Fanfiction Wincent Weiss - Wer, wenn nicht wir?!

30. Kapitel

< am nächsten Morgen in München >

Kevin ist mit Gigi, Fabi, Konrad und Philipp im Studio. Die Fünf arbeiten an ein paar neuen Songideen für Fabi. Sie wollen eventuell einen Remix von Fabi mit Achtabahn herausbringen.

Lisa hat den kleinen Louis gerade in den Kindergarten gebracht und macht sie auf den Weg ins Studio. Sie ist nervös und aufgebracht. Sie hat etwas erfahren, was ihr gar nicht gefällt.

"Kevin, Jungs? Wo seid ihr denn? Warum geht keiner ans Telefon?"
Lisa stürmt wütend ins Studio.
"Schatz, wir sind hier. Was ist denn los?", fragt Kevin erschrocken.
"Hat einer von euch heute schon die Nachrichten gelesen? Oder mit Wincent gesprochen?", fragt sie außer Atem. Die Angst steht ihr förmlich ins Gesicht geschrieben.
Alle schütteln den Kopf.
"Warum? Der hatte doch gestern seinen Tourabschluss. Der wird seinen Rausch ausschlafen. Da brauchen wir nicht anrufen."

Kevin lacht. Unter normalen Umständen könnte er im Recht sein. Aber an diesen Morgen ist in Hamburg nun mal nichts normal. Und auch in München wird es bald genauso sein.

"Dann stimmt es also doch. Ich kann Sandra auch nicht erreichen! Scheiße!" Lisa ist außer sich vor Sorge.
Die Jungs sehen sie nur fragend an. Kevin öffnet derweil den Internetbrowser. Die Startseite der BILD erscheint auf dem Bildschirm. Bei der Titelstory stockt ihm der Atem. Die anderen starren auch auf dem Bildschirm und können nicht fassen, was dort steht.

'Junge Frau stürzt bei Wincent Weiss-Konzert  - Lebensgefahr!'

"Was? Ach du scheiße!", ruft Kevin.
"Lest den Text. Ich...ich will das nicht glauben!", sagt Lisa.

'Am gestrigen Abend feierte Wincent Weiss seinen Tourabschluss in Hamburg. Das Konzert war ausverkauft.
Die Menge tobt als der Sänger die Bühne betritt und seine Songs - egal, ob alt oder neu - zum Besten gibt.
Als der Überraschungsgast Johannes Oerding hinter der Bühne mit in den Song "Hier mit dir" einstimmt, explodiert die Stimmung förmlich. Mit dem Hit "Feuerwerk" findet das Konzert einen würdigen Abschluss und mit Hamburg findet die Tour von Wincent Weiss ein würdiges Ende.

Nachdem das Konzert zu Ende ist, kommt es auf einer Tribüne zu einem tragischen Zwischenfall. Eine junge Frau wird von einem ca. 20-jährigen Mädchen die Treppe der Tribüne hintergestoßen.
Augenzeugen berichten, dass die 20-jährige mutwillig gehandelt hat und ihre Tat mit den Worten "Das geschieht dir recht, du blöde Kuh" angekündigt hat. Die junge Frau ist daraufhin ca. 15 Stufen nach unter gefallen und mit dem Kopf auf einer Stufenkante aufgeschlagen.
Ein Lichtassistent hat die Tat ebenfalls beobachtet und sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet und Sanitäter verständigt. Die junge Frau wurde nach einigen Untersuchungen vor Ort mit dem Krankenwagen abtransportiert. Laut Augenzeugen soll sie bereits bewusstlos gewesen sein. Zur Sicherheit hat man sie in Narkose versetzt, um ihr keine starken Schmerzen zuzumuten.

Laut BILD-Informationen soll es sich bei der schwerverletzten jungen Frau um die Freundin von Wincent Weiss handeln. Wer die junge Frau ist und wie lange sie schon mit Weiss zusammen ist, ist nicht bekannt. Der Sänger hält sein Privatleben weitesgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Tausende Fan-Herzens brechen gerade.
Sie war in Begleitung seiner Mutter Angela und seiner Schwester Shayenne auf dem Konzert. Man vermutet, dass die 20-jährige Täterin aus Eifersucht gehandelt hat, da sie eins und eins zusammengezählt hat.

Weiss' Mutter hat die Täterin noch vor Ort mit der Security gestellt und an die Polizei übergeben. Augenzeugen berichten, dass ihr und auch ihrer Tochter der Schock ins Gesicht geschrieben stand.

Wincent Weiss' Mangerin Anna Bustorf ließ eine BILD-Anfrage bis jetzt unbeantwortet.
Der Konzertveranstalter verwies auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen und teilte seine Bestürzung mit. Eine weitere Auskunft wird er vorerst nicht geben.

Hoffen wir, dass es Weiss' Freundin bald wieder besser geht und die Verletzungen keine weiteren Folgen haben.'

Im Studio herrscht Stille. Man könnte eine Nadel zu Boden fallen hören.

"Was machen wir denn jetzt?", fragt Lisa leise.
"Ich rufe Amelie an", sagt Kevin.
"Mach' dann aber auf laut", sagt Philipp.

Es klingelt eine ganze Weile bis Amelie ans Telefon geht. Sie hatte sich gerade eine Weile hingelegt und versucht zu schlafen.
Auch sie lassen die Bilder nicht los. Und, was sie dann im Kranknhaus erfahren hat, macht ihr ebenfalls ganz schön zu schaffen.
"Hallo Kevin", sagt Amelie leise. Sie hat bereits jetzt Tränen in den Augen, weil sie genau weiß, warum Kevin anruft.
"Hallo Amelie, was ist los bei euch? Wir haben hier gerade einen Artikel im Internet gelesen. Stimmt das?"
Stille am anderen Ende der Leitung.
"Amelie, bitte sprich mit uns", sagt Lisa.
"Also, ja. Es stimmt. Der Bericht gibt soweit alles wieder, was passiert ist. Ich hätte euch später angerufen, aber ich musste erstmal etwas runterkommen. Tut mir leid."
"Wie geht's ihr? und Wincent?", fragt Philipp.
"Sie haben Sandra in der Nacht untersucht, ein CT gemacht, ein MRT. Sie hat ein Schädel-Hirn-Trauma. Die Schädeldecke ist nicht gerissen. Das ist wohl ein gutes Zeichen. Aber der Sturz war so schwer, dass sie sie ins künstliche Koma versetzt haben. Und...und man weiß noch nicht, wann man sie wieder zurückholt. Im besten Fall wacht sie selbst auf. Aber das kann Tage, Wochen oder Monate dauern. Der Arzt sagte, dass man noch nicht weiß, ob es glimpflich ausgeht oder es eventuell sogar Folgeschäden geben wird." Amelie weint. Sie kann das alles immer noch nicht glauben.

Lisa weint ebenfalls. Kevin nimmt sie in den Arm. Niemand sagt etwas. Zu groß ist die Bestürzung, die Angst um Sandra und auch um Wincent. Wird er damit zurechtkommen? Wie können sie ihm helfen? Lässt er sie an sich ran? Diese Fragen stellen sich die Freunde gerade stumm - jeder für sich.

"Danke, Amelie. Bitte halte uns auf dem Laufenden. Ich werde versuchen nach Hamburg zu kommen, um Wincent zu unterstützen", sagt Kevin. Philipp signalisiert, dass er auf jeden Fall mitkommen wird.
"Das mache ich. Ihr seid toll. Wincent braucht seine Freunde jetzt. Es wird eine harte Zeit werden."
Sie verabschieden sich.

Heute findet kein Songwriting mehr statt. Jeder hängt seinen Gedanken nach...