Kapitel 3

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Kelly

Immernoch leicht verstört von der Situation, welche sich soeben im Gang abgespielt hat, steige ich in meinen Wagen und verlasse mit wenigen Zügen meine Parklücke, um kurz darauf auch das Schulgelände zu verlassen und keine zehn Minuten später bei meiner Wohnung anzukommen. 

Ich soll heute ins Diner kommen, damit man mich in meine Arbeit einweisen kann, sodass ich morgen nicht nur direkt mit meinem Studium, sondern ebenfalls mit meiner neuen Arbeit beginnen werde. Ich schaue also kurz auf die Uhrzeit, welche mir in meiner Anzeige hinter dem Lenkrad angezeigt wird, nur um festzustellen, dass es erst halb zwei ist.                                                  Meine "Schicht" im Diner, keine zehn Minuten mit dem Auto enfernt, würde jedoch erst halb sechs beginnen. Nach kurzer Überlegung beschließe ich, einfach die restlichen Kartons meines Umzuges sorgfältig auszuräumen und danach noch einkaufen zu gehen. Schließlich ist mein Kühlschrank noch leer. Für mein heutiges Mittag halte ich bereits auf der Fahrt von der Uni zurück zur Wohnung bei einem Bäcker an, um mir ein einfaches belegtes Brötchen zu holen.

Ich drückte drücke die Autotür auf, steige aus und schließe die Tür wieder, sobald ich eine Parklücke vor dem Wohnhauskomlex habe ergattern können. Danach hole meinen kleinen Rucksack von der Rückbank, den ich normaler Weise immer dort hinschmeiße, sodass ich während der Fahrt nicht abgelenkt werden kann. Abschließend verriegele ich mein Auto. In besagtem Rucksack krame ich nach meinem Wohnungsschlüssel, um kurze Zeit später erst die Tür zum Gebäude aufzuschließen, ehe ich die Treppen bis in den letzten Stock laufe und dort meine Wohnungstür öffne. Meinen Rucksack stelle ich sorgfältig neben meinem Schreibtisch ab, hole mein Brötchen heraus und nehme mir aus der Küche einen Teller, um mich dann - samt meines Mittags - an den Schreibtisch zu setzten. Ich fahre meinen Laptop hoch, sodass ich nebenher zum Essen meine E-Mails checken kann. Keine halbe Stunde später mache ich mich schon an die letzten Umzugkartons. 

Mittlerweile ist es kurz nach vier und ich habe nun endlich alle meine Sachen aus den Kartons geräumt und ihnen allen einen festen Platz in meiner kleinen, urigen Wohnung gegeben.            Wie ich es geplant habe, nehme ich mir nun die Schlüssel, verlasse die Wohnung und begeben mich auf den Weg zum nächstgelegenen Supermarkt. Bewaffnet mit einer langen, strukturierten Einkaufsliste betrete ich besagten Markt, an dem ich nach fünfminütiger Autofahrt bereits ankomme. 

Nach circa einer halben Stunde schließe ich gerade meine Wohnungstür hinter mir und laufe direkt in die Küche, um dort meinen Wocheneinkauf abzustellen. Bevor ich diesen jedoch einräume, schreibe ich mir auf eine bereits vorbereitete Liste das Datum von heute, den Betrag, welchen ich soeben ausgegeben habe, wo ich ihn ausgegeben habe sowie, welchem Zweck dieser Einkauf bedurfte. Dann, als ich die Liste plus den dazugehörigen Kassenbon wieder in der obersten Schublade meines Schreibtisches verstaut habe, beginne ich, mich dem Einkauf zu widmen. 

***

Ich schalte den Motor aus und lasse gleichzeitig meinen Blick durch die Windschutzscheibe, zu dem vor mir liegendem Gebäude wandern. Mo's Diner. Hier würde ich also das kommende Jahr erst einmal arbeiten. In meinem Hirn tauchten schon all die Fragen und sorgen auf, welche ich vor meiner Ankunft hier verdrängt habe. 

Wie würde das Team, meine Kollegen mich empfangen? 

Wie komme ich bei den Gästen rüber? 

Wie lange werde ich hier wohl angestellt bleiben? 

Ist das auch wirklich eine gute, richtige Entscheidung hier, neben des Studiums zu jobben?                                                                                                     

Find myself - A lie. A love. A mess.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt