Egal wie stürmisch das Meer sein mag, vergiss nicht, dass die Sonne irgendwann aufgehen wird.
~demez34
Wie Kugel durchsiebten Ilyas Augen den Besucher vor dem Grabstein.
Diese Silhouette würde er selbst im Dunkeln erkennen. Ensar wurde durch den Blickduell immer nervöser. Er ging nicht davon aus, dass Cihan seinen Bruder besuchte.
„Cihangir!", raunte Ilyas widerwillig und setzte seine Schritte fort.Beim letzten Besuch traf er auf Asel. Dieses Mal auf ihren Vater, der auf Kriegsfuß mit ihm stand.
Tief rang sich Ilyas nach Luft und legte die Blumen in seiner Hand auf den Grab. Fest schloss er die Augen und erhöhte die Hände. Ein Bittgebet sprach er aus. Die Sicherheitsmänner im Hintergrund ebenfalls.Der Imam, der mit den Atays gekommen war, begann eine Sura aus dem Koran zu rezitieren.
Stumm fixierte Cihan den Boden und schenkte ihm Gehör. Dass er unerwünscht war, konnten Ilyas Blicke vermitteln.Ein Gebet sprach der Imam anschließend laut aus und die Männer beteiligten sich.
„Möge der Schöpfer unseren Bruder Ensar den Eintritt ins Paradies gewähren!", beendet der Imam das Gebet.
„Amin (Amen)!", sprachen die Männer gleichzeitig aus.
Der Imam trennte sich von der Gruppe und die Atays verblieben.„Ne işin var burada? (Was suchst du hier?)", zischte Ilyas, als ob er es nicht wüsste.
„Kardeşimi ziyarete geldim. (Ich bin meinen Bruder besuchen gekommen.)"
„Kardeşin, ha? (Dein Bruder, hm?)", wiederholte Ilyas ironisch.
„Baba! (Papa!)", trat Ensar resigniert dazwischen.„Oğlumun kabrinde bile rahat vermiyorsun bana. (Du gibst mir nicht einmal an dem Grab meines Sohns Ruhe.)", näherte sich Ilyas. Still verharrte Cihan auf seiner Position. Mit strafen Schultern und festem Blick.
„İnsan sevdiklerini unutmaz, İlyas Baba. (Der Mensch vergisst seine Liebsten nicht, Vater Ilyas.)", meinte Cihan auf einmal. Dabei blinzelte er nicht einmal mit den Augen.Perplex versteinerte Ilyas. Selbst Ensar. Mit dieser Anrede hätte Ilyas nicht gerechnet. Cihan wollte nicht provozieren. Nur eine Erinnerung an die Aufrichtigkeit machen.
„Ben senin baban felan değilim! Şimdi elimden bir kaza çıkmadan git! (Ich bin weder dein Vater, noch irgendetwas! Verschwinde, bevor ich dir etwas antue!)", verlor er die Geduld.
Cihans selbstbewusste Art machte ihn regelrecht verrückt.„Peki (Na gut)", gab er freundlich von sich. Niemand hätte Ilyas Worte auf sich sitzen gelassen. Für Cihan war dieser Mann aber nur eine kleine Geduldsprobe. Er wusste, dass er da durch musste.
Aus Ensars Blicken laß er seine Bewunderung ab.
Cihans Hand schnellte zu seiner Jackentasche, um sein Handy rauszuholen, doch die Sicherheitsmänner interpretierten den Sachverhalt ganz anders.Alle Pistolen zeigten auf den Kaplan. Verwundert nahm er die Hände aus den Taschen und hielt sie in die Höhe. Die Schusswunde gab ein kurzes Brennen von sich.
„Silahsızım. (Bin unbewaffnet.)", vergewisserte er und machte sich langsam aber sicher fort.
Angetan verfolgte Ensar seinen Abgang. Wenn jemand Waffen und Sicherheitsmänner brauchte, war es Cihan. Er wurde vor Kurzem erschossen, nicht Ilyas.-
Amtsgericht Frankfurt, morgens
Ihre Nervosität konnte ich bis hier hin spüren. Die Hände waren ineinander verhakt. Meine Mandantin wollte den Prozess einfach hinter sich bringen, wie ich.
Der Tag begann mit einem kontroversen Gerichtsfall. Und die Gegenseite schien äußerst Stark zu sein. Der Anwalt, den sie heuerten, war ein bekannter Verteidiger.Das Glück schien heute nicht mit uns zu sein. Der Prozess würde sich in die Länge ziehen. Unsere Beweismaterialien erwiesen sich als ungenügend. Doch so einfach würde ich den Kopf nicht hängen lassen...
„Die Anderen sind zu stark! Wir werden das Rechtsverfahren nicht gewinnen können!", zweifelte Yeliz.
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Gefangen in dir
Romance„Weißt du, warum ich dich verrückt mache?", sah er mich an und trat näher. 𝘚𝘤𝘩𝘰𝘯 𝘸𝘪𝘦𝘥𝘦𝘳 𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘢𝘩 𝘦𝘴: 𝘋𝘢𝘴 𝘓𝘦𝘶𝘤𝘩𝘵𝘦𝘯 𝘪𝘯 𝘥𝘪𝘦𝘴𝘦𝘯 𝘣𝘦𝘳𝘯𝘴𝘵𝘦𝘪𝘯𝘣𝘳𝘢𝘶𝘯𝘦𝘯 𝘈𝘶𝘨𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘮𝘪𝘤𝘩 𝘪𝘯 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘉𝘢𝘯𝘯...