Kapitel 1 - Heute beginnt mein neues Leben

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Kapitel 1 - Heute beginnt mein neues Leben



Heute beginnt mein neues Leben.

Es ist die erste Woche der Sommerferien und wir sitzen im Flieger nach Los Angeles, da wir heute bei dem Freund meiner Mutter einziehen werden. Sie haben sich auf einer Geschäftsreise kennen - und anscheinend lieben gelernt.

Mittlerweile sind sie ein Jahr zusammen und ich kann meiner Mutter nicht verübeln, dass sie zu ihm zusammen ziehen möchte. Als ich Julian kennen gelernt habe, war ich ihm gegenüber skeptisch, doch nachdem ich gesehen habe, wie glücklich er meine Mutter macht, habe ich mir mühe gegeben, mich gut mit ihm zu verstehen.

Trotzdem bin ich nicht glücklich, über den Umzug: Ich sitze im Flugzeug und verlasse meine Freunde, meine Schule, ich lasse alles zurück, um Mom glücklich zu machen. Wir haben lange darüber gesprochen, wie es weiter gehen würde und zu erst war ich geschockt und beleidigt, da ich dachte, dass sie nur an sich denkt. Doch so ist es nicht, sie hat dort einen Job, bei dem sie mehr verdient, als bei ihrem alten und dort lebt der Mann, welchen sie liebt, also wollte ich ihr nicht im Weg stehen. Sie erklärte mir damals, dass ich eben hier auf die Highschool gehen werde, dass ich bestimmt Freunde finde und das sie, wenn wir hier leben nicht weniger Zeit für mich haben wird.

Jedoch habe ich einige Zweifel. Julian, hat einen Sohn, sein Name ist Matty und er ist 18 Jahre alt. Außerdem hat er eine Tochter, Sophie, welche 12 Jahre alt ist und ich mache mir Sorgen, dass sie mich nicht mögen werden. Die beiden sind ja dann so etwas, wie meine Geschwister und ich hoffe sehr, dass sie mich nicht ausgrenzen.

Zu allem kommt, dass wir Sommerferien haben, also werde ich diese nutzen, mich in der Stadt zurecht zu finden, jedoch, meine größte Sorge ist, dass ich dort keine Freunde habe, niemanden kenne und meinen Sommer nicht alleine verbringen möchte. In der Schule, werde ich bestimmt einige Leute kennen lernen, aber Abends alleine in einen Club zu gehen, um mich mit jemandem anzufreunden, ist nicht gerade meine Art, also muss ich wieder auf meinen neuen Bruder hoffen, dass er mich vielleicht ein paar Leuten vor stellt, was ich aber bezweifle, obwohl ich ihn noch nie gesehen habe.

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Als wir gelandet sind, unsere Koffer abgeholt haben und langsam nebeneinander zum Ausgang trotten, bemerke ich, dass meine Mutter strahlt wie ein Honigkuchenpferd. Verwirrt schaue ich in die Menschenmasse und entdecke Julian, welcher mit einem hochgehobenem Schild in der Menge steht.

'' Elissa und Amy ''

Ich freue mich, dass er auch Amy darauf geschrieben hat, so fühle ich mich gleich dazugehörig. Auch ich muss lächeln und wir bemühen uns zügig zu ihm zu gelangen, was uns gelingt, nachdem ich ein paar Ellenbogen in die Seite bekommen habe und einigen Leuten aus versehen auf die Füße getreten bin. Meine Mutter lächelt und begrüßt ihn mit einem Kuss auf die Wange und einer Umarmung, daraufhin werde auch ich umarmt und Julian nimmt uns unsere Koffer ab. Ich bemühe mich, sie nicht zu verlieren, was leicht passieren könnte. An meinem ersten Tag hier, will ich nicht gleich planlos durch die Gegend irren, also folge ich meiner Mutter auf Schritt und tritt, bis wir vor einem Auto stehen bleiben. Ein Fahrer steigt aus, er Trägt einen Anzug und diesen typischen Hut, welchen man aus jedem klischeehaften Film kennt. ,, Frau Woodly, Fräulein Woodly.'', begrüßt er uns und schüttelt uns kurz die Hand. Er trägt weiße, dünne Handschuhe. Nachdem er uns begrüßt hat, öffnet er uns die Tür und wir steigen ein, woraufhin er sie wieder schließt, unsere Koffer in den Kofferraum verstaut und danach selbst einsteigt, um los zu fahren.

,, Wow, ihr habt einen eigenen Fahrer.'', murmele ich. Julian lächelt. ,, Ja, den haben wir. Wenn du möchtest, kann er auch dich fahren, in die Stadt, oder wenn du Freunde gefunden hast und sie treffen möchtest.''

Oder zurück nach Washington, kommt mir der Gedanke, jedoch verwerfe ich ihn sofort wieder. Ich habe zugestimmt hier her zu ziehen, also bleibe ich jetzt auch wo ich bin. Wenigstens meiner Mutter zu liebe.

Während der ganzen fahrt sehe ich aus dem Fenster und bin begeistert, wie viele Menschen auf den Straßen sind und nach ungefähr einer halben Stunde fahrt, kommen wir in einer Siedlung an, in welcher nur Villen stehen, eine größer als die andere.

Ich staune nicht schlecht, als wir vor einer riesigen Villa halten und mir die Tür geöffnet wird. ,, Hier wohnen wir jetzt?'', flüstere ich meiner Mutter zu, welche nickt. Im Gegensatz zu unserem Apartment in Washington, ist diese Villa bestimmt Millionen mal so groß und teuer. Ein großer Zaun umrandet das Gelände und um das Haus herum ist eine riesige Grünfläche, mit Blumenbeten. Bestimmt haben sie auch einen Gärtner. Vielleicht sogar mehrere.

Wir betreten die Villa und ich komme aus dem staunen gar nicht mehr heraus. Wir sind in einer Art Eingangshalle, mit einer riesigen Garderobe.

,, Möchtest du als erstes dein Zimmer sehen?'', fragt Julian mich und ich nicke. Wir durchqueren ein riesengroßes Wohnzimmer- es ist bestimmt fünf mal so groß wie unser altes - und laufen dann die Treppe hoch. ,, Ich hoffe, dass es in Ordnung für dich ist, wenn du auf einem Stockwerk mit meinem Sohn bist. Ihr habt das gesamte zweite Stockwerk für euch, inklusive zwei Badezimmer, also eins für jeden. Im ersten Stock, ist das Zimmer von Sophie, das Zimmer von deiner Mutter und mir und ein Gästezimmer. Im Dach, ist mein Büro und zwei andere Gäste Zimmer, später kannst du dir von mir aus alles ansehen. Im Erdgeschoss sind nur die üblichen Räume, wie die Küche, Wohnzimmer, Vorratskammer und ein Wäscheraum.'' , endlich sind wir oben angekommen. Die vielen Treppen zu laufen, muss ich mir noch angewöhnen. Zwanghaft verkneife ich es mir, vor Anstrengung zu schnaufen. ,, Im Keller haben wir ein Heimkino, einen Fitnessraum und einen Partyraum.'', beendet Julian seine Vorstellung des Hauses. Anscheinend gibt er gerne damit an, dass sie viel Geld haben, oder, die wahrscheinlichere Theorie ist, dass er mir wirklich nur erklären wollte, wo ich was finde.

,, Du darfst natürlich alles nutzen."

Jetzt deutet er auf die verschiedenen Türen. ,, Sieh mal, auf der linken Seite ist Matty's Zimmer und sein Bad, auf der rechten Seite sind deine Räume.'', langsam öffnet er die Tür.

Ich betrete mein neues Zimmer und das erste, was mir auffällt ist, dass ich kein Bett habe. ,, Ähh, Julian? Ich habe kein Bett.'', murmele ich verwirrt und er lächelt. ,,Doch hast du.''

Ich sehe mich in dem Raum um. Er ist wirklich sehr schön, die Wände sind weiß gestrichen, mit einigen dunkelroten, waagerechten Streifen. Dazu habe ich einen Schreibtisch und ein Regal, auf welchem Platz für meine Schulsachen sind. Auf der anderen Seite des Raumes, steht eine Vitrine mit einem Fernseher und gegenüber davon, ein schwarzes, großes Sofa. Bilder, von meinen Freunden hängen schon an der Wand und ich sehe sehnsüchtig auf ein Foto, von mir und meiner besten Freundin Carry. Außerdem, entdecke ich ein Foto mit Mom, Dad und mir. Schlagartig wird mir bewusst, dass ich meinen Vater vermisse.

Sonst, steht in dem Raum nur noch ein kleiner Tisch, vor der Couch und ein Bücherregal, in welches meine Bücher schon eingeräumt sind. Jedoch entdecke ich jetzt etwas neues: eine Tür!

Neugierig öffne ich sie und staune nicht schlecht, als ich einen hellen Raum betrete, mit cremfarbenden Wänden, zwei unglaublich großen Fenstern, welche einen perfekten Blick auf den Strand hergeben, außerdem mit einem Doppelbett ausgestattet , einen weiteren Fernseher, der an der Wand gegenüber des Bettes hängt und ein kleiner Schminktisch in einer Ecke, welcher mit mehr Make-up als ich benötige ausgestattet ist und neben ihm , ist eine weiter Tür.

Grinsend sehe ich zu Julian und sehe jetzt auch Mom neben ihm. Er hat einen Arm um sie gelegt und die beiden sehen total süß zusammen aus. ,, Mach sie auf.'', fordert meine Mutter mich auf. ,, Es wird dir gefallen.''

Ich wende meinen Blick ab, da ich viel zu neugierig bin, was sich hinter der Tür versteckt. Langsam öffne ich sie und stecke meinen Kopf in den Raum und kreische. ,, Ich hab einen begehbaren Kleiderschrank.''

bad touch (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt