Kapitel 42

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Eine kalte Hand strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen und schaute in braune Augen. Schokoladenbraune Augen. „Sam?", fragte ich müde. Verschlafen rieb ich mir die Augen. Ich setzte mich auf und fuhr mit beiden Händen durch mein Gesicht. Ich kniff meine Augen zusammen um etwas zu erkennen.

Tatsächlich erkannte ich Umrisse, es waren die eines Mannes. Da war ich mir ganz sicher. „Bist du das Sam?", fragte ich erneut. Keine Antwort. Ich lehnte mich erschöpft gegen die Wand.

Hatte ich das nur geträumt?
Ich starrte in die kalte leere.

Ich holte mein Handy raus und schaltete es an. Während es anging, ging ich zum Waschbecken und machte mich fertig.

Leise tapste ich zurück in mein Bett. Ich entsperrte mein Handy. Ich hatte ein paar Nachrichten von Mario. Ich ging auf unseren Chat und las sie mir durch:

„Hey mein Engel, ich weiß nicht wann du diese Nachricht ließt aber, ich wollte dich nur auf den neusten Stand bringen (was Fussball angeht). Also wir haben gegen Porto 6-1 gewonnen, und deswegen sind wir im Halbfinale. Ich weiß nicht ob ich dir schon erzählt habe, ob wir gegen Leverkusen gewonnen haben. Im Elfmeterschießen. Ich durfte auch schießen, sowie Thiago, Xabi, Lewy und Thomas. Alle haben getroffen. Und im Halbfinale spielen wir dann (leider) gegen Dortmund. Ja sonst gibt es eigentlich nichts spannendes. Ich freu mich schon wenn du zurück bist, ich bin so einsam... Aber ist nur noch ein Monat. Ich liebe dich! Bis bald."

Ich musste die ganze Zeit Lächeln. Ob sie schon wissen gegen sie im Halbfinale spielen müssen? Bestimmt er hatte mir vor zwei Tagen geschrieben. Deswegen entschied ich, gleich zu antworten.

„Hey Schatz, ich hab deine Nachricht erst heute gelesen. Das freut mich, dass ihr überall weiter seit. Wisst ihr schon gegen wenn ihr im Championsleague- Halbfinale spielt? Ich freu mich auch schon auf dich. Ich liebe dich über alles. Bis bald."

Ich zögerte kurz bevor ich die Nachricht abschickte. Doch mein Finger machte sich selbstständig und drückte auf "Senden". Ich schmiss mein Handy wieder auf das Bett.

Leise schlich zum Schrank und holte mir Klamotten raus und zog mich auch gleich um. Das Verbandzeug nahm ich auch gleich mit. Mit den Utensilien schlich ich dann raus und ging in die Hütte wo wir immer essen, da dort immer Licht war.

Leise öffnete ich die quietschende Tür und setzte mich auf die erste Sitzgelegenheit. Ich öffnete das Erste- Hilfe- Kit und nahm die Schere raus. Damit schnitt ich erstmal das Verband an meinem rechten Arm auf.

Vorsichtig löste ich es von der Wunden Stelle. Sofort quoll Blut wieder hervor. Ich schmiss das Verband schnell auf den kleinen Tisch, der vor mir stand.

Ich suchte hektisch in der Tasche nach neuem Verband. Doch irgendwie fand ich keins. Ich hielt mit meiner Hand die blutende Stelle zu und suchte hektisch weiter.

Plötzlich wurde die Tür hinter mir aufgerissen ich schreckte auf und nahm meine Waffe zur Hand. So leise wie möglich entriegelte ich sie und drehte mich schnell um.

Ich wollte schon abdrücken, doch dann sah ich, wer in der Tür stand. Es war ein müder Sam.

Ich lächelte erleichtert auf und ließ meinen Arm wieder sinken. „Was machst du hier?", fragte ich ihn und setzte mich wieder hin. „Ich hab gehört wie du raus gegangen bist.", antwortete er mir. Ich nickte abwesend.

Hektisch suchte ich weiter nach neuem Verband. „Lass mich mal gucken", stoppte Sam mein Vorhaben.

Er zog die kleine Tasche zu sich und suchte nach dem Verband. Als er welches hatte nahm er meine Hand von der blutenden Stelle und wischte das ganze Blut mit einem Stück Stoff weg. Danach legte er sorgfältig das Verband um die Stelle. „Sollte es nicht langsam aufhören zu bluten?", fragte Sam mich besorgt. Ich zuckte mit den Schultern. „Wir waren vor einer Woche im auf Streife wo ich den Schuss abbekam. Ich weiß nicht.", überlegte ich laut. „Mhm", überlegte Sam.

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt