Kapitel 18

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Ich schlug meine Augen schlagartig auf... Es war eine furchtbare Nacht gewesen... Ich hätte den Schlaf gebraucht, doch ich hatte zu viele Albträume gehabt. Ich drehte mich von einer Seite zur anderen, und sich wieder zu der einen. Ich schlief nicht ein, und wenn doch, ständig schlimme Bilder im Kopf. Als meine Mutter starb, als mein Vater starb, als ich im Pakistan war, die Terroristen,... Doch weiter kam ich nicht mit meinen Gedanken, den mein Handy bingte auf. Eine Erinnerung: USA - Deutschland, 18 Uhr, Recife. Das Spiel war früh, und das Stadion nicht weit von hier entfernt. Ich hatte keine Lust Jogging zu gehen, doch ich wollte María nicht enttäuschen. Deswegen zog ich mir eine Jeans- Hotpans an, und ein übergroßes T-Shirt das schwarz- weiß gestreift ist (Bild). Ich ging in Richtung Strand und lief ganz entspannt in Richtung Hütte, auf dem Weg schrieb ich mit Deeks. Er jammerte immer noch rum, dass ihm so langweilig mit Callum sei. Als ich dann bei der Hütte war steckte ih mein Handy weg und ging rein, ich holte mir die Zeitung und bestellte mir einen Kaffee. María setzte sich zu mich und wir redeten, über alles mögliche, nach ca. 20 Minuten ging ich dann wieder zum Hotel zurück. Als ich wieder in unserer Hütte war, fand ich eine leere Hütte auf, wahrscheinlich waren alle schon beim Frühstück. Also ging ich rüber, ich holte mir ein Teller und suchte Mario, der mir zuwinkte, ich lächelte und ging zu ihm. „Morgen", sagte ich zu Mario, Thomas und Lisa die sich alle über einen Zettel beugten. Sie schauten mich wortlos an und widmeten sich wieder dem Zettel. Ich setzte mich hin, und aß gelangweilt und wortlos mein Frühstück. „Was hältst du davon?", fragte mich Thomas auf einmal und schob mir den Zettel hin. „Was ist das?", fragte ich und schluckte meinen letzten Happen Pancake (sowas wie Pfannkuchen). „Für heute Abend... Wir haben eine 'kleine' Party geplant", antworte mir Thomas und grinste breit. Ich schaute mir den Zettel an, das sollte wohl die Bar bei dem Pool sein, da waren ein paar Tische, und viele Lichterketten, und eine kleine Bühne. „Sieht gut aus... Für was ist das?", sagte ich und schob Thomas den Zettel wieder zu. „Für die Feier das wir uns Achtelfinale gekommen sind.", sagte Thomas und schaute mir in die Augen. Ich nickte. Stille. „Wir müssen zum Abschlusstraining", unterbrach Mario die Stille und stand auf, dann beugte er sich über mich und gab mir noch ein Kuss. „Kommst du Romeo?", fragte Thomas lachend und leicht genervt, Mario nickte und ging. Da saßen Lisa und ich noch, wir quatschten und beschlossen und am Pool zu treffen. Ich stellte noch schnell mein Teller Weg und ging dann in die Hütte und zog mir einen Lachs- farbigen Bikini an. Dann schlenderte ich zum Pool, wo Lisa schon mit den anderen Mädels wartete. Wir umarmten und alle (Mandy, Lena & Cathy), und legten uns auf die Liegen hin.
Nach einigen Stunden gingen wir wieder in die Hütte um uns für das Spiel fertig zu machen. Grade als ich fertig war mit anziehen klopfte es an der Tür, es war Lisa. Wir wollten uns wieder zusammen fertig machen, sie schminkte mich simple, und sich selbst auch. Ich machte uns noch schnell Fischgrätenzöpfe, denn wir waren spät dran. Wir rannten schnell zum Bus und stiegen in letzte Sekunde ein. Diese Fahrt war erträglich, den wir mussten nur 2 1/2 Stunden fahren und dann waren wir auch schon da. Wir setzten uns hin, doch Mario kam auf mich zu, er gab mir ein Kuss. „Hey", sagte ich grinsend, „Hey...", sagte mit einem noch größeren Grinsen. „Und? Spielst du wieder?", fragte ich und fuhr mit meiner Hand durch seine Haare. Er schüttelte mit dem Kopf, „Aber ich werde nachher vielleicht eingewechselt...", sagte er und spielte jetzt mit meinen Haarspitzen. „Schade.", sagte ich mitfühlend. Er zuckte mit den Schultern, „Nicht schlimm", sagte er gelassen. Jogi winkte ihm zu, „Ich muss gehen", sagte er und gab mir einen letzten intensiven Kuss, der auf meinen Lippen brannte. Ich lächelt und setzte mich zufrieden hin. Nach kurzer Zeit ging das Spiel los. Die erste Halbzeit war superlangweilig... Kein Tor und kein Foul. Doch in der zweiten Halbzeit... Wurde Thomas gefoult... Lisa sprang auf und hatte gleich Tränen in den Augen. Ich nahm sie in den Arm und versuchte sie zu beruhigen. Das gelang mir auch, eher gesagt Thomas, den er stand wieder auf und ging kurz raus. Lisa und ich warteten gespannt ob Thomas wieder auf den Platz kommt. Nach einigen Minuten tat er das auch, alle klatschten aus Respekt vor ihm. Und siehe da... Er machte auch ein Tor trotz Wunde am Kopf und Regen, „MÜLLER DU REGENGOTT!", ertönte im Stadion, wir mussten lachen. Sonst geschah nichts besonderes, außer das (mein!) Mario eingewechselt wurde. Das freute mich für ihn, den er konnte es nicht leiden am Rand zu sitzen und nicht spielen zu dürfen. Doch am Spielstand änderte sich nichts mehr. Das Spiel endete und wir fuhren nach Hause. Als wir ankamen war schon alles umgestellt, die Location, die sowieso schon schön aussah, sah jetzt noch schöner aus. Überall waren Lichterketten aufgehängt, romantisch aber auch ein wenig Party- Mäßig. Die Jungs gingen sich schnell umziehen und wir Mädels machten uns nochmal frisch. Nach einer guten Stunde waren dann alle am Pool. Leider waren nicht genug Stühle da, aber das machte mir nichts aus den ich setzte mich auf Mario's Schoss. Wir lachten und hatten viel Spaß, bis zu einen Punkt. „Jetzt hab ich eine echte Boxernarbe", prahlte Thomas. „Zieh dir meine rein", sagte Basti und zeigte auf sein Kinn, dort hatte er eine Narbe seit er klein war. „So Taylor!", sagte Thomas und schaute mir Ernst in die Augen. Ich starrte nur gespannt zurück. „Heute kommst du mir nicht davon...", sagte er mit einem kleinen Lächeln, ich schluckte. Und aufeinander war Stille, alle hörten uns zu. „Du sagst mir endlich deinen Beruf...", sagte er und schaute mich erwartungsvoll an. Ich nahm Mario's Hand und spielte nervös damit. „Ähm... Ja... Also...", stammelte ich nervös. „Ratet!", meldete sich Mario hinter mir, ich atmete leicht auf. „Wir haben drei Versuche", sagte Thomas skeptisch. „Fußballerin?", meldete sich ein angetrunkener Mats. Alle lachten. Ich schüttelte mit dem Kopf. „Spitzensportlerin?", fragte Manu unsicher. „Wieder falsch", sagte ich. „Model?", fragte Thomas. Ich schaute ihn fragend an. „Also nein...", sagte er niedergeschlagen, „Jetzt musst du sagen.", sagte er trotzig wie ein kleines Kind. Ich fing wieder an nervös mit Mario's Hand zu spielen. „Also... Ich... Ähm... Bei der Armee?", sagte ich leise und unsicher. Thomas schaute mich mit großen Augen an, ich wollte aufstehen und gehen, doch er hielt am Arm fest, und zog mich wieder zum Stuhl. Ich setzte mich. Unsicher was gleich passieren würde. „Dein Ernst?", fragte Thomas und schluckte laut, ich schaute nur auf den Tisch. Immer noch schauten uns alle still an, Peinlich! „Hast du Narben?", fragte Mats der sich schon viel nüchterner anhörte. Ich zog meine Arme hervor, die übersähet von Kampfnarben sind, dann zeigte ich noch meine Schusswunde am Oberarm. Die anderen ersparte ich ihnen. Ich könnte diese Stille nicht mehr ertragen! Ich stand schnell auf und ging ein paar Schritte, „Gute Nacht", flüsterte ich noch während ich ging. Ich hatte das Gefühl das alle mir hinterstarrten. Ich ging in unsere Hütte und zog mich um, ich schloss mich in unser Zimmer ein, ich wollte allein sein, ganz allein. Ich legte mich hin und fing an zu heulen, eine Träne nach der andern kullerte mir runter. Ich schlief nach einigen Minuten ein...

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt