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EDIN
Mats brachte mich wieder runter, Ich entspannte mich  zumindest etwas. Er gab mir die benötigte Sicherheit und den Halt, den ich mir in den letzten Stunden so gewünscht hatte. Ich hatte einen starken Mann an meiner Seite, der mich auch immer stärker machte. Zwischen uns herrschte momentan das Maximum an Körperkontakt, ich brauchte diese Nähe und wie ich es brauchte...ich war so froh, dass er zu mir gefahren war. Ohne ihn hätte Ich die Nacht nicht ohne Medikamente überstanden. Er war mein Medikament wenn man so wollte. ,,Schatz" flüsterte ich. ,,Die Mannschaft braucht mich, Ich muss zu ihnen. Ich weiß du bist extra für mich mach Gladbach, aber du kannst mitkommen, du bist ein wichtiger Bestandteil meines Teams und ab nächster Saison zusammen mit Geppi mein Co Trainer...also...Ich fände es schön, wenn du mich begleitest" ich sah auf und blickte in das etwas unentschlossene Gesicht meines Freundes. ,,Sicher das du das schaffst?" fragte er leise. ,,Du bist doch jetzt da. Mit dir an meiner Seite kann ich alles schaffen". Mats drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. ,,In Ordnung, Ich komme mit.  Mach dich aber noch etwas frisch. Du bist ziemlich verheult ja?" Er war so liebevoll. Ich hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und löste mich dann von ihm. Er hatte mir so viel Kraft gegeben. Ich zog mich an, wusch mein Gesicht gründlich und ging dann zurück zu Mats. Dieser saß beinahe aufrecht im Bett und starrte auf sein Handy. ,,Was ist los?" fragte ich, ein ungutes Gefühl beschlich mich. ,,Ach...nur die Mitteilung von Verein an die Fans, das das Spiel morgen auf der Kippe steht wegen Gio. Da war es wieder...dieses schmerzhafte Ziehen in der Magengegend. Mats seufzte, legte sein Handy zur Seite und stand ebenfalls auf um sich
anzuziehen. ,,Schatz bist du soweit?" Ich nickte ihm zu. Mats kam noch mal auf mich zu, legte seine Arme um mich, seine Stirn an meine. Er sah mir direkt in die Augen und küsste mich liebevoll. ,,Du oder Karriere, Ich wähle dich" flüsterte er. Ich lächelte, ließ mich gegen ihn fallen und spürte, wie er seine Arme noch fester um mich schlang. Ich schloss meine
Augen und atmete tief durch. ,,Ich liebe dich" flüsterte ich.  ,,Ich dich auch". Ich wollte mich nicht von ihm lösen, aber der Gedanke, dass er heute Nacht neben mir schlafen würde gab mir genug Kraft um mich von ihm zu lösen.
Die Hälfte meines Teams saß noch im Besprechungsraum. Mats wollte erst in ein paar Minuten dazukommen. Dazu, dass ein paar Bierflaschen auf den Tischen standen, sagte ich einfach nichts, auch wenn ich die fragenden Blicke meiner Jungs natürlich registrierte. Normalerweise würde ich Ihnen dafür den Kopf abreißen, aber heute war nichts normal, also ließ ich es ausnahmsweise durchgehen.
Ich begann kommentarlos
damit meine Taktiktafel abzubauen. Dabei wurde ich genauestens von meiner Mannschaft beobachtet. ,,Ist etwas?" fragte ich irritiert. ,,Bier?" fragte Gregor und deutete auf eine der Flaschen. Ich schüttelte den Kopf. ,,Ich trinke keinen Alkohol mehr.  Aber danke fürs Angebot". Das ich kein Alkohol mehr trank, tat ich Mats zuliebe. Paul war meist betrunken, wenn er Mats misshandelte...ich wollte das er sich wohlfühlte. Ich durfte auch nichts trinken, wegen meinen Beruhigungstabletten und den Anti Depressiva die ich schlucken musste. ,,Okay...aber wir? Das ist in Ordnung?" Ich seufzte ,,von mir aus. Wenn es in Rahmen bleibt und nicht in einem kollektiven Besäufnis endet". ,,Vertrau uns doch" murmelte einer der Jungs. Ich traute meinen Ohren nicht. ,,Was soll das den heißen?" fragte ich scharf. ,,Vertraust du uns noch?" fragte Gregor leise und stellte damit die Vertrauensfrage. Ich setzte mich und warf einen prüfenden Blick in die Runde. ,,Natürlich vertraue ich euch. Ihr wisst, dass ich mit einem Mann verlobt bin. Natürlich vertraue ich euch.  Was gibt euch Anlass das Gegenteil zu glauben?" wollte ich wissen. ,,Du erzählst uns nicht mehr, wie es dir geht". ,,Das war euch wichtig?" Kollektives Nicken. ,,Ich...ich habe mir ehrlichgesagt nicht viel dabei gedacht...ich wollte euch nicht damit belasten glaube ich". ,,Wir...wir machen uns nur Sorgen um dich. Wir sehen doch, wie schlecht es dir mittlerweile geht und das selbst die Anwesenheit von Mats kaum noch hilft". Ich fuhr mir durch die h die Haare, während Marco
sprach. Hatte mein Team Mats wohl tatsächlich gebeten zu kommen. ,,Wir...wir wollen nicht am Ende ohne dich dastehen...wir vertrauen dir...aber wir sehen, dass es dir jede  Tag schlechter geht. Aber wer will es dir verübeln? Es ist einfach zu viel passiert in den letzten Monaten". ,,Ja...ihr habt Recht, es geht mir nicht sonderlich gut momentan....ehhm....viel Arbeit, nur Rückschläge...aber...naja die Saison ist bald vorbei und...auch wenn es sportlich bei uns nichts zu meckern gibt, wird die nächste Saison hoffentlich besser...also ruhiger, ohne  Katastrophen. Wir sind alle erschöpft und...es wird ersteinmal härter, bevor es einfacher wird...aber wir sind ein starkes Team und wir kämpfen für Gio, für...für" ich brach ab. ,,Lilli" murmelte Julian. ,,Ja". Die Tür ging auf. Mats kam rein. Er begrüßte die Jungs und setzte sich dann neben mich. Mats griff nach meiner Hand. Ich fuhr wieder runter.

Terzic und Hummels. wo die Liebe hinfällt Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt