Kapitel 13

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Das Mädchen auf dem Bild, war niemand anders als ich selbst. Als wir damals eingezogen sind, hatte ich meine Mutter genau mit dem gleichen Bild erwischt.

Sie meinte nur das es ein altes Foto sei und ich mich sowieso nicht mehr an diese Freundin erinnern würde, weil es schon zu lange her ist.

Jedoch hatte mich ihr trauriger Blick schon damals misstrauisch gemacht, ich habe mir aber nichts weiter dabei gedacht.

Jetzt stellte sich mir nur die plötzliche Frage ‚Warum hatte Cleo nichts gesagt?', Wut stieg in mir auf. Ich dachte, ich könnte Cleo vertrauen, ich dachte ich könnte James vertrauen.

Allerdings schien alles wie eine große Lüge, sie kannten mich, sie mussten mich sogar sehr gut kennen. Den es stand noch zusätzlich „9 Jahre Freundschaft" in der Ecke unten links auf dem Foto. Das ich nicht lache.

Ich schritt die große Wendeltreppe herunter und beschloss die Familie Scott zur Rede zu stellen, James schien mir mehr verschwiegen zu haben als er sollte.

Als ich den Flur, der in den Garten führte nach ihnen absuchte konnte ich stimmen aus dem Büro von James hören. Abrupt blieb ich stehen.

Langsam schlich ich mich an die Tür und presste anschließend mein Ohr fest dagegen, sodass ich der hitzigen Diskussion im Raum folgen konnte.

„Wir müssen ihr endlich die ganze Wahrheit sagen, Vater." ertönte eine weibliche Stimme die ich deutlich als die von Cleo identifizieren konnte.

„Das geht jetzt noch nicht, sie hat gerade ihre Eltern verloren. Wir können sie nicht auch noch damit belasten." meinte eine andere stimme, diese war diesmal aber deutlich männlich.

„Es steht ihr zu, es zu erfahren. Es war schließlich ihr Schicksal, sie muss es einfach wissen." sagte nun wieder die Stimme von Cleo deutlich gereizter.

Jemand schlug auf etwas, danach ertönte eine Stimme. Ich wusste sofort, dass es die von Hardin war.
„Was willst du ihr den sagen Cleo? Willst du einfach zu ihr gehen und ihr mal so nebenbei erzählen das sie ihr Gedächtnis verloren hat?"

Was?

Die Tür würde aufgerissen und ich konnte gerade noch so mein Gleichgewicht halten. Ein geschockter Hardin stand mir sprachlos gegenüber, ich war ebenfalls zu geschockt um etwas zu sagen.

„Cami ich- „ fing Hardin an, doch ich wollte nichts hören. Auf schnellem Weg rannte ich in den Garten, zum einzigem Lebewesen dem ich vertraute.

Ich fand Gina, wie sie es sich im Schatten etwas weiter abseits bequem gemacht hatte und gesellte mich zu ihr. Sie legte ihren großen Kopf tröstend auf meinen Schenkel nieder, das tat sie schon seitdem ich denken konnte.

Ich schloss die Augen und strich durch das weiche Fell meiner Hündin. „Warum haben sie mich angelogen?" fragte ich Gina, doch sie war ein Hund und konnte natürlich nicht antworten.
Wie naiv war ich eigentlich?

Mein Kopf ratterte, ich versuchte alle Puzzleteile zu einem ganzen anzuordnen doch es ergab alles keinen Sinn.

Ich verstand nicht warum Hardin mich Cami nannte, ich kannte ihn nicht.

Ich verstand nicht warum meine Eltern mir nicht genug vertraut hatten, für die ganze Wahrheit.

Ich verstand nicht warum mich meine Freunde betrogen und belogen hatten, und Cleo hatte dies ebenfalls getan hat.

Ich verstand nicht warum ich den tot meiner Eltern verdient habe, um danach entführt und eingesperrt zu werden.

Ich habe die Menschen früher nie verstanden, als sie beschrieben haben in welch tiefes Loch sie dank ihrer negativen Erlebnisse gefallen sind und jetzt bin ich selber in der Situation.

[...]

Bis zu Anbruch der Dunkelheit hatte ich zusammen mit Gina im Garten gesessen und weiter versucht das Puzzle in meinem Kopf zu lösen.

In der Hoffnung, all die wirren Teile zu einem Sinn ergebenen Zusammenfügen zu können.
Doch es half nichts.

Langsam richtete ich mich auf und streckte meine Glieder, mein Fuß musste eingeschlafen sein. Den als ich auftrat, knicke ich beinahe um und ein unangenehmes Kribbeln breitete sich aus.

Nachdem ich mir einige Wirbel, während des streckens wieder eingeknackt habe und mein Fuß wieder einigermaßen unterkontrolle hatte, machte ich mich auf den Weg zurück ins Haus.

Gina folgte mir.

Kraftlos überbrückte ich die letzen Treppen Stufen, die zum zweiten Stock führten und machte mich auf den Weg ins Bad.

‚Zum Glück kein Hardin' murmelte ich, als ich ins Bad eintrat und prüfend in die Dusche guckte.
Ich hatte echt wenig Lust, irgendjemanden in diesem Haus anzutreffen.

Lustlos streifte ich meine Klamotten vom Körper und stieg unter die warme Dusche. Ich wollte mich einfach etwas entspannen, meine Muskeln waren sowieso schon unangenehm verkrampft vom ganzen sitzen.

Doch die warme Dusche bewirkte nicht ihre gewünschte Wirkung von Beruhigung und Entspannung. Im Gegenteil, sie machte mich nur noch hitziger als ich eh schon war. Deswegen beendete ich die zu kurzgeratene Dusche und wendete mich lieber meinem Gesicht zu.

Ich sah schrecklich aus.

Man sah mir deutlich an, dass ich abgenommen hatte. Meine Wangen waren nicht schön rosig wie man es sich wünschte, sondern blass und etwas eingefallen. Die grünen Augen sahen mir einfach nur leer entgegen, meine dunkelblonden Haare wirkten trocken und filzig.

Ich befeuchtete meine vollen Lippen mit der Zunge, um sie wieder etwas weniger aufgerissen und trocken aussehen zu lassen. Aber es brachte alles nichts. Schulterzuckend wusch ich mir nur kurz das Gesicht und ging daraufhin in mein Zimmer.

Aus dem großen holz Kleiderschrank, suchte ich mir eine kurze Hose und ein langes Shirt zum schlafen aus.
Mit einem winzigen Lächeln auf dem Gesicht machte ich es mir in dem Himmelbett bequem und kuschelte mich in die Decke.

[...]

Durch einen lauten Knall wurde ich wach.

Die lichter in meinem Zimmer flackerten gruselig und lautes Geschrei war zu hören.

Mit einem Mal wurde die Tür aufgerissen und ich zuckte heftig zusammen, doch als ich Hardin erblickte entspannte sich mein Herzschlag wieder ein wenig.

„Komm mit mir. Sofort!" sagte er und starrte mich auffordernd an, die Lage schien ernst.

Ich kam Hardins Forderung sofort nach und sprang vom Bett, um nach seiner Hand zu greifen die er mir abwartend hinhielt.

Bevor ich sie ergreifen konnte trat ein Mann von hinten an Hardin heran, die stellen seines Körpers die ich erkennen konnte waren von Blut verschmiert und ich konnte eine Pistole in seiner linken Hand ausmachen.

„Hardin pass auf!" schrie ich.

Doch es war zu spät.

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Der Cliffhanger tut mir leid, naja vielleicht auch nicht hehe

Also lasst den Stern orange werden und schreibt gerne ein Kommentar, wenn es euch gefallen hat <33

Danke für euren lieben Support.
Ganz viele Küsschen 💋

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