5. Kapitel

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< Wincent >

Ich habe gestern Abend noch mit Fabi gequatscht. Er macht sich dann aus dem Staub. Er ist der festen Überzeugung, dass es etwas Ernsteres werden könnte. Er mag sie, weil sie so offen war und so normal. Viele haben Berührungsängste oder sind total hyped, wenn sie jemanden treffen, der in der Öffentlichkeit steht, aber das war bei ihr überhaupt nicht der Fall. Ich hoffe, dass sich das nicht nochmal ändert, weil sie vielleicht noch nicht einschätzen kann, wie das alles läuft und was alles dran hängt.

Ich bin schon sehr früh wach. Ich bin nervös und will, dass alles perfekt ist. Eigentlich total bescheuert, weil es gestern so unkompliziert war. Aber ich musste gestern noch oft an Sandra denken...ich weiß auch nicht warum...
Ich habe ihr vorhin einen Standort geschickt und bin auf ihre Reaktion gespannt, wenn sie merkt, dass wir uns bei mir zu Hause treffen. Eigentlich mache ich sowas auch nicht direkt. Aber bei ihr ist das irgendwie anders.

Es ist vor kurz neun als es klingelt.

W: "hey, guten Morgen. Hast du gut hergefunden?"
Wir umarmen uns kurz. Und das fühlt sich wider Erwarten echt gut an.

S: "guten Morgen. Ja, sehr gut sogar. Ich hätte nur nicht damit gerechnet, dass ich deinen Namen hier am Klingelschild finde. Ich hatte damit gerechnet, dass wir uns in einem Café oder so zum Frühstück treffen."

W: "ich hoffe, dass ist dir recht. Ich wollte nicht, dass uns vielleicht jemand stört."
Ich bin jetzt etwas unsicher, ob ich nicht zu weit gehe.

S: "alles gut. So war das jetzt nicht gemeint. Ist super so!"

Ich zeige ihr kurz die WG, bevor wir in die Küche gehen, wo ich schon alles vorbereitet habe. Nachdem ich uns Kaffee gemacht habe, biete ich ihr was zum Frühstück an.

S: "wow....das sieht super aus! Du machst den Cafés echt Konkurrenz. Aber, da könnt ihr die nächsten Tage noch von essen."
Sie lacht.

W: "ja", antworte ich etwas verlegen, "ich wusste ja nicht, was du gern essen magst."
Ich greife mir verlegen in den Nacken und lächele sie leicht an. Sie erwidert es Gott sei Dank.

Während des Frühstücks unterhalten wir uns wieder über Gott und die Welt.
Sie erzählt mir, dass sie aus der Nähe von Hannover kommt und was sie beruflich so macht. Das dort in Hannover der Firmensitz ist und sie eigentlich auch immer dort ist und dass das hier mit München eigentlich eine Ausnahme ist. Darüber mache ich mir jetzt schon Gedanken. Ich meine, wenn das mit uns vielleicht weitergeht....ich bin viel unterwegs, sie lebt in Hannover. Wie soll das funktionieren?!

S: "alles ok? Du wirkst gerade etwas abwesend."

W: "sorry, ich war gerade etwas in Gedanken."

Sie lächelt mich an und fragt nicht weiter nach. Das ist auch erstmal besser so. Wir kennen uns ja eigentlich noch gar nicht richtig. Dafür wechselt sie das Thema und fragt mich, wie das alles bei mir so läuft. Da fühle ich mich gleich wieder sicherer und erzähle ihr so einige Sachen. Sie hört interessiert zu und fragt zwischendurch. Das gefällt mir. Aber sie fragt auch private Sachen. Es geht also um mich als Person und nicht um den Sänger.

W:"wollen wir dann los?"

S: "Klar, gerne. Aber sag ruhig, wenn es dir nicht passt oder du irgendwo nicht hin möchtest. Nimm's mir nicht übel, aber ich habe den Hype um dich gestern gesehen und ich möchte nicht, dass du wegen mir in irgendeine unangenehme Situation kommst."
Sie schaut mich fragend an.

W: "Nein, alles gut. Ich kann mich etwas mit nem Cappi und ner Kapuze tarnen. Es kann natürlich sein, dass mich trotzdem jemand anspricht. Aber in der Regel sind meine Fans von der netten Sorte und gewähren mir meine Privatsphäre. Sie haben da schon Respekt."

S: "na super. Dann geht's wohl jetzt los!"
Sie klatscht erfreut in die Hände und grinst mich an.

< Sandra >

Wir verlassen also die Wohnung und gehen in Richtung Innenstadt. Wow, München ist so riiiiiesig! Wincent geht neben mir und hat sich eine Cappi aufgesetzt und die Kapuze von seinem Hoodie noch über die Cappi gezogen. Ich bezweifle allerdings, dass das im Ernstfall reicht. Seine Fans werden ihn mit Sicherheit erkennen.
Er zeigt mir den Marienplatz und auch den Viktualienmarkt. Das ist alles so interessant und er erklärt mir mega viel dazu. Ich habe gar nicht gemerkt, dass es schon 15 Uhr ist.
Mein Magen signalisiert mir Hunger.
Mittlerweile sind wir im Englischen Garten angekommen. Wie schön ist es hier bitte?!
Ich glaube, dass wird mein ganz persönlicher Lieblingsort hier in München!

S: "wollen wir vielleicht in den Biergarten dahinten? Ich habe etwas Hunger", frage ich ihn entschuldigend lächelnd.

W: "ich könnte auch was zu Essen vertragen", lacht er.

Wir gehen also in den Biergarten und bestellen uns Essen und Getränke. Während des Essens unterhalten wir uns wieder angeregt. Es herrscht keine peinliche Stille oder so. Es ist richtig schön. Ich muss mir wirklich eingestehen, dass ich mich in seiner Gegenwart sehr wohl fühle. Vielleicht schon zu wohl?!

"Wincent?", fragt eine männliche Stimme.

W: "Moin Matti. Sandra, dass ist Matti. Er produziert mit Kevin zusammen."

S: "freut mich", sage ich lächelnd.

M: "Hey, freut mich dich kennenzulernen! Die anderen sind auch da. Also falls ihr später noch Lust habt, kommt gern noch rüber." Und schon ist er weg.

Wir essen in Ruhe auf und beschließen dann doch noch rüber zu gehen. Ich bin etwas nervös, da ich die meisten von ihnen nicht kenne.
Als ob Wincent Gedanken lesen kann, sagt er: "Die sind alle total nett. Wirst schon sehen." Er zwinkert mir zu.

W: "Moin zusammen!"

F: "hey, freut mich, dass wir uns nochmal wiedersehen! Hey, Winnie!"
Ich muss lachen....Winnie.....

K: "hey ihr 2. Sandra, dass ist Lisa - meine Frau. Und der kleine Louis."

S: "freut mich euch kennenzulernen."

Wir setzen uns auf die noch freien Plätze gegenüber von Kevin und Lisa.
Die anderen, Gigi, Fabi, Matti und Sophia sind in ihr Gespräch vertieft.
Der kleine Louis ist total auf Wincent fixiert. Die beiden flüstern sich Sachen zu und der Kleine strahlt über's ganze Gesicht. Es ist so niedlich wie die beiden miteinander umgehen.

L: "du bist also diejenige, die die Kaffeedusche bekommen hat und gestern die Meute mit Essen gerettet hat."

S: "das bin dann wohl ich. Schuldig."

Wir lachen. Wir unterhalten uns noch eine ganze Weile und dann löst sich das Grüppchen allmählich auf. Ich bin total fertig von dem Tag. Aber irgendwie kann ich mich noch nicht von Wincent trennen. Ich mag ihn - sehr sogar.

Es ist mittlerweile dunkel als wir vor meiner Gästewohnung ankommen. Es herrscht eine komische Stille.

W: "so, da wären wir."

S: "sieht so aus. Danke für's Bringen."

W: "gern geschehen. Ich gehe dann auch mal."

S: "wincent....Danke für den schönen Tag! Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß!"
Ich gebe ihm ein Kuss auf die Wange. Wow, er hat so weiche Haut. Er lächelt mich an.

W: "ich hab auch sehr viel Spaß gehabt. Danke dafür! Gute Nacht und schlaf gut."

S: "gute Nacht, Wincent."

Ich liege im Bett und versuche zu schlafen. Aber es gelingt mir einfach nicht. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf...als mein Handy piept.

Wincent: danke nochmal für heute. Meinst du, wir können das die nächsten Tage nochmal wiederholen? :)

Sandra: ich habe zu danken! Sehr gern. Ich hab noch 3 Tage frei bevor es losgeht. Meld dich einfach, wie es dir passt. Schlaf gut, Wincent. ;)

Mit einem Lächeln schlafe ich ein.

Fanfiction Wincent Weiss - Wer, wenn nicht wir?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt