Kapitel 55

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Das Video bitte die ganze Zeit hören oder bei der Beerdigung, wie ihr wollt. Viel Spaß😏

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„Tay, aufstehen. Wir müssen gleich zur Beerdigung", weckte Sam mich vorsichtig. „Lass mich", murmelte ich verschlafen.
„Komm bitte", bat er mich. „Ich will nicht alleine hingehen", fuhr er fort. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und drehte mich auf die andere Seite, sodass ich ihn ansah.

„Ich will nicht", murrte ich müde. Er hockte sich neben mein Bett und nahm meine Hand. „Ich will auch nicht, ich will mich aber von meinem alten Leben verabschieden", sagte er. „Ja, eben. Ich will mich nicht von meinem alten Leben verabschieden", flüsterte ich traurig.

„Guten Morgen Agent Blyt und Agent Hanna", begrüßte uns eine hohe und fröhliche Stimme. Ich verdrehte die Augen und lächelte sie falsch an. „Hier sind Ihre Uniformen die Sie heute tragen werden", lächelte sie und gab uns beide Army- Uniformen.

Ich betrachtete diese, skeptisch. „Wir müssen in eine Stunde los", sprach sie weiter und ging schon wieder. Ich schaute Sam an, der schon auf dem Weg war ins Bad zu gehen. „Kannst du vergessen", rief ich ihm hinterher. „Was denn?", fragte er verwirrt und drehte sich um.

Ich stand langsam auf. Ich hielt mir an den Rippen. Oh Gott hatte ich Schmerzen. Ich nahm meine Uniform in die Hand und ging auf ihn zu. „Ich geh jetzt in Bad", lächelte ich frech und quetschte mich an ihm vorbei.

„Vergiss es", sagte er lachend und zog mich an meiner Taille zurück. Er ging zwei Schritte auf die Badezimmertür zu. „Ich geh", sagte ich und trat ihn leicht in die Kniekehle. Er ging lachend zu Boden. „Au Revouir", sagte ich dramatisch und ging ins Bad. Ich schloss die Tür ab und setzte mich auf den Boden.

Ich winkelte meine Beine an und schlang meine Arme um meine Knie. Ich legte meinen Kopf auf meine Arme. Ich schmiss die Uniform in die andere Ecke des Zimmers. Ich will noch nicht mit meinem alten Leben abschließen. Ich will Mario nicht vergessen.

Leise klopfte es an der Tür. Ich wischte mir schnell die Tränen weg, die mir eben über die Wange gelaufen sind. „Was willst du den, Sam?", lachte ich und versuchte nicht gleich wieder loszuheulen.

Ich schloss die Tür auf und schaute auf den Boden, erst dann öffnete ich die Tür. „Was ist den?", fragte ich erneut und versuchte zu lächeln.

Statt mir zu antworten nahm er mich in den Arm, etwas perplex stand ich zuerst steif da.
„Bitte Versuch ihn zu vergessen", bat er mich. Ich stieß mich ruckartig von ihm ab und schaute ihn wütend an.

„Wie kannst du das bloß von mir erwarten?!", fragte ich wütend. Ich funkelte ihn wütend an und ging ein Schritt zurück und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Ich ging wieder an, zu schluchzten. Mein Herz fing wieder an, sich schmerzhaft zu verkrampfen.

Ich versuchte mich wieder hinzustellen, doch brach wieder weinend zusammen. Mit dem Handrücken wischte ich meine Tränen weg. Ich setzte mich auf und schaute in den Spiegel.

Eine kaputte Frau.
Eine zerstörte Frau.
Eine Frau die an ihre Grenzen gestoßen ist.
Eine Frau die ihr altes Leben wieder haben will und es leben will.
Eine Frau die zu ihrem Mann will.

Ich nahm die Uniform, vorsichtig zur Hand. Ich breitete sie aus und starrte sie eine Weile an, bis sich meine Hand selbstständig machte und vorsichtig über meine Abzeichen strich. Wie viele es wohl waren? Irgendwann hatte ich aufgehört zu zählen.

„Agent Blyt", es klopfte energisch gegen die Tür. „Bitte beeilen Sie sich, wir müssen bald los", hörte ich eine laute Stimme. „Jaja", murmelte ich leise und stand auf.

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt