Kapitel 9

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Ich blinzelte und machte meine Augen dann schließlich ganz auf. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, ich schaute auf die Uhr: 13.49 Uhr.

'Das ist aber spät', dachte ich mir, und erklärte auch warum Mario nicht mehr neben mir lag sondern ein Zettel.

Ich fischte ihn vom Nachttisch und las:
„Guten Morgen mein Sonnenschein, ich bin beim Fußballtraining. Ich hab dir ein paar Klamotten mitgebracht. Ich komm so schnell wie möglich wieder. Kuss, Mario.

Ich lächelte. Stille. Die wurde aber unterbrochen, denn die Tür zum Zimmer wurde aufgerissen, es war der Arzt mit zwei Krankenschwestern.

„Guten Morgen", er schaute auf sein Brett, „ Special Agent Taylor Blyt?", ich nickte. „Ich habe gelesen dass sie heute entlassen werden?", ich nickte. „Dann werden wir sie von den Geräten entfernen.", die eine Krankenschwester kam neben mich und erlöste mich von den ganzen Kabeln und Schläuche, erstaunlicher Weise spürte ich gar nichts.

Der Doktor las anscheinend meine Gedanken, denn er sagte: „Sie werden jetzt erstmal nichts spüren, weil sie vollgepumpt mit Schmerzmittel sind. Die lassen in 2-3 Tage nach. Sie werden ohne Probleme aufstehen können, aber übertreiben sie es nicht, stehen sie nur im Notfall auf, ok?!", ich nickte nur. „Gut.", sagte der Arzt und ging mit den 2 Krankenschwestern.

Ich setzte mich auf, kein Problem, ich griff mir die Tasche und ging vorsichtig und langsam ins Bad. Da war zum Glück ein Stuhl, ich setzte mich auf den Stuhl der neben den Waschbecken stand und machte mich fertig.

Dann holte ich tief Luft, und stand wieder auf, Schritt für Schritt näherte ich mich dem Krankenbett. Ich setzte mich vorsichtig hin, dann legte ich wieder hin, mir war schwindelig und schlecht, ich schloss die Augen und atmete tief ein und wieder aus, da ging es schon wieder.

Ich richtete mich auf und überlegte was ich tun könnte, ich kam auf den Entschluss, das ich nichts tun konnte. Aber jemand rettete mich vor der Langeweile und riss die Tür auf, es war Mario.

Ich lächelte, er kam auf mich zu und gab mir ein Kuss. „So siehst du viel hübscher aus", lächelte er und strich mir durch die Haare. „Ich seh wunderschön in einer Jogginghose und einem viel zu großen T-Shirt aus?!", sagte ich lachend, er lachte auch. „Wann darfst du gehen?"
„Jetzt", sagte ich grinsend.

Mario schnappte sich meine Tasche und drückte sie mir in die Hand, dann schon er seine beide Hände unter meinen Rücken und hob mich hoch, er trug mich wie seine Braut durch das ganze Krankenhaus, alle starrten uns an, das Interessierte uns nicht.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Brust und genoss es. Als wir draußen ankamen, stand sein Auto vor dem Eingang. Marco saß hinten, der mit einem breiten Grinsen uns winkte.

Er machte schnell die Tür von innen auf, Mario hob mich vorsichtig ins Auto und schnallte mich an, er schloss die Tür und ging auf die andere Seite.

„Na, kleine, wie geht es dir?
„Den Umständen nach, gut.", sagte ich und Mario stieg ins Auto. Er startete den Motor und fuhr los.

„Wie lange bleibst du hier?", fragte ich Marco. „Drei Wochen, bis zur WM... Wir hatten vor zusammen zum Flughafen zu fahren.", ich nickte und schaltete das Radio an.

Nach 10 Minuten Fahrt kamen wir an, Marco stieg aus und machte die Tür vom Haus auf und ging rein. Mario machte die Autotür auf, ich schnallte mich ab, er hob mich hoch und brachte mich ins Haus, Mario übergab mich Marco, der brachte mich vorsichtig aufs Sofa.

„Danke", nuschelte ich, „Kein Problem... Du bist leichter als ich dachte.", sagte er lächelnd. Dann kam Mario wieder, und gab mir mein Handy.

„Sam", sagte er und ging mit Marco in die Küche. „Sam?", fragte ich, und Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Tay, es tut mir leid aber...", und atmete ein und wieder aus. „Ich bin in LA, für eine Undercover- Ermittlung, ich werd dich nicht mehr anrufen können...", schweigend hörte ich zu. „Hör mir zu Taylor, du brauchst mich nicht, du hast Mario. Er ist ok, er passt auf dich auf...", ich schluchzte und wischte mir die eine Träne weg die ausbrach. „Pass auf dich auf...", sagte ich mit brüchiger Stimme. „Mach ich, hab dich lieb Schwesterherz. Und mach nichts unüberlegtes!", sagte er lachend, aber ich wusste das er auch traurig war. „Mach ich", sagte ich und legte auf. Mario kam mit einer Tasse Kaffee.

„Alles ok?", fragte er mich und gab mir die Tasse, ich nickte und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

„Was ist in Pakistan passiert?", fragte er mich, ich hob meinen Kopf und schaute ihn direkt in die Augen, er schaute ernst.

„Deeks, hat gesagt das du dort, ein leichtes Ziel wärest...", ich schluckte. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust, „Meine Eltern sind dort gestorben..."

Schweigen.

Marco kam rein, „Geh weg schlechte Laune!", sagte er und lachte, Mario und ich lachten auch. „FIFA?", fragte Marco. Mario nickte und schaltete seine PS4 an.

Die beiden hatten ihren Spaß, ich feuerte einen immer an. Sie spielten den ganzen Tag, es war ein entspannter Tag, genau das was ich brauchte, was Mario brauchte, was wir alle brauchten.

Am Abend bestellten wir uns Pizza, und schauten den neuen Film von Matthias Schweighöfer: Vaterfreuden.

Irgendwann schliefen Marco und Mario ein, ich stand vorsichtig auf und ging hoch ins Bett. Ich schlief gleich ein...

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt