Kapitel 11

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Nachdem mir Hardin heute morgen völlig nackt gegenüber stand und sich dann mit einer etwas komisch geratenen Ansage aus dem Staub gemacht hat, habe ich mir nach einer schnellen Dusche meine Sachen zum Malen geschnappt, um meine Gefühle ein wenig ordnen zu können.

Ich ging gerade durch den Flur, den Cleo und ich bereits gestern bei meiner Ankunft durchquert hatten, auf der Suche nach einem ruhigen Platz.

Mein Weg führte die schöne Steintreppe runter in den Garten. Ein paar Meter entfernt, neben dem Gemüsebeet stand eine hübsche Trauerweide.
Auf die ich bei meiner Ankunft ebenfalls einen Blick werfen konnte, bevor Hardin mich weggezogen hat.

Ich breitete meine Decke, die ich mir von drinnen mitgenommen hatte, direkt neben dem Baumstamm aus und schmiss meine Sachen darauf.

Block, Bleistift, Buntstifte, Radiergummi, zählte ich in meinem Kopf auf.
Ich wollte zuerst eine grobe Skizze von Haus und Garten machen, bevor ich es drinnen auf einer Leinwand mit meinen eigenen Gefühlen verbinde und dann auf Leinwand bringe.

Denn ich hatte nicht die Motivation, die große Staffelei, meine ganzen Pinsel plus Farben usw. mit rauszuschleppen.

Angefangen den groben Umriss des Hauses zu Zeichnen, und als dieser fertig war ging ich immer mehr ins Detail. Fertig mit dem Haus, wollte ich weiter mit dem Garten machen.

Ich ließ meine grünen Augen durch den Garten schweifen und entdeckte Hardin nur ein paar Meter rechts von mir.
Er stand Oberkörper frei mitten in dem Gemüsebeet und schien die Pflanzen zu gießen und zusätzlich noch das störende Unkraut zu entfernen.

Ich wusste nicht, dass jemand bei der Gartenarbeit überhaupt ansatzweise gutaussehen konnte. Jedoch schaffte Hardin fucking Scott es, nicht nur gut, sondern wie ein Calvin klein Model auszusehen, das gerade an seinen besten Tagen Modelt.
In anderen Worten, er sah aus wie ein verdammter Gott.

Hingerissen von seinem Anblick, beschloss ich kurzer Hand ihn ebenfalls zu meiner Skizze hinzuzufügen, aber natürlich nur weil er auf einer gewissen Art und Weise auch Teil von Haus und Garten ist.

Ich fing an mit seinem muskulösen Körper Bau und versuchte dabei jeden Muskel so gut es geht zu betonen. Seine Adern am Arm, die während der Arbeit immer wieder zuckten und attraktiv hervortraten, zeichnete ich ebenfalls dazu.

Schlussendlich versuchte ich mich an seinem Gesicht.
Den markanten Kiefer, die hohen Wangenknochen, seine etwas zu breite Nase, die geschwungenen Lippen & Augenbrauen und seine tief blauen Augen rundeten das ganze schließlich ab.

„Gar nicht so übel, aber an den Augen solltest du noch Arbeiten." ertönte eine selbstsichere Stimme hinter mir, die ich nur zu gut kannte.
Ich sah auf und blickte in hardins tief blaue Augen, die ich vor einigen Momenten noch selbst gezeichnet hatte.

Mir drohte es, mich in seinen Augen zu verlieren, doch das dreckige grinsen welches sich auf seinem Gesicht bildete, schleuderte mich zurück in die Gegenwart. Weswegen meine Antwort, auf seine anstachelei nur aus einem Augenverdrehen bestand.

„Das war ernst gemeint." meinte Hardin nun und ließ sich ein paar Zentimeter neben mir auf die Decke fallen, als ich keine weitere Reaktion zeigte.
„Ja klar." meinte ich ironisch und sammelte meine Stifte von der Decke auf, um verschwinden zu können.

„Bleib." sagte er und ich spürte wie er mir Löcher in den Rücken starrte, „Bitte" fügte er noch hinzu.
Ich richtete meine Augen auf ihn, um sein Gesicht nach einer Andeutung von Spott oder jeglich anderem zu durchforsten, doch ich blieb erfolglos.
Somit ließ ich mich wiederwillig, zurück auf die Decke plumpsen und lehnte mich wie Hardin an den Breiten Baumstamm.

Nach kurzem Moment unterbrach er die Stille und frage : „Du zeichnest?"
Ich sah ihn erschrocken an, ich hätte alles erwartet, aber nicht das er sich für mein Leben interessiert.
„Ab und zu, aber ich Male lieber auf Leinwänden." antworte ich ihm schulterzuckend.

Er nickte. Ich glaubte ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht gesehen zu haben, doch es verschwand so schnell das ich es mir auch einbilden hätte können.

„Pflegst du dieses Beet alleine?" fragte ich Hardin die Frage, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. Er schien meiner Meinung nach vom Typ her nämlich überhaupt niemand zu sein der Garten Arbeit mochte.

Hardin ballte seine Fäuste zusammen und presste seinen Kiefer aufeinander.
Habe ich etwas falsches gefragt ?

Wir saßen immer noch an der Trauerweide gelehnt da und sagten kein Wort, als ich mir sicher war Hardin würde nicht mehr antworten begann er zu erzählen.

„Es gehörte meiner Mutter bevor sie starb.
Sie hat es jeden Tag gepflegt, als würde ihr Leben davon abhängen. Die Arbeit im Garten hat ihr auf eine Art und Weise Kraft und eine besondere Ausstrahlung gegeben, die ich nicht beschreiben kann. Manchmal hat sie sogar mit den Pflanzen gesprochen und darum gebeten das sie ganz schnell wachsen sollen, damit sie mir etwas schönes zu essen machen kann.
Meine Mutter hat diese Pflanzen geliebt, deswegen kümmere ich mich um sie. So bleibt ein Teil von ihr, und ihre größte Leidenschaft immer in Erinnerung." erzählte Hardin mit einem winzigen Lächeln auf dem Gesicht.
Er versuchte sich zwischen durch immer wieder unauffällig eine der Tränen wegzuwischen, die es geschafft hatten sich einen Weg über seine blassen Wangen zu bahnen.


Kapitel 11 geschafft !
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat.
Lasst den Stern orange werden und schreibt ein Kommentar <33
Ich freue mich natürlich auch über gut gemeinte Verbesserungsvorschläge!

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