Kapitel 52

300 17 0
                                    

Da fuhr sie. Da fuhr sie wieder in den OP. Sie hatte Schmerzen. Sie hatte wieder schlimme Schmerzen gehabt. Die Ärzte gaben ihr Schmerzmittel, dass sie einschliefen ließ.

„Herr Götze?", riss mich eine Stimme aus den Gedanken. Mein Kopf schnellte nach oben und meine Augen fixierten die Krankenschwester vor mir. „Sie können nach Hause gehen, wir informieren Sie, sobald Ihre Frau wach ist", lächelte sie mir aufmunternd zu. Ich nickte und ging.

Vor der Tür, auf einem Stuhl, saß Sam und schaute traurig dem rollenden Bett, auf welchem Tay lag, nach. „Wir können", sagte ich leise zu ihm. Er schaute mich mit traurigen roten Augen an.

„Ich... Ich bleib hier und warte", sagte er leise. „Es bringt nichts wenn du wartetest. Du brauchst ein wenig Schlaf", sagte ich ruhig und legte eine Hand auf seine Schulter.

Plötzlich fing ein Telefon an zu klingeln. Ich holte meins aus der Hosentasche, doch es war nicht meins. „Es ist meins, Mario", murmelte Sam. „Willst du nicht rangehen?", fragte ich vorsichtig. Er schüttelte den Kopf.

Er atmete tief durch. „Ich weiß nicht was ich ihnen sagen soll", murmelte er und sah mich an. „Wen?", fragte ich und setzte mich neben ihn auf einen Stuhl. „Michelle, Sofie, einfach allen", er seufzte auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

„Für Michelle war sie wie eine Schwester. Für Sofie eine Tante. Für mich war sie...", er stockte. „Sie war das einzigste was ich hatte", er stütze sich mit seinen Ellenbogen auf seine Knie ab.

„Ich verfluche unsere Eltern", sagte Sam etwas lauter. „Wieso mussten sie bloß der Army beitreten? Hätten sie sich nicht einfach einen normalen Job suchen können? Dann könnten wir ein normales Leben führen", er schaute mich wieder an, als würde er eine Antwort erwarten.

„Aber wenn sie nicht zur Army gegangen wären, hättet ihr euch nie kennengelernt. Hätten wir uns nie kennengelernt. Willst du dir wirklich ein Leben ohne Tay vorstellen? Oder besser gesagt, kannst du dir ein Leben ohne sie vorstellen?", ich machte kurz einen Pause. „Ich kann es nicht und will es nicht", sagte ich.

Es herrschte Stille zwischen uns. Ich stand auf um raus zu gehen. „Kommst du? Ich geh jetzt und komm morgen wieder", fragte ich ihn. Er nickte und folgte mir. Er schien nachzudenken, wahrscheinlich über das was ich gesagt habe.

Wir liefen über den relativ leeren Parkplatz, zu meinem Audi. Ich stieg ein und startete gleich den Motor. Erst dann schnallte ich mich an. Sam tat es mir gleich. Ich fahr vom Parkplatz und auf die Autobahn, die leer war.

Wir kamen gut durch und waren schnell Zuhause. Ich schaltete den Motor aus. Ich schnallte mich ab, blieb aber noch sitzen. „Ich kann mir auch kein Leben ohne sie vorstellen", griff das Thema von vorhin auf.

„Es ist unmöglich. Genauso wie ein Leben ohne Michelle oder Sofie", sagte er und schaute mich von der Seite an. Ich lächelte ihn traurig zu, denn ich wusste was er sagt, stimmt.

Ich öffnete die Tür und stieg aus. Müde schwankte ich zur Haustür und öffnete diese. Sam schloss hinter sich die Tür. Achtlos warf ich meine Nikes in die Ecke und schleppte mich ins Wohnzimmer, wo es stockdunkel war.

Ich schaltete das Licht an. Der ganze Raum war festlich geschmückt. Ich ging zum Esstisch, den dort war eine große Schokoladentorte und viele Geschenke. Zwei Briefe lagen vor der Torte. Ich nahm den ersten in die Hand.

Hallo alter Sack,

Wir wollten dir alle zum Geburtstag gratulieren und mit dir feiern, aber du konntest deinen Arsch ja nicht hierher bewegen. Deswegen haben wir dir die Geschenke und die Torte dagelassen. Wir kommen morgen wieder und hoffen du bist da.

Besoffne Grüße

Ich musste die ganze Zeit Lächeln. Wie nett sie wieder waren. Aber ich war mir nicht sicher von wem Brief war. Doch als ich das Geschenkpapier sah, wurde mir bewusst, dass es vom FCB und BVB war.

Der zweite Brief war eindeutig von Tay. Den es stand Mario in geschwungener Schrift drauf. Ich öffnete ihn vorsichtig und sofort fielen mir Tickets entgegen. Ich nahm sie in die Hand und hätte vor Freude springen können.

Es Waren Flugtickets nach Hawaii, Ibiza und LA. Wow. Einfach nur Wow. Ich steckte die Tickets lächelnd zurück und entdeckt noch ein Brief, welcher auch noch im Umschlag steckte.
Ich nahm ihn raus und setzte mich auf die Couch, um ihn zu lesen.

Hallo mein Schatz,

Alles alles Gute zum Geburtstag. Ich hoffe dir hat die Überraschung gefallen. Ich denke schon und wenn nicht hab ich noch ein kleines Geschenk für dich. Ich bin mir sicher du hast es schon gesehen. Ich wollte dir noch sagen, wie sehr ich dich liebe. Egal, wo du bist, was du machst oder was du sagst. Ich werde dich immer lieben.

Weiter hatte sie nicht geschrieben. Ich legte den Brief beiseite. Doch kurz darauf nahm ich ihn wieder zur Hand und las ihn mir abermals durch. Wieso hatte sie ihn nicht zu Ende geschrieben? Fragen über Fragen fielen mir ein. Wieso hat sie den Brief überhaupt geschrieben? Wusste sie, ihr würde was passieren?

„Alles ok?", riss mich eine Stille aus den Gedanken. Es war Michelle. Ich lächelte sie leicht an. „Schätze schon", murmelte ich. „Wie geht es ihr?", fragte sie mich und setzte sich neben mich. „Sam hat mich nicht mit mir geredet, er ist sofort ins Bett gegangen", redete sie weiter.

„Sie... Sie musste nochmal in OP", stotterte ich. Eine Träne rollte mir über die Wange. „Hey, es wird alles wieder gut", flüsterte Michelle mir zu und nahm mich in den Arm. „Hoffentlich", flüsterte ich leise.

Sie ließ mich wieder los. „Geh jetzt schlafen, ein bisschen Schlaf könnte dir nicht schaden", sagte sie mütterlich. Ich nickte und ging. „Gute Nacht", murmelte ich noch leise bevor ich hoch in mein Zimmer ging.

Ich zog mich bis auf die Boxershorts aus und legte mich ins Bett. Ich rollte mich auf die Seite. Ich griff nach Tay's alte Hundemarke, die mir am Hals hing und streichte behutsam über ihren Namen. „Gute Nacht mein Engel", flüsterte ich leise.

Ich starrte noch eine Weile ins Leere, bis meine Augen schwerer wurden und ich schließlich einschlief...

___________________________

Guten Abend,

Ich weiß ich hab vorhin Schöntal diesen Teil geupdatet, aber ich hab ihn gelöscht -.- leider. Und da musste ich alles nochmal neu schreiben. Ich hätte die Krise kriegen können. Aber egal. Hier ist wieder ein Teil und morgen oder Dienstag kommt nochmal ein Teil.

Schlaft schön❤️

Eure
Anna~ Anni13lol

Liebe, Lebe und denke nicht an morgenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt