Kapitel 23

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Sie schaute Nicole erschrocken an, wandte ihren Blick auf ihre Lehrerin und schien in ihrem Blick Schmerz gesehen zu haben, war sich aber nicht sicher. "Das war..." fing Nicole an, wurde aber von Mina unterbrochen: "Ein Fehler. Ein verdammt großer Fehler." Sie schaute sie entschuldigend an, versuchte ihre Tränen zurückzuhalten und ging an Jennifer und ihrer Begleitung vorbei, um zur Toilette zu gelangen. Vor dem Spiegel brach sie in Tränen aus und wurde von den negativen Emotionen geradezu überrumpelt. In ihr stieg Panik auf, sie schlug kräftig gegen die Wand und murmelte ein leises: "Ich liebe doch Jennifer." Plötzlich fiel die Tür ins Schloss und Minas Blick wanderte sofort zu Tür, vor dieser ihre Lehrerin stand. "Bist du okay?" fragte diese vorsichtig. Sie verdrehte daraufhin die Augen und merkte, wie angespannt sie war. "Nein, nichts ist in Ordnung. Ich wollte nach deiner abweisenden Art einfach mal einen schönen Abend haben und dann kreuzt du hier mit deiner.. Freundin auf. Verdammt." Erneut wollte sie gegen die Wand schlagen, wurde aber von Jennifer aufgehalten und in ihren Arm gezogen. Zuerst hatte sie versucht die Umarmung zu beenden, merkte aber, dass ihr die Kraft dafür fehlte, also ließ sie sich in ihrem Arm nieder und sog ihr Parfum tief ein. Jennifer strich ihr beruhigend über den Rücken, flüsterte parallel dazu ein leises "Alles gut süße." Alleine über diese simplen Worten war Mina dankbar, gaben ihr einiges an Sicherheit. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte löste Jennifer sich langsam, hielt sie aber weiterhin an der Taille fest und schaute sie nun stumm an. Mina tat es ihr gleich, schaute in ihre braunen Augen, die ihr bereits zu Anfang Sicherheit vermittelt hatten und wiedermal verlor sie sich in diesen, schaute zwischen ihren Augen und Lippen hin und her. Als sie merkte, dass Jennifer bereits ihre Lippen fixiert hatte, näherte sie sich ihren und legte ihre Lippen auf ihre. Wie bereits beim letzten Kuss durchströmten sie unzählige Glücksgefühle und sie konzentrierte sich vollkommen auf die andere Frau. Es war wieder ein komplett unschuldiger Kuss, der Mina trotzdessen unglaublich glücklich gemacht hatte. Es herrschte absolute Stille, aber diese sagte soviel aus, dass keiner etwas sagen musste. Auch wurde ihr in diesem Moment klar, dass ihre Lehrerin mehr empfand obwohl sie dies in dem Moment nicht gesagt hatte, was sie aber nicht brauchte. Mit dem Kuss hatte sie ihr das bereits gezeigt, denn dieser hatte so viel aufeinmal ausgedrückt. "Melissa, also meine Begleitung ist nicht meine Freundin, sondern meine beste Freundin." brach Jennifer nach einer gefühlten Ewigkeit die angenehme Stille. Die junge Frau nickte, wollte wissen wie es nun weitergehen sollte und hatte gleichzeitig Angst sie zu fragen; wollte nicht verletzt werden. Zwar hatte ihre Lehrerin anscheinend ebenfalls Gefühle, aber das hieß nicht, dass sie diese auch ausleben wollte. "Wie wäre es, wenn wir uns jetzt erstmal von unseren Begleitungen verabschieden und ich dich nach Hause fahre? Dann können wir eventuell noch etwas reden." schlug Jennifer vor und Mina stimmte selbstverständlich zu, hatte jedoch Angst ihrer Mitschülerin gegenüberzustehen.

Sie gingen also aus dem recht kleinen WC raus und direkt zu ihren Begleitungen. Nicole saß an ihrem Tisch, leerte gerade ihr Glas und bemerkte sie nicht, bis Mina sich räusperte und diese schlagartig ihren Kopf hob. "Mina.." sagte sie und erst jetzt bemerkte sie, dass diese während ihrer Abwesenheit geweint hatte. "Was ist los?" fragte sie sofort und setze sich ihr gegenüber, nahm vorsichtig ihre Hand, um ihr somit Sicherheit zu vermitteln. Ihre Mitschülerin zog ihre Hand jedoch weg, wirkte mit einem mal völlig distanziert. "Nichts." Auch ihre Tonlage war plötzlich kalt, abweisend. "Hm, okay. Es tut mir leid, dass ich unseren Abend zerstört habe und dich anscheinend verletzt habe, aber du hast da leider etwas falsch interpretiert. Ich empfinde nicht das selbe, obwohl du mir wirklich sympathisch bist und das aber nur rein freundschaftlich." erklärte sich Mina, hoffte Nicole damit nicht noch mehr zu verletzen. Ihr lief eine Träne über die Wange und sagte gleich: "Ich weiß. Du magst eine andere Person und das ist okay, ich dachte halt einfach oder habe gehofft, dass du das selbe fühlst. Ich werde niemandem von euch erzählen, aber könntet ihr mich vielleicht mitnehmen?" Mina schaute diese erschrocken an, bekam plötzlich Panik, da Nicole anscheinend genau wusste, für wen sie Gefühle hatte. Aber ihr fiel schnell ein, dass ihre Mitschülerin wahrscheinlich durch den Alkoholkonsum am nächsten Morgen nichts mehr davon wissen müsste, da sie wirklich wenig zu vertragen schien.

Etwa fünf Minuten später saßen die beiden also im Auto von Jennifer und fuhren zu erst Nicole nach Hause, da diese auf dem Weg wohnte. Als diese ausgestiegen war, endete auch die unangenehme Stille. "Meinst du, dass du es bereuen wirst?" fragte Jennifer und schaute sie kurz von der Seite aus an. "Was?" fragte Mina irritiert, wusste wirklich nicht, was ihre Lehrerin meinte. "Ob du es bereuen wirst, dass du sie zurückgewiesen hast?" Schnell schüttelte sie ihren Kopf. "Nein, wie kommst du denn darauf? Du weißt doch wie ich fühle." Nicole war nett, ja und vielleicht konnte sie ihr auch viel entgegenbringen, aber sie wollte nicht mit ihr zusammen sein. Schon alleine der ungewollte Kuss hatte ihr bewiesen, dass sie für diese nichts empfand und stattdessen nur Jennifer im Kopf hatte. Wenn es nach ihr gehen würde, dann würde sie nie mehr andere Lippen küssen wollen. Sie wollte jeden Tag die Lippen der jungen Lehrkraft küssen dürfen, sich in ihren Augen verlieren und ihren Duft inhalieren. Nichts konnte etwas an ihren Gefühlen ändern und sie war auch ebenfalls sicher, dass diese bereits jetzt zu stark waren, um vollkommen zu verschwinden. "Sie ist ein hübsches und nettes Mädchen." sagte Jennifer und hielt nun vor Minas Haus, konnte sich nun vollkommen zu ihr drehen. "Ich weiß, aber du bist so viel mehr. Verstehst du? Keine Ahnung, was nun passieren wird, aber es gibt für mich keine andere. Keine andere Person konnte und kann in mir das auslösen, was du alleine mit deiner Anwesenheit in mir auslösen kannst."

➡️Neues Kapitel!❤
Na, was meint ihr: wird Jennifer sich ihren Gefühlen stellen und damit einiges aufs Spiel setzen?
➡️Schreibt gerne in die Kommentare, wie euch dieses Kapitel gefiel und stimmt gerne für den Teil ab, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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