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EDIN
,,Da bist du ja endlich Bro!" rief Tom freudestrahlend und zog mich in seine Arme. Ich hatte die Fahrt kaum überstanden. Geppi hatte mich nach Hause gebracht, er hatte Hannes informiert, die beiden  wollten heute noch vorbeikommen. Ich krallte mich an meinen Bruder und atmete tief durch. ,,Hey...was ist los?" fragte er leise. ,,Mats hat Schluss gemacht" meine Stimme brach, Tom schwieg. Er strich mir nur über den Rücken ,,warum?" fragte er irgendwann leise. ,,Keine Ahnung, vielleicht weil ich es nicht wert bin...vielleicht bin ich es einfach nicht wert  so geliebt zu werden wie ich bin. Leon...er hat es immer wieder gesagt und er hatte Recht". Tom schüttelte den Kopf. ,,Das ist Quatsch Edin. Ich...ich liebe dich, so wie du bist. Du bist es wert. Du bist es
definitiv wert". ,,Du bist mein Bruder, das ist etwas anderes". Tom seufzte ,,vielleicht. Aber Mats liebt dich auch. Leon war ein Arschloch und er hatte Unrecht! Du bist ein toller Mensch! Und Mats? Er ist es nicht wert dich zu haben! Wenn er so zu dir ist, hat er dich nicht verdient" Ich zog die Nase hoch und  biss mir auf die Lippen. ,,Ich...ich will ins Bett". Tom nickte, ,,Ich lasse das
Schloss auswechseln. Dann kommt Mats nicht mehr ins Haus". Ich löste mich von meinem Bruder und wollte mich umdrehen, aber er hielt moch zurück. ,,Ohne Tasche und ich will den Inhalt von deinen Hosentaschen sehen" bestimmte er. ,,Warum?" ,,Ich kenne alle Tricks. Also. Taschen bleiben hier und ich will wissen, was du in deiner Hosentasche
hast, vorher lasse ich dich
nicht alleine...Schuhe werden hier ausgezogen". Ich tat, was mein Bruder wollte und verzog mich dann in mein Bett. Es roch noch nach
Mats...ich musste es neu
beziehen...das war ohne ihn nicht auszuhalten...ich wollte nicht mehr an ihn denken müssen, ich wusste auch, dass es mir  unmöglich war, diesen Mann irgendwann nicht mehr lieben zu können. Als ich das Lacken aus dem Schrank zog, fielen mir seine Klamotten auf. Die mussten raus! Ich wollte die nicht mehr in meiner Nähe haben. Ich griff nach
dem Koffer, zog seine Klamotten aus dem Schrank und stopfte sie in den Koffer. Auch seinen Pullover, den er im Bett vergessen hatte, stopfte ich mit in den Koffer. Ich wollte nichts mehr von ihm in meiner Nähe haben, es würde mich nur noch weiter verletzen und fertig machen. Aber Geppi hatte mich tatsächlich zum Nachdenken gebracht. Ich musste mir wirklich überlegen, ob Mats mir guttat, oder ob die Pause zu einer Trennung führen würde. ,,Du kannst deinen scheiß in einer Stunde abholen. Lass deinen Schlüssel bei Tom. Ich will dich nicht sehen" schrieb ich Mats. ,,Lass uns reden. Bitte! Ich habe nachgedacht und ich habe eingesehen, einen Fehler gemacht zu haben. Ich liebe dich Edin. Ich habe einen unverzeihlichen Fehler gemacht. Lass uns über alles miteinander sprechen". Ach jetzt hatte er gemerkt, einen Fehler gemacht zu hsben, während ich die Trennung nicht mehr unbedingt als Fehler ansah. Wieso sollte ich mit ihm reden? Er hatte mich im Stich gelassen. Er hatte mich verlassen, mir das Herz gebrochen und mich alleine gelassen als ich ihn gebraucht hatte. Also wieso sollte ich mit ihm reden nur weil er plötzlich eingesehen hatte, einen Fehler gemacht zu haben?  Ich wollte nicht mit ihm reden, Ich wollte ihn nicht sehen und ich wollte momentan überhaupt keinen Kontakt zu ihm. ,,Nein. Du hast dich entschieden". Ich schaltete mein Handy aus, Ich konnte nicht mehr...ich wollte nicht mehr. Mats hatte mir wieder wehgetan und ich hatte davon die Schnauze voll. Ich wollte ihn nicht mehr sehen. Zumindest im Moment. Heute Nacht würde es bestimmt wieder anders aussehen. ,,Tom!" rief ich. ,,Ja?" Ich hörte seine Schritte, kurz darauf stand er vor mir. ,,Kannst du...Mats kommt in einer Stunde vorbei. Das sind seine Klamotten. Er soll dir seinen Schlüssel geben, dann musst du das Schloss nicht wechseln. Ich will ihn nicht sehen. Kannst du das für mich machen? Bitte!" ,,Ich regele das für
dich, ist ja klar". ,,Danke". Tom schob den Koffer aus dem Zimmer. Aus den Augen aus dem Sinn.  ,,Und jetzt? Bett beziehen? Soll ich dir dabei helfen? " Mein Blick fiel auf meine Hand. Da glitzerte noch unser
Verlobungsring. Ich schluckte...wir wollten eine gemeinsame Zukunft, eine gemeinsame, glückliche Zukunft, aber es war wieder einmal zerbrochen, weil ich eine Katastrophe war und niemals glücklich werden. Vorsichtig zog ich den Ring von meinem Finger. Es fühlte sich beschissen an, es fühlte sich an, als wäre es der endgültige Todesstoß für meine Beziehung. Eigentlich wollte ich diesen nie wieder abnehmen....oder irgendwann an mein Kind weitergeben, wie es in seiner Familie Tradition war. Ich atmete tief durch, Tom nahm mir den Ring aus der Hand, ,,Ich gebe den Mats zurück ja? Dann musst du ihn nicht sehen".  Ich nickte. ,,Ich...ich liebe ihn...ich...ich will ihn zurück...ich hasse mein Leben. Wieso muss er mir so wehtun? Er sagt mir, dass er mich liebt, schläft mit mir, hält mich fest und sagt mir, dass er mich heiraten will und dann trennt er  sich einfach von mir, urplötzlich trennt er sich von mir" Tom zog mich an sich, während ich in Tränen aufgelöst mitten im Schlafzimmer
stand. Es tat einfach so weh, seine Klamotten packen zu müssen, unseren Verlobungsring abzuziehen...ich wollte das alles nicht, aber ich wusste plötzlich auch nicht mehr ob wir noch eine gemeinsame Zukunft hatten. Vielleicht war eine Trennung, auch wenn es unendlich wehtat das beste für uns. Ich musste nachdenken und ich brauchte Zeit um mir darüber klar zu werden, was ich wollte. Ich liebte ihn wirklich sehr, aber er hatte mir so oft wehgetan, wir hatten schöne Zeiten zusammen, wirklich schöne Zeiten, aber vielleicht hatten wir wirklich keine Zukunft mehr. ,,Er sagt, wir sind zu abhängig voneinander...aber das stimmt nicht! Ich brauche ihn und er lässt mich einfach alleine! Ich verstehe nicht warum! Er macht einfach so Schluss von jetzt auf gleich ohne die geringste Vorwarnung. Zwischen uns war alles in Ordnung. Wir hatten noch nicht einmal Streit und er macht einfach Schluss". Plötzlich stand Mats
bei uns, wo kam der Idiot jetzt plötzlich her? ,,Schatz" flüsterte er, seine Stimme versetzte mir einen Stich. ,,Mats, es wäre besser wenn du deine Sachen nimmst und gehst. Du merkst doch, dass er dich nicht sehen will". Mats strich mir über den
Rücken. ,,Fass mich nicht an" flüsterte ich tränenerstickt. ,,Du hast ihn gehört" seufzte Tom. Mats nahm seine Hand von meinem Rücken. ,,Er soll gehen...ich will das er geht. Ich will nicht mit ihm reden". ,,Edin bitte! Ich habe einen Fehler gemacht, ich liebe dich! Mensch ich will dich nicht verlieren!" Ich spannte mich immer mehr an. Ich wollte, dass er hier sofort verschwand. ,,Mats...geh bitte raus. Ich komme sofort zu dir. Aber er steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Es wäre wirklich besser, wenn du ihn ersteinmal in Ruhe lässt. Ich kümmere mich um ihn, er wird nicht alleine sein, Du musst dir keine Sorgen machen....ich bin ja bei ihm...Edin ich bringe dich jetzt ins Bett und kümmer mich um den Rest...Mats geh du schon mal raus". Mats tat mir den Gefallen. Endlich! Ich hätte es keine Sekunde länger ausgehalten ohne ihn zu küssen und mich in seine Arme zu werfen.  Er fehlte mir so sehr. Ich musste nachdenken.
   Tom half mir ins Bett und deckte mich zu. ,,Ich regel das mit Mats. Er wird seine Klamotten nehmen und abhauen. Du musst ihn nicht nocheinmal sehen".

Terzic und Hummels. wo die Liebe hinfällt Part 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt