Kapitel 5 - Lass dich nicht beleidigen

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Kapitel 5 - Lass dich nicht beleidigen





,, Sag mal, was fällt dir eigentlich ein, oder was gibt dir das recht, in meinem Handy zu lesen?'', motze ich Matty an, doch er grinst bloß. ,, Nein, jetzt mal im ernst, woher kennt eine wie du - die auch noch gerade erst her gezogen ist - jemanden wie Josh?'', fragt er mich belustigt.

,, Aha, was willst du mir jetzt damit sagen?'', schreie ich ihn wütend an und springe auf. Kerzengerade stelle ich mich vor Matty und funkele ihn böse an. ,, Damit will ich sagen, dass du klein bist, unauffällig und nicht gerade die Art Mädchen, die Josh normalerweise anspricht.'', antwortet er belustigt. Aus meinen Augenwinkeln, erkenne ich, dass Mom, Julian und sogar Sophie uns belauschen, jedoch sage ich nichts. ,, Josh vögelt alles was bei drei nicht auf dem Baum ist. Eigentlich hatte ich dich nicht so eingeschätzt, aber vielleicht habe ich mich bei dir auch geirrt. Wahrscheinlich, bist du zu langsam um bei drei auf dem Baum zu sein.", erklärt er mir grinsend und in dem gleichem Moment, als ich mit meiner Hand aushole und Matty mit voller Kraft eine Ohrfeige verpasse, höre ich Julian. ,,Matthieu! Sofort aufhören.''

Was er weiter sagt, verstehe ich nicht ganz, da ich damit beschäftigt bin, einen wütenden Matty, auch wütend an zu starren und mich zusammen zu reißen, nicht zu heulen, da meine Hand von der Ohrfeige unglaublich weh tut. ,, Matthieu, sofort auf dein Zimmer!''

Angepisst dreht er sich um und sieht mich noch einmal an. ,, Amy, dass wirst du bereuen.''

Lachend sehe ich ihm hinterher, als er auf der Treppe verschwindet und endlich kann ich meine Hand schütteln. ,, Oh mein Gott, hat das weh getan.'', jammere ich und meine Mutter sieht mich kopfschüttelnd an. ,, Ich verstehe ja, dass du sauer warst, Schatz. War es wirklich nötig, dass du ihm eine verpasst?'', erwidert meine Mutter enttäuscht, woraufhin ich jedoch wild nicke und ein wenig betreten zu Boden schaue. ,, Gut. Das nächste mal, rede lieber mit ihm'', tadelt sie mich. ,, Brauchst du Eis, für deine Hand?'', mischt sich Sophie jetzt ein und sieht mich an. ,, Nein,aber liebt das du fragst.''

Nachdem Mom und Sophie in die Küche gegangen sind, um Frühstück vor zu bereiten, holt Julian mich zu sich und sieht mich traurig an. ,, Ich hoffe, dass du dich von Matty nicht beleidigen lässt. Eigentlich ist er nicht so, ich denke, ihm gefällt die ganze Situation nicht, es tut mir leid, dass er dir den Start so schwer macht.'', entschuldigt er sich und ich nicke. ,, Julian, ist kein Problem. Ich gehe jetzt zu ihm hoch und entschuldige mich für die Ohrfeige und spreche mit ihm.'', erkläre ich und er nickt. ,, Wenn irgendwas ist, kannst du immer zu mir kommen.''

Langsam laufe ich die Treppen nach oben, in den zweiten Stock und werfe mich als erstes auf mein Bett. Dort sehe ich wieder auf mein Handy und schreibe Josh zurück.

An Josh > Ich würde mich freuen, wenn wir uns wieder sehen. Amy

Danach, sehe ich, dass Carry mir geantwortet hat.

Von Carry. > Hey Amy. Ich hoffe, dass du wirklich so glücklich bist, wie du auf dem Foto aussiehst. Meine Eltern schleppen mich jetzt in ein Museum, wenn ich heute Abend zuhause bin, rufe ich dich an. Außerdem vermisse ich dich, es ist so langweilig hier. Ohne dich, hab ich doch niemanden der meinen Humor teilt.

Deine Carry.

Als ich die Nachricht gelesen habe, sperre ich mein Handy wieder und starre einen kurzen Augenblick an die Decke. Ich vermisse Carry auch. Wir beide sind ständig aufeinander gesessen, weil wir neben einander gewohnt haben und unsere Mütter sich mögen. Ohne sie, fehlt etwas.

Schließlich verdränge ich den Gedanken und stehe wieder auf, ab in meinen Kleiderschrank und schnappe mir ein blau-geblümtest Kleid, husche ins Bad und Dusche zuerst. Danach ziehe ich mein Kleid über und klopfe letztendlich an Matty's Tür. ,, Ist offen.'', höre ich ihn Brummen und öffne seine Tür. Als ich das Zimmer betrete, sehe ich ihn zuerst nicht, erkenne jedoch danach, dass er sein Bett auch in einem anderem Raum, so wie ich hat. Im Türrahmen bleibe ich stehen und sehe so lange zu ihm, bis er auch zu mir schaut. ,,Willst du her kommen, oder willst du dort fest wachsen?'', fragt er mich und klopft neben sich, auf sein Bett. Seufzend setze ich mich zu ihm und fange an zu reden.,, Tut mir leid, dass ich dir eine verpasst habe. Aber ich will wissen, was du gegen Josh hast.'', rücke ich sofort damit heraus, was ich will. Belustigt sieht er mich an. ,, Was bekomme ich dafür, wenn ich es dir erzähle?'', hackt er nach und ich verdrehe die Augen. Bevor ich antworten kann, höre ich jedoch meine Mutter schreien. ,, Kinder, Frühstück!''

Wir stehen auf und laufen schweigend hintereinander die Treppe herunter und als wir unten angekommen sind, dreht Matty sich kurz zu mir. ,,Heute Abend, mache ich was mit meinen Freunden.'', erklärt er mir und seufz. ,, Du kommst mit, okay?'', fragt er mich und hält mich an den Schultern fest. ,, Meinst du das ernst?'', frage ich ihn misstrauisch, woraufhin er nickt. ,, Okay.'', gebe ich ihm zur Antwort und wir gehen zu den anderen in die Küche.

Während des Essens, sieht Matty die ganze Zeit so aus, als wäre er abwesend und mit den Gedanken völlig wo anders, jedoch als ich ihn frage, meint er das alles Okay ist und ich möchte ihn nicht weiter nerven. Kurz, bevor wir fertig sind, ergreift Matty das Wort. ,, Ich fahre jetzt weg, komme aber heute Abend wieder kurz her. Sam hat uns zu sich eingeladen und ich nehme Amy mit.''

Misstrauisch sieht mich meine Mutter an und ich versuche ihr so unauffällig wie möglich ein Zeichen zu geben, dass alles okay ist und ich freiwillig mit gehe, woraufhin sie beruhigt aussieht. ,, Dann wünsch ich euch viel Spaß. Julian, Sophie und ich fahren später auch weg, zu ein paar Verwandten.'', erzählt meine Mutter und ich überlege kurz, welche Verwandten wir denn hier haben, bis mir klar wird, dass sie die Familie von Julian meint.

Nach dem Frühstück, laufen Matty und ich wieder hintereinander, die Treppe hoch und kurz vor unseren Zimmern, bleibt er stehen. ,, Sei 20 Uhr fertig, ja?'', fragt er mich und sieht mich mit zugekniffenen Augen an. Ich nicke leicht und will ihn fragen, was ich an ziehen soll, doch kurz vorher wird mir klar, dass es eine blöde frage ist und ich schließe meinen Mund wieder. ,, Spuck schon aus, was ist los?'', drängt jetzt jedoch Matty und ich muss improvisieren. ,, Ich will wissen, warum du Josh nicht magst.'', wiederhole ich mich.

Zerknirscht sieht er mich an, bis er mir ein Zeichen gibt, ihm zu folgen. ,, Komm mit, du wirst wohl sowieso nicht nachgeben. Ich erzähl es dir.''

Schnell laufe ich hinter ihm her, in sein Zimmer, damit er es sich nicht anders überlegt und neugierig sehe ich ihn an.

''Es ist so...''

( Bild: So stelle ich mir Amy vor )

bad touch (Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt