer als ihr auffiel, wie unberührt sie von der Tatsache war, dass er gerade irgendwo da draussen einem Menschen das Leben nahm. Schweigend liess sich Leila auf den einen Stuhl nieder und wartete. Irgendwo durch musste sie wohl doch noch ein wenig müde gewesen sein, denn als sich die Türe öffnete wurde Leila aus einem Dämmerschlaf gerissen. Sie erblickte Herr von Amsberg im Schatten stehend und sah wie er sich die Schuhe auszog. Seine Hosen waren ein normales dunkelblau, dazu trug er ein leicht helleres blaues Poloshirt, mit einer leichten schwarzen Jacke darüber. Er drehte sich um, „jetzt hast du mich aber erwischt Madam." Sagte er leise. Niemand musste Sprechen um zu wissen was der andere dachte. Leila blickte an sich hinunter und danach wieder zu Ihm. Unwillig musste sie anfangen zu Grinsen,
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Amsberg
VampireAls Leila eines nachts noch einwenig herumschlendert und die Lichter Ihrer Heimatstadt Wien geniest, wird sie unerwartet von einem verwirrten Jungen entführt. Das einzige was Leila will, ist wieder nach hause zu kommen, mindesten denkt sie dies für...