Kapitel 27

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Mina war nun bereits seit etwa vier Wochen in der Psychatrie und arbeitete tatsächlich mit der Psychologin an ihren Problematiken, vertraute sich jedoch noch immer nur ihr an. Das forderte zwar auch die junge Psychologin selbst, aber ihr war bewusst, dass die junge Frau keine einfaches Leben gehabt hatte. Für die Panikattacken hatte man sie vor zwei Wochen auf ein Medikament eingestellt, welches sie nun jeden Morgen und Abend nehmen musste. Die meiste Zeit half dies und verhinderte Anspannung über siebzig, also den roten Bereich, aber wenn es doch dazu kam, gab es noch ihr Bedarf. Dieses bestand aus einem sehr starken Beruhigungsmittel, sollte aber nicht langfristig eingenommen werden, sondern lediglich im Notfall eingesetzt werden. Zur Zeit arbeitete man tatsächlich noch an ihrer Kindheit, besonders in der Zeit, in welcher die Traumatas zustande gekommen waren. Bisher hatte man bei eine schwerwiegende Depression diagnostiziert, aber noch stand der Test bezüglich der Borderline Persönlichkeitsstörung aus und weiterer möglichen psychischen Erkrakungen. Natürlich machte Mina alleine die eine Diagnose zu schaffen, denn damit war sie offiziell krank, was sie nie sein wollte. In den nächsten Tagen würden die Ärzte noch eine Antidepressiva einstellen, bei der Einstellung muss sie jedoch in dad sogenannte view room, da das Medikament zu Anfang häufig erstmal alles verstärken und anschließend dagegen wirkt.

"Hallo Mina, ich habe gerade noch zwei Diagnosetest ausgehändigt bekommen, die würde ich dir nun gerne mitteilen. Insofern du dich dabei gut fühlst." Da Ms. Janson in den letzten vier Wochen größtenteils nur für sie im Dienst war, hatte diese recht schnell auf das Du bestanden und das hatte die junge Psychologin gleich angenommen. "Ich darf ihnen vorher eine Frage stellen, richtig?" Im Laufe der Zeit hatte Ms. Janson ihr angeboten bei schwierigen Themen eine Frage zu stellen, diese sie in jedem Fall ehrlich beantworten musste, egal um welches Thema es sich handelte. "Ja, darfst du." Mina nickte und überlegte, fragte schließlich: "Unterstützen sie gleichgeschlechtliche Liebe zweier Personen?" Die andere Frau nickte, sagte daraufhin: "Definitiv! Ich setzte mich in meiner kaum vorhandenen Freizeit, die mir durch deine Anwesenheit leider verloren gegangen ist, sogar dafür ein." Sie schmunzelte und zwinkerte ihr zu, was auch Mina lächeln ließ. Im Laufe der Zeit hatte sich eine enorme Sympathie zwischen den beiden entwickelt, die sich auch in den Therapie Sitzungen als postiv rausgestellt hatte, entwickelt und möglicherweise würde diese sie auch nach ihrem Aufenthalt weiterhin unterstützen. Mina wusste nun bereits, dass die blonde Frau achtunddreißig war, verwitwet durch den Suizid ihres Mannes und seitdem single war, wobei vieles garnicht durch direkte Fragen ans Licht kam. Aber Mina hatte ihr ebenfalls alles erzählt, sogar von ihrem Verhältnis mit Jennifer, denn dieser vertraute sie wirklich bedingungslos und wusste, dass bei ihr alles sicher war. "Jetzt bin ich dran; du hast neben der schwerwiegenden Depression auch eine generalisierte Angststörung und eine posttraumatische Belastungsstörung. Die generalisierte Angststörung zeichnet sich bei dir durch die ständige Anspannung und Besorgtheit aus und verbirgt sich bei dir konkreter als starke Verlustangst. Du hast Angst Menschen zu verlieren und verhindert deshalb, dass diese dir zu nahe kommen. Die Angststörung verursacht bei der außerdem auch die Panikattacken. Die posttraumatische Belastungsstörung geht bei der durch die mehreren Traumatas hervor und geben klar Kennzeichen auf diese Erkrankung, die etwa Vermeidung und Wiedererleben dieser Traumatas sind. Aber das sind alles Erkranukungen an denen therapeutisch und mithilfe von Medikamenten gearbeitet werden kann und da bin ich jederzeit für dich da."

Als sie spät am Abend alleine auf ihrem Zimmer war, dachte sie über Ms. Janson nach und war sich nun über ihre Gefühle unklar. Liebte sie Jennifer wirklich? Sie hatte schnell gemerkt, wie gerne sie bei der Psychologin war und fühlte sich geborgen, sah einen Sinn in ihrem Leben. Selbstverständlich hatte Jennifer ihr all das auch gegeben und ihre Gefühle erwidert, aber bei Ms. Janson war es nunmal stärker ausgeprägt. Sie hasste sich dafür, denn diese hatte ihr auch nochmal gesagt, dass Jennifer ihr nur helfen wollte und sich einfach um sie sorgte, sie hatte schon desöfteren mit Ms. Janson telefoniert, um etwas neues in Erfahrung zu bringen. In ein paar Tagen würden sie sogar ein persönliches Gespräch führen, bei welchem Mina auch dabei sein sollte, dabei wollte sie ihre Lehrerin nicht sehen, denn sie fühlte sich schuldig. In der Zeit hatte sie möglicherweise Gefühle für eine andere Frau entwickelt, obwohl sie wahrscheinlich noch immer dasselbe empfand und das machte es ihr nicht einfacher. Ihre Gedanken wurden plötzlich durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen und Ms. Janson kam in ihr Zimmer. "Alles okay?" fragte diese besorgt, denn Mina hatte geweint. "Nein.. Eigentlich nicht." Die Psychologin schloss die Tür, nahm sich einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber. "Was ist los?" Mina wusste nicht, wie sie es ihr sagen sollte, musste aber mit ihr darüber reden. "I-ich bin mir nicht sicher, ob ich immernoch etwas für Jennifer empfinde. Klar habe ich sie unglaublich gern, aber irgendwie bin ich in letzter Zeit total unsicher." gab sie offen zu und schaute nun auf ihre Hände. "Und woraus resultieren diese Zweifel?" Aus ihnen dachte Mina und schaute nun auf, direkt in ihre Augen, die blau wie das Meer waren. "Aus ihnen.. Ich meine, also ich fühle bei ihnen genau dasselbe wie bei ihr, aber noch viel viel intensiver. Verstehen sie?" Die andere Frau nickte und lächelte sie kurz an. "Ich bin froh, dass du dich so fühlst, aber hast du mal darüber nachgedacht, dass du Ms. Erics einfach vermisst? Du hast dich nicht richtig von ihr verabschiedet und hast selbst gesagt, wie schlecht es dir deswegen zu Anfang ging. Tatsächlich glaube ich, dass du unterbewusst Angst hast, dass sie dich nun verlassen würde, aber davor brauchst du bestimmt keine Angst haben. Deine Lehrerin, Freundin oder was auch immer, setzt ihre gesamte Karriere für dich aufs Spiel, weil sie dich liebt. Ich möchte dir nichts ausreden, denn du kannst auch recht haben und in diesem Fall muss ich nun klarstellen, dass ich nicht das selbe fühle. Natürlich helfe ich dir gerne, oftmals ohne es zu müssen und tue definitiv mehr, als mein Job verlangt, aber nur um dich wieder zu Ms. Erics zu führen. Du verdienst es glücklich und gesund zu sein und dahin möchte ich mit dir arbeiten, mehr aber auch nicht."

➡️Neues Kapitel!💫
Was meint ihr, was das Herz von Mina nach der Entlassung sagen wird?
➡️Schreibt gerne in die Kommentare, wie euch dieses Kapitel gefiel und stimmt gerne für den Teil ab, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

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