6. Kapitel

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< Wincent >

Die nächsten 1,5 Tage verbringe ich mit den Jungs im Studio.
Wir schreiben viel, nehmen Demos auf und quatschen einfach. Es tut jedes Mal gut, alle um mich zu haben. Sie sind mittlerweile mehr als Freunde - sie sind eine kleine Familie für mich, die ich am liebsten immer um mich haben möchte. Sie verstehen mich, wie es nur noch meine Mum und meine Schwester tun. Sie diskutieren mit mir und sie halten sich mit ihrer Meinung nicht zurück, auch wenn es mal gegen mich geht. Und genau solche Freunde brauche ich.

K: "Sie ist übrigens nett. Lisa hat schon gefragt, ob wir sie vielleicht nochmal wiedersehen oder eher nicht."
Er grinst mich an.

W: "vielleicht. Ich möchte sie gern wiedersehen. Ich mag sie sehr."

K: "Aber?"

Ich zögere etwas, bevor ich antworte.

K: "nun sag schon!"

W: "wie gesagt, wir wollen uns nochmal treffen und ich mag sie wirklich sehr.
Aber....sie ist nur die nächsten 4 Monate beruflich hier. Dann geht sie wieder nach Hannover. Da ist ihr Lebensmittelpunkt. Wie soll das funktionieren? Ich bin viel unterwegs den Sommer über."

Ich fahre mir mit der Hand über's Gesicht.
Ich befinde mich da wirklich im Zwiespalt. Auf der einen Seite möchte ich sie unbedingt näher kennenlernen. Auf der anderen Seite denke ich schon jetzt, dass es besser ist, wenn ich nicht so viel Zeit investiere, weil es bestimmt nicht funktioniert, wenn sie aus München weg ist.

K: "dein Ernst? Du willst einen Rückzieher machen, weil sie in Hannover wohnt und nicht in München? Du magst sie. Das sieht ein Blinder mit Krückstock! Und du hast es selbst auch schon gemerkt. Und nur, weil es vielleicht erstmal auf eine Fernbeziehung hinausläuft, willst du die Flinte schon vorher ins Korn werfen? Das kann man organisieren. Sie hat mal Urlaub und kann dich auf Tour begleiten. Du hast freie Tage und kannst da zu ihr fahren. Wo ist das Problem?"

W: "ich weiß gerade noch gar nicht, was ich will. Najs, eigentlich will ich sie schon noch etwas kennenlernen, weil ich denke, dass wir auf der selben Wellenlänge sind. Auf der anderen Seite macht mir der Gedanke Angst, dass sie dann wieder weg ist. Was ist dann? Vertraut sie mir und ich ihr?"

K: " das kannst du nur herausfinden, wenn du mit ihr drüber sprichst. Lern sie noch ein bisschen kennen. Das könnte wirklich was werden. Sie ist toll. Unvoreingenommen und nicht auf den Mund gefallen."

W: "vielleicht hast du recht. Wir wollten uns die Tage eh nochmal treffen."

Wir reden noch eine Weile weiter. Auch über die anstehende Sommertour und die Festivals. Ich freu mich schon mega drauf.
In den nächsten Tagen stehen auch noch einige Termine im Lager an. Neuer Merch ist eingetroffen. Es gibt viel zu unterschreiben und die Crewpost soll sich auch bald wieder auf den Weg zu meinen Fans machen. Das macht mir immer besonders Spaß! Sie freuen sich immer so und posten es auch auf Instagram. Das gibt mir immer so viel zurück.
Nach dem Mittag beschließe ich Sandra eine Nachricht zu schicken, ob wir uns heute Abend noch treffen wollen. Wir könnten Essen gehen oder so.

Sandra: hey, ja klar. Wann und wo?
Wincent: ich hole dich 19 Uhr ab.
Sandra: klingt gut. Bis dann :)
Wincent: bis später ;)

Ich bin pünktlich um 19 Uhr bei Sandra und klingele. Da kommt sie auch schon zur Tür heraus. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange uns umarme sie kurz.
Wow, dass fühlt sich so normal an und so gut! Sie riecht gut und sie sieht wieder wunderschön aus.

S: "und, was wollen wir machen?"

W: "was möchtest du denn gern machen?"

S: "ich könnte was zu Essen vertragen. Was hältst du davon, wenn wir danach noch in den Englischen Garten gehen? Ich glaube ich habe mich ein bisschen in den Ort verliebt." Sie sieht mich verlegen an.

W: "klar, dann los."
Sie klatscht in die Hände und umarmt mich dann vor Freude. Ich muss lachen. Das macht mich irgendwie glücklich, dass sie sich so freut.

Wir haben uns bei einem Italiener Pizza und Pasta geholt und haben beschlossen uns im Englischen Garten einen Platz zu suchen.
Ich erzähle ihr, was wir heute so im Studio gemacht haben und das Lisa sie gern nochmal treffen würde. Sie hört gespannt zu und lächelt.

Als es schon relativ spät ist, gähnt sie neben mir.

W: "ich sollte dich vielleicht langsam nach Hause bringen. Du scheinst ein wenig Schlaf gesprochen zu können."

S: "ja, nein....also...", stammelt sie.
"Also ja, ich bin müde. Aber eigentlich möchte ich noch gar nicht nach Hause. Ich...ich mag es Zeit mit dir zu verbringen. Sehr sogar."
Sie sieht mich mich schüchtern lächelnd an.
Ich konnte es bis ebend noch nicht richtig einschätzen, was sie denkt. Aber das war wohl deutlich.

W: "mir geht's ehrlich gesagt genauso. Und ich würde mich freuen, wenn wir uns weiter sehen können."
Sie lächelt erleichtert. Nein, sie strahlt.
Ich schiebe die anderen Gedanke beiseite und konzentriere mich auf das Hier und Jetzt. Dann sehen wir weiter.

Wir gehen zurück zu Ihrer Wohnung und bleiben an der Haustür stehen.
Bevor irgendeiner von uns beiden etwas sagen kann, nehme ich sie in den Arm. Sie erwiedert die Umarmung und schaut nach einer Weile zu mir auf.
Ich kann in diesem Moment nicht anders und beuge mich etwas zu ihr nach vorn. Kurz vor ihren Lippen halte ich inne und hole mir ao stumm die Erlaubnis, dass ich sie küssen darf. Sie lächelt mich leicht an und überbrückt dann den kleinen Abstand.
Es ist erst ein ganz zarter Kuss. Aber wow, es ist wie ein Feuerwerk! Wir lächeln beide in den Kuss hinein. Nachdem sich unsere Lippen von einander gelöst haben, lege ich meine Stirn an ihre und schaue sie lächelnd an. 'Was machst du bloß mit mir?', kommt mir in den Sinn. Sowas habe ich schon lange nicht mehr gefühlt.

S: "das war schön..."

W: "finde ich auch...."

S: "sehen wir uns vielleicht morgen? Ich muss ab übermorgen wieder arbeiten."

W: "sehr gern. Ich melde mich, wenn ich im Studio fertig bin."

Wir verabschieden uns mit einem kleinen Kuss und einer Umarmung....ich grinse wie ein Idiot...und ich glaube, es hat mich mit voller Wucht erwischt!

Fanfiction Wincent Weiss - Wer, wenn nicht wir?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt