44. Kapitel

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< Sandra >

Was passiert hier bitte gerade? Kann mich mal jemand kneifen?
Ich meine, ich organisiere hier eine private Feier und ja, es hat mir Spass gemacht. Aber ich hätte nicht gedacht, dass man deswegen so in Jubel ausbricht. Es war doch nur eine Feier.
Es hat mir auch mega Spass gemacht und ich würde sowas wirklich gern öfter machen. Die leuchtenden Augen von Wincent. Die gute Stimmung. Das Essen. Die Band. Das war schon super. Die Organisation hat wirklich Zeit in Anspruch genommen und andere bekommen dafür viel Geld. Und jetzt soll ich das auch machen? Mit einer extra gegründeten Firma? Mit Lena als Investorin? Das ist gerade etwas viel viel mein Gehirn. Die Verarbeitung läuft, ist aber noch nicht abgeschlossen.
"Alles ok?", flüstert Wincent mir ins Ohr.
"Hmmm." Ich drehe mich zu ihm. "Ich kann das nur nicht ganz glauben. Mir gibt jemand viel Geld, um eine Firma zu gründen. Sie kennt mich kaum. Das ganze Drumherum. Was, wenn es schief geht, Wincent? Dann kann ich Lena nie wieder unter die Augen treten." Ich seufze.
"Ich weiß, dass das ein großer Schritt ist, aber du darfst dir da trotzdem nicht so einen Druck machen. Ich bin auch noch da. Und, auch wenn du es nicht willst, ich werde dich auch finanziell unterstützen, wenn es nötig ist. Das weißt du."
Er nimmt mich in den Arm und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel. "Wir schaffen das zusammen", flüstert er.
"Das wird gut. Du schaffst das. Und wir helfen dir. Alle." Lena kommt auf uns zu. "Wir rühren die Werbetrommel, wir kennen viele Leute."
"Ich möchte das wirklich so positiv sehen wir ihr. Aber ich habe wirklich Angst vorm Scheitern."
"Das erste Event ist übrigens in 4 Wochen in Hamburg. Eine Aftershow-Party von meinem Clubkonzert", sagt Johannes plötzlich.
"Wie bitte? Es gibt doch noch nicht mal eine Firma", sage ich erschrocken.
"Kein Problem. Dr. Bornstedt macht das schon. Wir haben in 2 Wochen mindestens eine vorläufige Gründungsbestätigung erhalten", sagt Amelie, "das kriegen wir hin." Sie grinst wie ein Honigkuchenpferd.
"Ja, gut. Ich schaffe das schon! Dann lass uns die Tage sprechen, was, wie und wo", sage ich an Johannes gewandt. Der lacht und nickt. Wow, mein erster Auftrag.

In den nächsten 2 Wochen bin ich mit Amelie mit der Gründung beschäftigt. Nebenbei habe ich mich auch mit Johannes getroffen und schon alles besprochen. Das Catering, Deko, wie viele Leute und vor allem wer. Das hat mich wirklich am meisten abgeschreckt. Alles Leute, die wirklich bekannt sind. Max, Wincent, Lena, Revolverheld, Ina Müller, Nico Santos, seine Band und und und. Das muss wirklich gut werden.
"Ich hab sie! Ich hab sie!", ruft Amelie und wedelt mit einem Papier herum.
"Was hast du?"
"Die Gründungsbestätigung! Du kannst endlich offiziell loslegen", sie drückt mir das Papier in die Hand und drückt mich. Ich grinse. Jetzt kommt der Ernst des Lebens. Jetzt heißt es alles oder nichts.
Das ist die Geburtsstunde von der "S&W Events GmbH"!

"Ich bin wirklich stolz auf dich!", ruft Angela als wir am Abend gemeinsam anstoßen. Wincent ist seit 2 Tagen in München im Studio und schreibt mit den Anderen Songs. Er kommt erst übermorgen zurück. Aber wir telefonieren jeden Tag und schreiben viel.
Vor 3 Tagen sind wir offiziell bei Angela eingezogen bis wir was Eigenes gefunden haben. Wir hatten die letzten 2 Wochen keine Zeit intensiv etwas zu suchen. Deswegen nun diese Übergangslösung. Schön ist anders, aber ich bin dankbar, dass wir hier bleiben können bis wir etwas Eigenes haben.
"Wie kommst du voran?", fragt sie mich.
"Gut, sehr gut sogar. Ich habe den Caterer organisiert, die Getränke sind klar, Tische etc. gibt es in der Location. Die Deko habe ich bestellt und die Einladungen sind auch raus. Ich hoffe, dass es so wird, wie Johannes sich das vorgestellt hat."
"Das klingt gut. Lass uns noch einen Film schauen und dann sehen wir morgen weiter."
"Das klingt gut." Wir setzen uns auf die Couch, jeder ein Glas Wein in der Hand. Vom Film bekommen wir nicht viel mit, weil wir die ganze Zeit quatschen. Wie Mutter und Tochter. So ein Verhältnis hätte ich auch gern zu meiner Mutter gehabt.
"Danke", lächle ich sie an.
"Wofür?"
"Da wir hier bleiben können bis wir etwas gefunden haben. Und dass du mich hier so aufgenommen hast."
Sie nimmt mich in den Arm. "Du bist so etwas wie eine zweite Tochter für mich. Du machst meinen Sohn so unendlich glücklich und dafür bin ich dir sehr dankbar." Ich lächle sie mit Tränen in den Augen an.

Zwei Tage später ist Wincent endlich wieder zurück. Wir liegen zusammengekuschelt auf dem Bett in unserem Zimmer. Angela ist unterwegs. "Schön, dass du wieder da bist", sage ich und küsse seinen Mundwinkel. Er lächelt und dreht sich auf mich. Er schaut mir schelmisch grinsend in die Augen. "Guck mich nicht so an", lache ich und haue im gegen den Oberarm. Er drückt meine Arme ins Kissen, so dass ich mich nicht mehr wehren kann und sieht mir tief in die Augen. Sein Kopf kommt immer näher und er lächelt. Unsere Lippen berühren sich und da ist es wieder...Dieser kleine Stromschlag, der dieses große Kribbeln auslöst. Dieses Gefühl, dass alles andere egal ist und wir zwei ausreichen.
Wir liegen immer noch engumschlungen im Bett. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach.
"Ich liebe dich", sagt er in die Stille und ich höre das Lächeln, dass er auf den Lippen hat.
Ich drehe mich auf ihn, sehe ihn an und gebe ihm einen Kuss.
"Ich liebe dich auch", flüstere ich lächelnd.

Fanfiction Wincent Weiss - Wer, wenn nicht wir?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt