Kapitel 28

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Dies, sollte sein Ende sein...

„Ich muss hieraus", erhob ich als erste das Wort, welches die geschockte Stille durchbrach.
Wie in Trance griff ich nach der Türklinke und riss sie auf, in meinem Sichtfeld tauchte eine Gestalt auf, welche es sich auf dem Polster bequem gemacht hat, dass auf der Fensterbank lag.

Ich bemühte mich gar nicht weiter hinzusehen und setze an in die Richtung meines Zimmers zu gehen, doch mich hielt eine Stimme auf, die in diesem Moment zu mir durchdrang.

„Hey Camille, du warst nicht draußen und ich wusste nicht wo ich dich abholen soll, deswegen hab ich das Mädchen von draußen gefragt, sie meinte ich könne hier auf dich warten."
Malfoy.

Ich drehe mich so langsam zurück zu ihm um, als würde es mir schmerzen bereiten und öffnete dabei schon meinen Mund, damit ich als erste zum reden kommen würde.

Doch kaum konnte Malfoy einen Blick auf mein Gesicht werfen, fing er schon an zu reden.
„Oh Gott, ist alles okay mit dir?
Du bist leichenblass, sag mir bitte Bescheid, wenn dir schlecht ist.
Oder wenn du vor hast umzuklappen!
Soll ich einen Arzt rufen?", purzelten die Worte panisch aus seinem Mund.

Ich hob meine Hände vor die Brust und presste die Lippen aufeinander, um ihm zu vermitteln dass er dringend eine Redepause einlegen sollte.
„Pass auf", begann ich, „mir ist weder schlecht, noch drohe ich umzukippen und ich brauche garantiert keinen Arzt.
Aber ich kann das heute einfach nicht," sprach ich die Sätze aus, die ich ihm eigentlich schon hätte von Anfang an sagen wollen.

Nicht auf eine Antwort wartend, führte ich den Weg in mein Zimmer fort.
Wieder einmal merkte ich wie unnatürlich vertraut mir dieses Haus nun schon ist, der Weg in mein Zimmer ist kein einziges wirrwar mehr, sondern ein Weg, welcher sich fest in meinem Kopf verankert hat.

Das Betreten meines Reiches fühlte sich an, als würde ich aus der Realität fliehen und alles schlimme hinter mir lassen.

Ich konnte nicht denken.
Ich fühle mich einfach nicht mehr fähig dazu.
Es macht alles so schwer und kompliziert, doch ich musste es tun, um einen Zusammenhang zwischen allem zu finden.

Deswegen fing ich an die bunten Acrylfarben vor mir auszubreiten, den Plastikbecher mit Wasser zu befüllen, welchen ich für meine Pinsel benötigte und eine neue Leinwand auszupacken.
Ich holte mein Handy raus und spielte leise Musik ab, diese sollte mir helfen locker zu werden, damit meine Gefühle einfach flossen.
In der Hoffnung, das dieses Bild alle meine Fragen beantworten würde, tunkte ich den Pinsel in die weiße Farbe und setze den ersten Strich.

Während es langsam Form annahm, entschied ich mich zwischen durch dazu Cleo eine Nachricht zu schreiben.

Camille : Hey Cleo, es tut mir leid das ich vorhin so schnell abgehauen bin.
Du kannst gerne zu mir kommen, bin in meinem Zimmer.

Es dauerte nicht mal 5min bis mein Handy aufblinkte und sie mir antwortete.

Cleo : Bin gleich bei dir.

Das schlechte Gewissen fraß mich weiterhin auf.
Es fühlte sich so beklemmend an, als würde nichts mehr in mir existieren
Das nichts konnte sich aber trotzdem soweit ausbreiten, dass es wehtat.

Das ersehnte Klopfen ertönte und ich sprang so schnell auf, dass ich beinahe den Plastikbecher umschmiss, in welchem sich das Wasser für die Pinsel befand.
Dieses hat sich mittlerweile schon braun gefärbt.

Heaven - Badboy's bring it to you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt