51 - Große Liebe

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Zwei Dinge werden dich immer verfolgen. Deine Liebe und deine Ängste...

~demez34































„Hoş geldiniz! (Willkommen!)", empfing ich die Besucher. Obwohl von Ensar nicht die Rede war, beteiligte er sich am Familiendinner.
Als er in die Wohnung trat, schaute er sich heimisch um. Wir haben eine schöne Zeit in meiner Wohnung verbracht.
„Evine hoş geldin. (Willkommen zu Hause.)", deutete ich darauf, dass er immer gewünscht in meiner Wohnung war.

„Sağol ya. Bir an eski günlere döndüm. (Danke dir. Für einen Moment dachte ich an die alten Tage.)", blickte er mich an. Die Schuhe ließ er ordentlich vor der Tür herab. Das brachte mich zum Schmunzeln. Bei Punkto Ordentlichkeit prägte ich ihn ordentlich. Ein Chaot war er gewesen.

„Bevor ich es vergesse: wo ist die Bluse, die du mir geben wolltest?", wandte sich Izem mir. Wenn Schwester Asel ihre Kleidung nicht mehr passte, durfte sich Izem bedienen.
„In meinem Zimmer."
„Geht klar.", machte sie sich Richtung Schlafzimmer.
In meinem Zimmer.
Halt! Stopp!
„Izem!", schrie ich. Zusammenzuckend drehte sie sich um. Fast hätte ich mich verraten!

„Was ist los?"
„Ehm, mein Zimmer ist so unordentlich. Ich bring's dir!", fiel mir auf die Schnelle eine plausible Antwort ein.
„Ich dachte schon, dass etwas schlimmes passiert ist! Das bin doch nur ich.", machte sie eine werfende Geste mit der Hand.
„Nein, nein. Du findest die Tüte bestimmt nicht. Ich mache das schon.", schickte ich sie weg.

Skeptisch musterte mich Izem. Dann ging sie ins Wohnzimmer. Tief atmete ich aus. Oh Mann! Das war knapp. Mein Vater lächelte mich beim Vorbeigehen noch an. Ich lächelte zurück, hielt Wache an der Tür.

Schnell schlich ich mich ins Schlafzimmer.
Cihan entdeckte ich vor dem Regal, wie er die Schneekugel begutachtete.
„Alles gut?", fragte er, als er die Angst in meinem Gesicht sah. Die Schneekugel legte er wieder weg.
„Nein!"
Die Tüte neben der Kommode nahm ich mit.
„War das ein Geschenk?", deutete er mit dem Kinn auf die Schneekugel.

„Ja. Sprich leiser bitte!"
„Von wem?"
„Du musst sofort raus! Ich werde dich benachrichtigen, wenn es soweit ist.", näherte ich mich ihm. Cihan wirkte nicht annähernd angespannt. Wie konnte er so ruhig bleiben?
„Wer hat dir das Geschenkt?", beharrte er darauf.
„Engin"

Die Antwort gefiel ihm gar nicht, wie ich aus seiner Haltung entnahm.
„Warum schenkt dir Engin eine Schneekugel?"
Auf Engin konnte er wohl nicht eifersüchtig sein, oder?
„Warum nicht? Ich muss gehen!"
Cihan lachte.
„Atme tief durch. Deine Emotionen kann man dir ansehen.", gab er mir mit. „Warum wohl?", deutete ich mit meinen Blicken auf den Auslöser für die Situation.

„Schickes Zimmer.", kommentierte Cihan und brachte mich dazu, lachend das Schlafzimmer zu verlassen.
Das Gefühl eine verbotene Person in meinem Zimmer zu verstecken raubte mir die Ruhe. Ich konnte kaum ruhig stehen, ohne den Gedanken zu haben, erwischt zu werden.

-

Wenn Asel kochte, konnte das Ergebnis nur gut sein. Die Selbstständigkeit eignete sie sich in jungen Jahren an. Dazu neigte sie zur Perfektion.
Die Familie genoss das Abendessen.
Zufrieden lies Ilyas seinen Blick über den Tisch schweifen. Er war stolz darauf eine Tochter wie Asel zu haben. Izem fand auch ihren Weg. Nur Ensar bereitet ihm noch Zweifel.

Seine hübsche Tochter sorgte auch für Aufmerksamkeit. Ein guter Freund schlug noch letztens seinen Sohn für Asel vor. Sofort schnitt Ilyas das Thema ab und verständigte, dass er seine Tochter niemandem hergab.

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