Kapitel 28

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„Schatz?", fragte Mario vorsichtig. „Mhm?", brummte ich nur verschlafen zurück. „Ich muss jetzt zum Abschlusstraining... Kann ich euch alleine lassen?", fragte Mario noch leise. Müde nickte ich, er drückte mir noch ein Kuss auf die Stirn und schlich nach draußen. Einige Minuten lag ich noch auf der Couch, doch dann beschloss ich aufzustehen.
Ring Ring
Mit schnellen Schritten ging ich das klingelnde Handy, um Sofie nicht zu wecken. Ich nahm ab und ging leise ins Wohnzimmer um ungestört zu telefonieren. „Taylor?", fragte eine verheulte Stimme. „Michelle? Bist du das?", fragte ich vorsichtig. „Ja...", schluchzte Michelle. „Was ist passiert?", fragte ich mitfühlend. „Sie... Sie wollen die Maschine anstellen...", heulte sie los. „Was?!", schrie ich schon fast ins Telefon. „Heute Abend... Wenn sie keine neue Lunge finden...", schluchzte ich. Ich schwieg, doch innerlich schrie ich. Mein Herz zog sich zusammen und schmerzte in meiner Brust. „Ich komme mit Sofie vorbei...", flüsterte ich gequält ins Telefon. Ich legte auf. Ich atmete tief ein und wieder aus. Ich lehnte mich zurück und genoss die paar Sonnenstrahlen die durch das Fenster schimmerten. Nach kurzer Zeit raffte ich mich auf und ging zurück ins Zimmer. „Taylor? Bist du das?", fragte eine müde Stimme. „Ja", sagte ich nur knapp. Schweigend legte ich mich neben Sofie ins Bett. „Hast du Hunger?", fragt ich weiter. „Ja", brummte sie. „Aber ich hab keine Klamotten zum anziehen...", sagte sie verschlafen. „Du kannst ein Trikot von mir haben...", antwortete ich ihr. Sie nickte und schlenderte ins Bad, währenddessen kramte ich ein Trikot von mir raus und einen Hose. Vorsichtig klopfte ich an die Tür, ich öffnete die Tür einen Spalt und hielt die Klamotten hin, eine kleine Hand schnappte die Sachen und schloss die Tür wieder. Ich setzte mich auf das Bett und wartete bis Sofie fertig war. Paar Minuten später, kam Sofie aus dem Bad, mit einem zu großem Trikot und einer Hose die ihr bis zu den Knien ging und ihre Haare waren zu einem Zopf hochgesteckt. „Wollen wir?", fragte ich sie mit einem großen Grinsen im Gesicht. Sie nickte, ich stand auf und ging auf sie zu. Zusammen gingen wir in die "Fresshütte", als wir da waren saß Lisa ganz alleine am Tisch und stocherte in ihrem Essen rum. Wir setzten uns zu ihr, fragend schaute sie Sofie an. „Das ist mein Patenkind", beantwortete ich ihre ungefragte Frage. „Willst du dir was zu essen holen?", fragte ich Sofie, sie nickte und verschwand in Richtung Büffet. „Ist das nicht die Tochter von Sam?", fragte sie. „Ja... Ihre Mutter, Michelle, hat mich gestern gebeten Sofie mit nachhause zu nehmen.", sagte ich betrübt. Wir schwiegen noch eine Weile bis Sofie wieder kam. „Und? Hast du was gefunden?", fragte ich Sofie neugierig. „Ja", sagte sie stolz und präsentierte ihre Beute. Danach setzte sie sich auf den Stuhl und fing an zu essen. Ich wartete bis sie fertig war, „Wollen wir uns nachher wieder zusammen fertig machen?", fragte Lisa mich und unterbrach die Stille. „Ja klar... Aber wir müssen nur noch schnell ins Krankenhaus...", antwortete ich ihr. Lisa nickte, stand auf, verabschiedete sich und ging schon einmal in ihre Hütte. Ich wartete auf Sofie fertig mit essen war, und zusammen gingen wir dann in die Hütte. „Hast du vielleicht ein kleineres T- Shirt?", fragte sie mich vorsichtig. „Ja, klar", antwortete ich ihr und ging zum Kleiderschrank, ich kramte ein kurzes Top raus und gab es ihr. Sofie verschwand ins Bad um sich umzuziehen. Als sie umgezogen war, kam sie wieder raus, wir gingen zusammen zur Lobby und gingen dann vor das Hotel, wo immer eine lange Schlage von Taxis standen, so wie heute. Wir setzten uns in das erste Auto, „To the hospital please.", sagte ich freundlich. „Of course", sagte er fröhlich. Er startete den Motor und fuhr los. Nach paar Minuten waren wir vor dem Krankenhaus, ich bezahlte den Mann und wir stiegen aus, zusammen gingen wir in Richtung Eingang. Als wir vor dem Eingang standen, zögerte ich einen Moment bevor ich eintrat. Doch ich konnte nicht draußen bleiben, denn Sofie zog mich rein und grinste mich an, ich brachte ein kleines gequältes Lächeln hervor. Zusammen gingen wir dann in Richtung Sam's Zimmer, als wir da waren, waren meine Gefühle gemischt. Ein Teil von mir, wollte da rein und zu Sam rennen, ihn umarmen und nie wieder los lassen. Aber der andere Teil, wollte wegrennen und nie wieder hierher kommen. Doch meine Hände und Füße handelten für mich. Meine rechte Hand klopfte an die Tür, die linke öffnete die Tür, meine Füße trugen mich in das Zimmer. Ich guckte hinter meine Schulter, da sah ich Sofie auf dem Stuhl sitzen und warteten. Ich schloss die Tür. Ich ging weiter in das Zimmer rein, die Vorhänge waren zugezogen sodass es stockdunkel im Zimmer war. Ich sah nichts, nur Umrisse, ich ging zum Fenster, zögerte kurz und riss die Vorhänge bei Seite. „Mhm", brummte eine verschlafene Stimme. Schweigend setzte ich mich auf den einen Stuhl der sich neben Sam's Maschinen befand. Leblos. Das war das einzigste das mir einfiel, sonst war nur leere in mir drinnen. Und Trauer. „Taylor?", fragte eine verschlafene Stimme. „Michelle...", sagte ich trocken. Sie stand auf und ging mit schnellen Schritten auf mich zu, ich stand ebenfalls auf. Sie umarmte mich ganz fest, ich wollte sie nicht loslassen, sie wusste wie ich mich fühlte, sie fühlte sich wahrscheinlich genauso. Doch nach einigen Minuten ließ sich mich wieder los, erst jetzt sah ich sie an. Ihre Haare waren zerzaust, ihre Augen angeschwollen und rot, ihre Klamotten, naja, die gingen. „Gibt es was neues?", fragte ich, um die unangenehme Stille zu unterbrechen. „Nein", sagte sie nur trocken. „Aber...",fing sie an. „Aber was?", unterbrach ich sie. „Ich habe überlegt... Das ich... Meine Lunge spende...", sagte sie leise, als ob sie Sam nicht wecken wollte. „SAG MAL SPINNST DU?!", fing ich an. „DU HAST DA EINE KLEINE TOCHTER!", fuhr ich sie an. Ich atmete tief durch. „Hör mir zu Michelle... Wenn die OP schief läuft, dann hat sie Vater und Mutter verloren... Dann ist sie Waise. Das willst du doch auch nicht.", sagte ich, nun ruhiger. „Ich weiß... Aber wenn sie gut läuft hat sie wenigstens einen Vater den sie liebt, und der sie liebt.", sagte sie mit leicht schlechtem Gewissen. „Bitte tu das nicht... Sie finden schon eine passende Lunge.", gab ich ruhig zurück. Sie sagte nichts und setzte sich auf das Aufklapp- Bett. „Mama?", fragte eine kleine zittrige Stimme. Ich drehte mich um und sah Sofie wie sie mit Tränen in den Augen da stand. „Sofie", sagte Michelle tonlos. Dann rannte Sofie auf Michelle zu und umarmte sie, ich fühlte mich überflüssig und ging aus dem Zimmer raus. Ich setzte mich auf einen der Stühle, und sank runter. Ich hatte keinen Plan was ich machen sollte, wo ich hin sollte oder mit wem ich reden konnte. Dann saß ich da und fing an Selbstgespräche zu führen, kurz nachdem ich angefangen hatte Selbstgespräche zu führen ging die Tür von Sam's Zimmer auf. Hinter der Tür stand Michelle und war schon wieder den Tränen nah, ich stand auf, ging zwei große Schritte auf sie zu und nahm sie in den Arm. Dieses Mal musste keiner weinen, wir standen nur da und trauerten innerlich. „Wie hast du dich entschieden?", fragte ich sie nachdem ich Michelle losgelassen hab. „Ich", sie stockte, „Sofie hat mich überzeugt...", wieder stockte sie, „Ich mache es nicht.", ich war erleichtert nachdem sie das sagte. „Ok", flüsterte ich nur. Wir beide schwiegen. „Taylor?", ich schaute schlagartig nach oben. „Geh nach Hause, genieß das Finale... Ich informiere dich sobald was neues passiert.", sagte sie ruhig, schon fast zu ruhig. „Aber...", fing ich an, „Kein Widerspruch!", unterbrach Michelle mich. Geknickt nickte ich, umarmte sie ein letztes Mal, und schlenderte in Richtung Ausgang. Mein schlechtes Gewissen nagte an mir, sodass ich es nicht mehr aushielt, ich kramte mein Handy raus um Mario anzurufen.
Biep Biep
Klingelte es, ich wartete noch kurz. „Hallo?", hechelte jemand ins Telefon. „Mario?", fragte ich mit zittriger Stimme. „Taylor!", sagte Mario fröhlich ins Telefon. „Was gibt's?", fragte er. „Ni... Nichts... Kann ich vielleicht vorbei kommen?", fragte ich und fing fast an zu heulen. „Ja, klar... Wieso?", fragte er verwundert. „Nur so", log ich ihn an. „Ok, kannst kommen... Liebe dich...", sagte er noch schnell, ich lächelte und legte auf. Ich steckte das Handy weg, und ich spürte wie mir eine Träne runterrollte, ich wischte sie mir schnell weg und ging dann aus dem Krankenhaus raus. Ein Taxi stand da noch, mit schnellen Schritten ging ich auf das Taxi zu, als ich da war öffnete ich die Tür und setzte mich ihn. Ich sagte ihm wo ich ihn wollte, er nickte und fuhr los. Nervös spielte ich mit meiner Kette die an meinem Hals runter hing rum. Nach einer Weile waren wir da, ich bezahlte und stieg schnell aus, mit schnellen Schritten ging ich auf das Trainingsgelände zu. Erst ging ich durch Security, danach suchte ich den Platz auf dem die Jungs trainierten. Als ich sie dann schließlich fand, rannte ich schon fast auf sie zu, als Mario mich bemerkte ging er zum Rand und auf mich zu. Als wir dann aufeinander trafen, schloss er mich in eine ganz feste Umarmung. „Was ist passiert?", nuschelte er in mein Haar. Ich schluchzte und atmete ein paar Mal tief ein und aus, bevor ich antwortete. „Sie haben noch keine neue, und Michelle will ihre Spenden, ich glaub ich hab sie überzeugt das nicht zu tun, weiß aber nicht. Und dann kam Sofie ins Zimmer, und jetzt weiß sie alles... Und ich weiß nicht...", schluchzte ich nachdem er mich losgelassen hatte. Mario sagte nichts und starrte mich nur ungläubig an. „Sag doch was!", flehte ich ihn an. Er sagte nichts und zog mich einfach in eine weitere Umarmung, das war was ich gerade brauchte. „Es tut mir alles so leid...", flüsterte Mario nur. Ich ließ ihn schlagartig los und stieß mich von ihm weg. „Du kannst doch gar nichts für diesen ganz Mist!", sagte ich leicht sauer. Ich weiß das er es nur gut meinte, aber nicht dass er anfängt sich hetzte die Schuld zu geben. „Ja... Aber...", fing er an. „Nichts aber... Du kannst nichts dafür", sagte ich nun liebevoll und Strich ihm über sein verschwitztes Gesicht. Er lächelte mich kurz an und legte danach seine Hand auf meine. „Komm guck uns eine Weile zu.", sagte er und zog mich hinter ihn her. Widerstandslos folgte ich ihm bis zum Platz, dort hielten wir an und beobachteten die anderen Jungs beim Trainieren. „Spielst du?", fragte ich ihn hoffnungsvoll. Niedergeschlagnen schaute er zu Boden, danach wieder auf und dann zu mir. „Nein", sagte er traurig. „Manu, Jerômé, Mats, Phillip, Benni (Höwedes), Christoph, Basti, Thomas, Sami, Mesut und Miro spielen.", sagte er leicht gereizt. Ich stellte mich hinter Mario und umarmte ihn liebevoll von hinten, dankbar schaute er mich an. „Vielleicht werde ich eingewechselt", murmelte er leise. „Ok", sagte ich kaum hörbar. Er drehte sich um und umarmte mich jetzt, „Ich muss wieder, bleibst du?", fragte er mich, ließ mich aber nicht los. Schweigend nickte ich und ließ ihn wiederwillig los, er gab mir ein Kuss und joggte schnell zu den anderen. Dann fing er wieder an zu trainieren, sie machten verschiedene Übungen, spielten eine Weile. Nach einer Weile, gewährte Jogi den Jungs eine Pause. Sie kamen zu mir, „Hey kleine", sagte Thomas. „Hey großer", lächelte ich und umarmte ihn. Die restlichen Jungs umarmte ich auch, außer Mario, den hab ich einen Kuss. „Schon aufgeregt?", fragte ich in die Runde. „Du nicht?", fragte Manu lachend. „Ein bisschen", sagte ich lachend. Sie tranken noch ein Schluck, und gingen wieder zu Jogi. Alle außer Mario, „Schlaf ein wenig, du siehst müde aus...", flüsterte Mario fürsorglich. „Ich hab geschlafen...", sagte ich trotzig. „Lüg mich nicht an Tay! Du hast die ganze Nacht telefoniert!", Beschuldigte er mich. „Vielleicht", brummte ich. „Mit wem überhaupt?", fragte Mario verwirrt. „Mit Toni's Freundin...", sagte ich zögerlich. Fragend schaute er mich an, ich winkte ihn näher, „Weil, sie konnte nicht kommen für das Finale, wegen Arbeit und so. Und ich hab sie halt angerufen und überzeugt das sie kommt.", erklärte ich ihm. „Und? Kommt sie?", fragte er neugierig. Ich schaute ihn mit strahlenden Augen an, „Ja", sagte ich überglücklich. „Weißt du? Du kannst Wunder bewirken!", sagte er und umarmte mich. „Aber sag es ja nicht Toni!", flüsterte ich ihm warnend zu. Er nickte verständnisvoll, danach drückte er mir ein Kuss auf die Stirn und ging zu den anderen. Erschöpft ließ ich mich auf die Bank nieder und schaute den Jungs beim Training zu. Eine Müdigkeit überfiel mich und ich schlief für eine Weile.
Hahahaha
Hörte ich jemand lachen, schlagartig öffnete ich meine Augen und schaute um mich. Ich war nicht mehr auf der Bank auf der ich eingeschlafen bin, nein, ich war lag jetzt auf gepolsterte Sitze. Verwirrt setzte ich mich auf, ich schaute mich um, und erkannte das ich im Mannschaftsbus war. „Ist Prinzessin aufgewacht?", fragte Basti lachend. Mir huschte ein Lächeln über die Lippen, „Ja, Prinzessin ist auf.", antwortete ich mit einem großen Grinsen im Gesicht. Mario, der auf der Sitzbank nebenan befand, rutschte zu mir rüber. „Gut geschlafen?", fragte er und zog mich in eine Umarmung. Ich nickte nur schweigend, danach ließ er mich los. „Wo gehen wir hin?", fragte ich ihn. „Ins Stadion", sagte er nur knapp und zeigte nach draußen. Ich folgte seinem Finger und sag das Maracaña- Stadion, wo wir bereits auf Frankreich trafen. Ich lächelte ihn an, und lehnte mein Kopf gegen seine Schulter. Wir fuhren noch eine Weile, als wir dann ankamen stiegen wir aus und gingen in das Stadion. „Viel Glück", flüsterte ich Mario ins Ohr. „Danke", sagte er und küsste mich. „Viel Glück", sagte ich dann noch zu den anderen. Ich ging zum VIP- Bereich und setzte mich zu Lisa. „Es tut mir unendlich leid!", sagte ich schuldbewusst. Fragend schaute sie hoch, „Ist doch kein Problem", grinste sie. Ich umarmte sie dankbar. „Wo warst du?", fragte sie mich. „Ich war im Krankenhaus, danach war ich bei den Jungs und bin dann auf der Bank eingeschlafen, und dann...", erklärte ich ihr. „Ok", sagte sie. „Spielt Thomas?", fragte Lisa mich neugierig. „Ja, planmäßig schon.", beantwortete ich Ihre Frage. „Und Mario?", fragte sie vorsichtig. Bedrückt schaute ich zu Boden, „Nein", sagte ich traurig. „Oh", sagte sie mitfühlend. „Komm wir gehen zu den Jungs und wünschen ihm noch einmal Glück.", schlug ich vor. Sie nickte und zusammen gingen wir aus dem VIP- Bereich, wir gingen durch die Kabine und dann durch einen langen Gang. Dann waren wir auf dem Spielfeld. Wir gingen zur Bank und setzten uns zu Mario und Sami. „Ich dachte du spielst?!", fragte ich Sami verwirrt. „Ja, eigentlich schon aber, ich glaub ich hab mir beim Aufwärmen was gezerrt, weil es hier zieht.", erklärte er und zeigte auf seinen Oberschenkel. Mitfühlend sah ich ihn an und wandte mich zu Mario. „Wer springt für ihn ein?", fragte ich vorsichtig damit der es nicht hört. „Toni", sagte er genauso leise. Ich nickte, „Dürfen wir hier bleiben?", fragte ich Mario und warf im einen hoffnungsvollen Blick zu. „Für das Spiel?", fragte er überrascht, eifrig nickten Lisa und ich. Sami und Mario schauten sich überrascht an, „Klar", sagten beide wie aus einem Mund. Lisa und ich grinsten uns an und setzten auf zwei freie Plätze. Wir quatschten mit Jungs die eine Pause machten bis die Jungs wieder in den langen Flur mussten. Dann fing es an, die Argentinische Mannschaft und unsere kamen raus, reihten sich auf, die Hymne ertönte. Danach klatschten sich alle ab, und blieben noch kurz stehen, außer Philipp und Messi. Sie gingen zu den Schiedsrichter, sie machten die Seiten aus. Als es entschieden war, gingen sie auf die entsprechende Seite, wir hatten zuerst den Ball. Der Schiri pfiff das Spiel an und es begann. Das Spiel war spannend, und das fing schon sehr früh an. Kurz nach dem Anfang, in der 18. Minute, wurde Christoph (Kramer), mit einem Schultercheck zu Boden gerissen. Er wurde von zwei Ärzten rausgetragen und wurde für mehrere Minuten behandelt. Danach ging er wieder auf den Platz, alle Deutschen die da waren, klatschten aus Respekt. Und weiter ging es, Basti hat Lavezzi gefoult und bekam dafür eine gelbe Karte, „Zum Glück nicht mehr", sagte Mario erleichtert zu mir, ich nickte nur konzentriert. Nach 3 Minuten hat Jogi endlich gemerkt das es Christoph nicht gut ging und holte ihn raus, ich hoffte das Mario rein dürfte doch er wärmte sich nicht auf. André aber. Grade als André reinkam, foulte Benni (Höwedes) Zabaleta. Weiter ging es dann auch, doch dann. Hatten wir die beste Chance, Mesut rannte zentral auf das Tor zu, Thomas rannte links mit, André kommt mit hoher Geschwindigkeit auf das Tor zu, zieht ab. Alle stehen auf und hoffen, doch wir würden enttäuscht, Romero bringt seine Finger dazwischen. Es ging weiter, Argentinien hatte eine Chance, doch Manu regelte das. Danach hatten wir Ecke, jemand schoss ab, und Benni hatte fast das Tor gemacht, doch leider traf er nur die Latte. Das war auch die letzte Aktion für die erste Halbzeit, der Schiri pfiff ab alle Jungs verschwanden mit den Trainern in die Umkleide. Lisa und ich warteten auf unseren Plätzen. Nach einer Weile kamen die Ersatzspieler raus und setzten sich auf die Bank, danach die Spieler. Mario setzte sich neben mich, „Was habt ihr besprochen?", fragte ich ihn. „Dies und das", sagte er geheimnisvoll und küsste mich. Ich guckte ihn gespielt genervt an, er lächelte und gab mir einen Kuss. Zwei Stürmer von Argentinien stellten sich in die Mitte, der Schiri pfiff an und der Ball begann zu rollen. Kurz danach wechselte Argentinien einen neuen Spieler ein, Agüro für Lavezzi. Dann ging es weiter, für eine lange Zeit passierte nichts, doch in der 64. Minute foulte Mascherano Miro, alle auf der Bank standen geschockt auf. Doch ihm passierte nichts ernsthaftes, und für Mascherano gab es gelb. Wir bekamen Freistoß und es ging weiter, doch kurz darauf wurde Basti von Agüro gefoult, wir bekamen erneut Freistoß. Es ging weiter, beide Mannschaften hatten ihre Chancen, doch keiner ergriff sie. In der 78. Minute wechselte Argentinien wieder, Higuaín ging raus und Palacio kam rein. Es ging weiter erneut viele Chancen, nach und nach wurde die Zeit knapp. 8 Minuten später wechselten die Argentinier ein letztes Mal, Pérez ging raus und Gago kam rein. Das Spiel ging weiter, Jogi winkte Mario zu sich, er stand auf und ich guckte ihm hinterher. Sie redeten kurz, mit einem großen Grinsen kam er zurück. „Was ist los?", fragte ich verwirrt. „Er wechselt mich gleich ein!", sagte er überglücklich. Er zog ein Leiblchen aus und wärmte sich kurz auf. In der 88. Minute war es soweit, Jogi sagte zu ihm was, ich hörte nichts. Miro kam zum Rand, sie klatschten sich an und Mario ging rein. Ich jubelte ihm zu, Mario zwinkerte mir zu und konzentrierte sich aufs Spiel, Miro setzte sich erschöpft neben mich. „Alles klar?", fragte ich ihn. „Jaja... Nur kaputt", sagte er müde. Ich nickte und konzentrierte mich wieder auf Mario. Zeit verging und die offiziellen 90 Minuten waren um, es waren 2 Minuten Nachspielzeit. Nichts passierte, eine kleine Pause bis es weiter ging. Danach hatten wir wieder den Ball, er rollte und weiter ging es. In der 109. Minute wurde Basti schon wieder gefoult, er hatte einen blutigen Cut unter seinem linken Auge, es sah schlimm aus. Er kam kurz raus um sich behandeln zu lassen, ich stand auf, er setzte sich auf den Stuhl vor dem ich noch vor paar Sekunden gesessen hatte. Der Arzt folgte ihm und behandelte ihn schnell. „Alles ok?", fragte ich ihn besorgt. „Geht", schluchzte er. Ich strich ihm einsmal durch die Haare, dann stand er schon auf, ich umarmte ihn und schon ging er wieder auf das Spielfeld. Erneut klatschte das ganze Stadion. Es ging weiter, und dann. Mein Handy klingelte, ich ging ran ließ das Spielfeld aber nicht aus den Augen. „Hallo?", fragte ich. André rannte auf das Tor zu, zu weit links. „Taylor!", rief Michelle glücklich ins Telefon. André passte den Ball über zwei Argentinier zu Mario, er nahm ihn mit der Brust an. „Sie haben eine Lunge gefunden!", Mario schoss, vorbei an den Torwart. Und TOR! Eine Träne rollte meine Wange runter, aber nicht nur wegen dem Tor, nein, sie hätten eine neue Lunge für Sam. Er würde überleben. Ich wischte mir die Tränen weg, Mario wurde grade von allen Spielern umarmt, während die Argentinien betrübt zu Boden schauten. „Ok", sagte ich schließlich ins Telefon. „Ich komme nachher vorbei.", sagte ich weiter. „Komm morgen da sollte er wach sein.", erklärte mir Michelle. „Ok", sagte ich nur, da meine Stimme zu sehr zitterte, ich legte auf. Mario schaute in meine Richtung, ich warf ihn ein Liftkuss zu, den er erwiderte. Dann konzentrierte er sich wieder auf das Spiel, es ging weiter und wir hatten den Titel schon in der Tasche, doch Argentinien hatte eine letzte Chance. Sie bekamen einen Freistoß, Lionel Messi Sand auf der halbrechten Position. Er schoss, das ganze Stadion war leise, und hoffte. Die einen dass er es schafft, die anderen dass er es nicht schafft. Er zog ab. Doch Manu musste gar nicht eingreifen da Messi viel zu hoch schoss. Und ab diesem Moment feierten alle Deutschen. Kurz darauf pfiff der Schiri das Spiel ab und nahm den Ball in den Arm. Jetzt jubelten wirklich alle. Die Spieler jubelten erst alleine. Doch ich und Lisa rannten auf unsere Männer zu und fielen ihnen um den Hals. „Ich bin so stolz auf dich", flüsterte ich überglücklich in sein Ohr. „Ohne dich hätte ich das nie geschafft geschafft Baby. Danke das du mich die ganze Zeit unterstützt hast.", sagte er mit zittriger Stimme aber auch stark. Ich drückte ihn noch fester bevor ich ihn losließ. „Sie haben eine neue Lunge!", sagte ich und strich ihm dabei über sein verschwitztes Gesicht. Fassungslos sah er mich für einige Sekunden an, danach nahm er nicht nochmal im Arm und drehte sich mit mir. „Gott sei dank!", sagte er immer noch fassungslos. Wir standen noch einige Minuten so, bis mir und Mario auf die Schulter tippte. Wir drehten uns um, hinter mir war Julian und hinter Mario stand Jogi. Julian umarmte mich sofort, etwas überrascht erwiderte ich seine Umarmung. Nach und nach kamen dann auch die "Spielerfrauen" mit ihren Kindern (wenn sie welche hatten). Dann mussten die Jungs auf eine Art Tribüne, erst gingen Manu und Messi nach oben. Manu erhielt den Preis für den besten Torwart, und Messi für den besten Spieler der WM. Danach ging Messi aus dem Weg, um Platz für die restliche Mannschaft zu machen. Dann stiegen die restlichen Jungs auf die Tribüne, alle kamen an verschiedene Politiker vorbei, auch an Merkel, die ihnen eine Medaille überreichte. Dann stellten sich alle in einen Kreis, Lahm bekam den WM- Pokal überreicht, mit einem großen Grinsen im Gesicht drehte er sich erst zur Mannschaft und dann zum Publikum. Alle hielten inne, bis er den Pokal hoch in die Luft hielt, alle klatschten, jubelten und schrieen. Nach der Reihe ging der Pokal, als Mario dann nach vorne trat, zückte ich mein Handy um ein Video und Fotos zu machen. Er nahm ihn vorsichtig in die Hand und reckte ihn stolz in die Luft. Eine weitere halbe Stunde feierten die Jungs mit ihren Fans, danach verkrochen sie sie sich gut gelaunt, singend in die Kabine. Lisa und ich liefen lachend hinterher. Als wir dann in der Kabine ankamen, waren alle in einem Halbkreis aufgestellt, der Pokal in der Mitte und Mario hielt ein Trikot von Marco. Es wurde ein Foto gemacht, danach löste die Gruppe sich wieder auf, sangen trotzdem weiter. Erst als zu unseren Männer gingen, bemerkten uns die anderen. „Hey", sagte ich zu Mario und setzte mich auf die Bank. Plötzlich war Stille in der Kabine. Warum? Denn alle tippten auf ihren Handys rum. „Hey", antwortete Mario mir jetzt erst. „Ich will dir nicht die Laune verderben aber, ich ich geh kurz ins Krankenhaus und komm dann später nach.", erklärte ich ihm schnell während die anderen noch schweigend auf ihre Handys starrten. „Ok... Soll ich mit kommen?", fragte er mich besorgt. „Nein... Feier du. Ich komm doch nach", winkte ich hab. Er nickte, zog mich noch einmal an sich ran und küsste mich. Dann ließ er mich los und ich ging aus dem Stadion, ich versuchte ein Taxi zu bekommen was überraschend leicht war, wahrscheinlich waren alle mich im Stadion. Ich stieg ein, „To the Hospital please", sagte ich schnell, er nickte und fuhr los. Kurz darauf kamen wir an, ich bezahlte, stieg aus und ging mit schnellen Schritten ins Krankenhaus. Ich ging die mir nur allzu bekannten Gänge entlang, bis ich dann vor seiner Tür stand. Ich klopfte vorsichtig, und wartete bis ein „Herein", ertönte. Ich öffnete die Tür, ging rein, schloss die Tür. Ich spürte wie mein Herz in der Brust pochte, als wolle es rausspringen. Und da lag ein Sam, der nicht mehr an so vielen Geräten war, wie das letzte Mal als ich ihn sah. Er sah auch viel besser aus, sowie Michelle die neben ihn auf einem Stuhl saß. „Hey", begrüßte ich sie. „Hey", sagte sie glücklich und stand auf. Ich kam ein Schritt auf sie zu und umarmte sie. „Es geht ihm gut... Es geht ihm gut...", sagte sie glücklich. Erleichtert atmete ich auf. Endlich war diese Last von mir, ich fühlte mich befreiter. „Wo ist Sofie?", fragte ich Michelle. „Bei einer Freundin, sie wohnt ganz in der Nähe.", antwortete sie mir und schank in zwei Gläser Wasser ein. Ich nahm ihr ein Glas ab und nippte daran. Seit wann ist er aus dem OP?", fragte ich sie. „Schon eine Weile... Ich hab sicherst angerufen als er fast fertig war... Es tut mir leid dass ich dich erst so spät angerufen hab...", sagte sie schuldbewusst. „Ist schon ok... Versteh ich schon...", sagte ich und strich ihr über den Rücken. Wir schwiegen noch eine Weile. „Taylor?", fragte eine schwache Stimme. Verwirrt schauten Michelle und ich mich um. Doch niemand war da, dann schauten wir uns dann, dann wurden unsere Augen groß. Wir standen schnell auf und gingen zum Bett, Sam lag mit halbgeöffneten Augen auf seinem Bett. Ich nahm seine Hand und hielt sie ganz fest, während Michelle ihn küsste. „Ich geh schnell einen Arzt holen", sagte Michelle schnell und ging mit schnellen Schritten nach draußen. Ich bückte mich über Sam und küsste seine Stirn, „Du hast mir einen riesen Schrecken eingejagt!", sagte ich ernst zu ihm. „Dann weißt du wie ich mich die letzten beide Male gefühlt habe...", sagte er mit einem leichten Lächeln im Gesicht. Ich Strich ihm vorsichtig über die Stirn. Dann kam Michelle wieder mit einem Arzt an ihrer Seite, wir gingen zur Seite und ließen den Arzt seinen Job machen. Nach ein paar Minuten wandte er sich von Sam ab und wandte sich an uns. „Es geht ihm den Umständen nach sehr gut, er hat die OP auch gut überstanden. Aber wir würden ihn noch gerne ein paar Tage behalten.", erklärte er uns. Wir nickten nur schweigend. „Noch Fragen?", fragte er uns. „Nein", sagte Michelle. Er nickte und ging. „Tay... Geh nachhause... Feier mit Mario... Und komm morgen wieder...", sagte sie. „Sicher? Ich kann dich morgen ablösen...", schlug ich ihr vor. „Ok", willigte sie ein. Ich ging ein letztes Mal zu Sam und gab ihm ein Kuss auf seine Stirn, „Bis morgen", flüsterte ich ihm zu. „Bis morgen", sagte er knapp. Ich ging langsam zur Tür, öffnete die Tür, ging raus und schloss die Tür wieder. Langsam schlenderte ich raus, währenddessen schrieb ich mit Mario. Ich sagte ihm, dass es Sam gut geht und das ich auf dem Weg zurück bin. Als ich draußen war setzte ich mich in das erste Taxi, ich sagte ihm wohin ich wollte und er fuhr mich dort hin. Wir fuhren lange, es war schon stockdunkel als ich endlich im Hotel ankam. Ich bezahlte und ging mit schnellen Schritten ins Hotel, ich höre laute Musik dröhnen. Ich ging schnell in unsere Hütte um mich umzuziehen, ich entschied mich für ein mein Trikot und eine schwarze Hotpans. Ich schminkte mich noch leicht, dann ging ich zur Haupthütte. Ich öffnete die Tür als ich dort ankam, ich suchte Mario doch stattdessen wurde mir ein Glas Sekt in die Hand gedrückt. Ich schaute mich um, dort sah ich einiges, wie Per total betrunken tanzte, oder wie einige aßen, andere machten Fotos mit dem Pokal, und Mario machte grade ein Foto mit Rihanna. Mit RIHANNA?! Ich ging mit schellen auf sie zu, sie machten noch Fotos, als Mario mich sah verabschiedete er sich von Rihanna und kam auf mich zu. „Halllloooo Schatzzzz", lallte er und tat sich schwer grade zu stehen. „Hey baby... Du stinkst ja nach Alkohol...", beschwerte ich mich. Bedrückt guckte er zu Boden, „Ich liebe dich trotzdem.", flüsterte ich ihm ins Ohr und gab ihm ein Kuss. Schon erstrahlte ein Lächeln auf seinen Lippen. „Wie geht es Sam?", fragte er und versuchte so nüchtern wie möglich zu klingen. „Er ist vorhin wach geworden, und der Arzt sagte das er in paar Tagen entlassen wird...", erklärte ich ihm und nippte an meinem Glas Sekt. „Aber... Hab Spaß heute Nacht!", sagte ich ihm und drückte mein halb-ausgetrunknes Glas in die Hand. Ich wollte Lisa suchen gehen, doch jemand zog mich am Handgelenk, ich drehte mich um, es war immer noch Mario. „Was ist Schatz?", fragte ich ihn besorgt. „Lass uns ein Foto mit dem Pokal machen!", bestimmte er. Schulterzuckend lief ich ihm hinterher, bis wir dann beim Pokal waren, er drückte mir den Pokal in die Hand und umarmte mich von hinten. Der Fotograf lächelte und machte ein paar Fotos, danach überreichten wir Toni und Jessica den Pokal. „Hey Taylor!", begrüßte Toni mich. „Hey", schrie zurück damit er mich hörte. „Ich wollte mich bedanken das du Jessica rübergeholt hast!", schrie er zurück. „Kein Problem!", sagte ich lächelnd und wandte mich ab. Und weiter ging die Party, ich hab noch mit vielen geredet und getanzt wir hatten sehr viel Spaß. Irgendwann um drei Uhr morgens suchte ich Mario in der Masse. Ich tippte ihn von hinten an, „Willst du nicht langsam ins Bett?", fragte ich ihn und Strich mir müde durchs Gesicht. Er nickte nur müde, wir verabschiedeten uns und schlenderten raus. „Ich würde dich ja gerne tragen... Aber sonst landen wir auf dem Boden...", sagte er lachend. Ich lachte nur leise, während ich die Tür öffnete, wir liefen gradeaus in unser Zimmer. Mario versuchte sich auszuziehen um sich schnell ins Bett zu verkriechen, während ich mich schnell umzog. Als ich fertig war, half ich ihm mit der Hose. Dankbar küsste er meine Stirn, als wir fertig waren legten wir uns ins Bett, Arm in Arm lagen wir da. „Ich liebe dich über alles... Sogar betrunken...", flüsterte mir Mario ins Ohr. „Ich dich auch", sagte ich müde und küsste ihn ein letztes Mal. Danach schloss ich meine Augen und schlief ein...

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt