Kapitel 9

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Camille

Ich stand mitten in einem spärlich beleuchteten Raum, Fenster konnte ich keine erkennen und eine Tür war auch nicht in Sicht.

An der Decke, des längliches Raumes hingen zwei Deckenlampen, die schon so alt und rostig aussahen, das ich Angst hatte sie würden mir jeden Moment auf den Kopf fallen.

Neugierig ging ich ein paar Schritte nach rechts, das Licht wurde mit jedem Schritt weniger und ich stand bald schon in völliger Dunkelheit.

Ich trat auf etwas hartes, vorsichtig beugte ich mich herunter um ausmachen zu können was es war. Es schien eine Metall Kette zu sein, den in meinen Händen fühlte sie sich schwer und glatt an.

Mit der Kette in der Hand bewegte ich mich einige weitere Schritte Vorwärts, neben bei versuchte ich mich an der Wand entlang zu tasten um das Ende es des Raumes erfühlen zu können.

Nach kurzer Zeit, stieg mir ein widerwärtiger Geruch in die Nase, es roch zuerst nach Desinfektionsmittel. Und umso näher ich der Quelle des Geruchs zu kommen schien, umso, aufdringlicher und stechender wurde er.

Meine Hand die ich an der Wand entlang führte, berührte eine dünne Schur. Vielleicht ist die Schnur für eine Lampe, dachte ich. Ich beschloss es einfach auszuprobieren und zog vorsichtig an der kleinen Schur.

Ich sollte recht behalten mit meiner Vermutung, dass es eine Lampe wäre, den nach wenigen Sekunden erhellte sich der Raum vollständig und ich musste zunächst die Augen schließen um mich wieder an die Helligkeit zu gewöhnen.

Ich sah nach rechts, um die Quelle des schreckliches Gestanks ausmachen zu können.
Bei dem Anblick verließ ein schriller Aufschrei meinen Mund und ich sprang so hektisch zurück, dass ich über die Kette in meiner Hand stolperte, die sich wirklich als Metallkette herausgestellt hatte und unsanft auf dem steinigen Boden landete.

Atemlos blickte ich hoch zu den leblosen Körpern meiner Mutter und meines Vaters. Jemand hatte das gesamte Gesicht von ihnen gehäutet und in die Augen mit einem Messer zwei Striche eingeritzt, sodass sie aussahen wie menschliche voodoo Puppen.

Eine gruselige Gänsehaut breitete sich Stück für Stück auf meinem ganzen Körper aus.
Ich stand mit wackeligen Beinen auf und ging zurück zu dem Teil des Raumes, mit den rostigen Lampen.

Ich hämmerte gegen die Mauer und schrie immer wieder unter Tränen, dass jemand mich hier raus lassen sollte und das alle von ihnen eklige Hurensöhne sind die Menschen töten und verunstalten.
Die meine Eltern töten und verunstalten.

Hardin

Seit mehreren Stunden versuchte ich krampfhaft Camille's schreie zu ignorieren, sie hatte höchstwahrscheinlich einen Albtraum.

Um mich von ihren Schreien abzulenken, plante ich mit welchen Gangs wir zukünftig ins Geschäft kommen könnten und von was wir profitieren würden. Doch dies schaffte es auch nicht lange mich abzulenken.

Die Schreie von Camille wurden lauter und man konnte pures Leiden aus ihnen heraushören, doch  ich durfte nicht zu ihr, ich durfte sie nicht schon wieder verletzen. Sie war die letzten 2 Jahren besser dran gewesen ohne mich.

Ihre Schreie verklungen und wechselten zu einem lauten weinen.
Ich hielt es nicht mehr aus, ich musste einfach zu ihr, inständig hoffte ich das die Verschlossenheit, die ich mir in den 2 Jahren angeeignet hatte in ihrer Gegenwart nicht schon wieder verloren geht.

Meine Zimmer Tür viel hinter mir ins Schloss und ich öffnete kurz darauf die Tür in Camille's Zimmer führte.

All die Kissen die vorher auf ihrem Bett lagen waren nun im Zimmer verstreut, die große Bettdecke lag rechts unten in der Ecke ihres Himmel Bettes und sie selbst lag zu einer winzigen Kugel eingerollt mitten drin.

Man sah ihr an wie viele Emotionen sie in diesem Traum fühlte. Ihre Haare klebten auf ihrer verschwitzten Stirn und ihr ganzer Körper zuckte in regelmäßigen Abständen.
Ich setze mich auf ihre Bettkante, und konnte so sehen das hinter ihren geschlossenen Augenlidern , ihre Augen unkontrolliert hin und her zuckten.

Sie fing wieder an entsetzlich zu schreien, sodass sie ihr Leid schon fast auf einen selbst übertragen konnte.
Ich griff vorsichtig nach ihrem Schulterblatt und rüttelte leicht daran. Sie wurde kurz still, doch diese Stille hielt nicht lange an und sie fing nach wenigen Sekunden wieder an entsetzlich zu weinen.

Ich lehnte mich über Camille, packte sie an beiden Schultern und zwang sie sich auf den Rücken zu drehen.
„Camille wach auf !" sagte ich nicht gerade zaghaft und drückte sie währenddessen mit den Händen runter.

Mit einem tiefen einatmen schrecke sie auf und sah mich daraufhin völlig verängstigt an, ich hatte das starke Bedürfnis sie auf meinen Schoß zu ziehen, um sie zu trösten, doch ich verbat es mir.

„Was ist passiert?" fragte sie mich, während sie sich ihre verklebten Haare aus dem Gesicht strich.
„Du hattest einen Albtraum" sagte ich knapp.
Sie sah mich verdutzt an und legte daraufhin ihr Gesicht in ihre Hände.

Ich gab ihr ein paar Minuten, um wieder klar zu kommen, ich wusste durch den tot meiner Mutter mehr als genau wie diese Träume aussahen und sich anfühlten.

Camille sah wieder zu mir auf und fragte : „Warum hast du mich geweckt?"
Ich wusste genau was meine Antwort wäre, wenn ich mich von meinen Gefühlen leiten lassen würde, doch dies tat ich nicht.
Stattdessen sagte ich ein wenig zu hart: „Du hast mich bei der Arbeit gestört, dein Geschrei war nicht zu ertragen."

Sie sah mich an, als hätte ich ihr einen Schlag ins Gesicht verpasst und ich fühlte mich sofort schuldig.
Doch ich musste ein Arschloch sein, es ist besser für Camille, wenn sie mich hasst.

Mal ein etwas anderes Kapitel, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen.
Hardin wird jetzt immer öfter in den Kapiteln auftauchen, also könnt ihr euch darauf schonmal freuen.
Schreibt mir gerne in die Kommentare, ob ihr Vermutungen habt wie es weiter geht & ob es euch gefällt, wenn ich auch mal aus Hardins Sicht schreibe.
- A

Vergesst das Voten & Kommentieren nicht, wenn es euch gefallen hat <3

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