Mina hatte zwar gut in den Schlaf gefunden, dennoch wurde sie durch Albträume geplagt und war deshalb oft wach gewesen. Trotzdem musste sie zugeben, dass es einer der guten Nächte war, was vermutlich auch an ihrer Lehrerin lag. Es hatte gut getan noch mit ihr zu schreiben, obwohl es nicht viel gewesen ist. Doch weiterhin schlägt ihr Herz schneller, besonders als sie sich der Schule nähert. Sie dachte sich nicht dabei, schließlich konnte es auch einfach an dem Stress dahinter liegen, denn dieser war zweifellos vorhanden. Aber irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es das nicht war. Irgendwas anderes musste dahinter stecken.
Es war Freitag, dementsprechend hatte sie bereits zur ersten Stunde Spanisch und sehr wahrscheinlich würde ihr Lehrer wieder auf sie zukommen. Die Wahrscheinlichkeit lag bei etwa 99 Prozent, denn bisher hatte er immer etwas zu besprechen, was ihr schwer auf die Nerven ging. Tatsächlich rief Mr. Flórenz sie nach der Stunde tatsächlich auf, um noch da zubleiben. Mina packte ihre Sachen also langsam zusammen und ging zum Pult, nachdem der letzte Schüler aus dem Raum gegangen ist. "¿Qué pasá?" fragte ihr Lehrer ehrlich und hatte mit einem mal einen ganz anderen Blick aufgesetzt. "Was meinen Sie?" Mr. Flórenz richtete seine volle Aufmerksamkeit nun auf sie. "Du warst sehr ruhig, hast dich nicht gemeldet, obwohl du immer die Klassenbeste bist. Also, was ist los?" fragte dieser nun erneut. "Nichts, ich bin einfach nur viel in Gedanken. Aber nichts worüber Sie sich Gedanken machen müssen." Mina konnte nicht verstehen, dass ihr Spanischlehrer sich mit einem mal solche Sorgen darum machte, wie es ihr ging. Zuvor hatte ihn dies auch nicht interessiert, er hatte deswegen andauernd nur gemeckert. "Yo hablo con Señora Erics. Verzeih mir bitte mein vorheriges Verhalten, aber ich habe nunmal eine hohe Erwartung an dich und an deine Leistung. Nos preocupamos por ti." Mit einem mal wurde ihr schwindelig und mehr als ein "Was haben sie gerade gesagt?" brachte sie nicht zu stande. Sie war sich nicht sicher, ob sie ihren Lehrer richtig verstanden hatte, obwohl sie bereits psychisch darauf reagiert hatte. "Ich habe gesagt, dass mir mein bisheriges Verhalten leid tut und wir uns Sorgen um dich machen." sagte er erneut. "Nó, Ellos han dicho que han hablado con la Señora Erics." sagte sie mit zittriger Stimme und merkte, wie es ihr von mal zu mal schlechter ging. "Sí, das habe ich gesagt. Ich hatte sie gefragt, ob sie etwas darüber weiß, was mit dir los ist, weil ihr ja desöfteren miteinander gesprochen habt." Nun mischte sich Wut zu ihren Gefühlen. Sie war unglaublich wütend, aber nicht auf Ms. Erics, sondern auf sich selbst. Wie konnte sie auch so doof sein und sich ihrer Lehrerin anvertrauen. "Perdón. Ich muss hier raus." sagte sie noch, bevor sie aus dem Raum stürmte. Sobald sie draußen war liefen die Tränen in Bächen über ihre Wange, währenddessen wuchs die Wut in ihr. Sie schlug gegen die Wand; einmal, zweimal. Nach dem dritten Mal wurde sie aufgehalten, hätte die Person hinter sich fast erwischt. Natürlich handelte es sich bei der Person um die junge Lehrkraft, welche für ihren momentanen Zustand verantwortlich war. "Mina, lass das bitte!" Ihr Herzschlag steigerte sich ins unermessliche und mit einem mal verlor sie völlig die Kontrolle, sie fühlte sich fremd in ihrem eigenen Körper. Das letzte was sie mitbekommen hatte war, dass sie eingeknickt war und zu Boden gefallen ist.
Irgendwann hatte sie sich einigermaßen beruhigt und kam wieder zu sich. Sie saß auf dem Boden, direkt vor Ms. Erics, diese ihre Hände hielt. "Bist du okay?" fragte sie vorsichtig. "Mmh" bestätigte sie. Zu mehr war sie nicht fähig gewesen. Noch immer fiel es ihr schwer, die Wut und Enttäuschung in Zorn zu halten, wusste nicht damit umzugehen. Sie hatte sich endlich jemanden anvertraut, damit letztendlich das Vetrauen gebrochen wurde. "Was ist passiert?" Ihre Hände lagen noch immer in der ihrer Lehrerin und als sie dieser in die Augen schaute, wurde ihr aufeinmal warm. Es war, als hätte sie vergessen, aus welchem Grund sie auf auf Boden saß und diese vor ihr kniete. Das einzige was in diesem Moment zählte, war dieses merkwürdiges Gefühle, welches sie noch nicht benennen konnte. Mit einem mal musste sie Lächeln, fühlte sich durch den Augenkontakt sicher und geborgen. Je länger sie ihrer Lehrerin in die Augen blickte, desto weiter verlor sie sich in diesem warmen braun. "Sie haben wirklich schöne Augen." sagte sie also zu ihr, bevor sie darüber nachdenken konnte, was sie gesagt hat."Ehm.. Danke dir. Aber was ist denn passiert?" Man merkte, dass ihr die Situation merkwürdig vorkam, was auf Gegenseitigkeit beruhte. Als sie in ihren Gedanken versunken war, fiel ihr wieder ein, was zuvor passiert ist. Obwohl sie wieder merkte, wie die Anspannung aufkam, durchstrümten sie unzählige Glücksgefühle. Doch als sie die vergangene Situation Revue passieren ließ, fing das Gefühlschaos erneut an und die Tränen liefen erneut über ihre Wangen. "Nichts, es ist nichts passiert! Ich brauche ihre verdammte Hilfe nicht, schließlich habe ich mich zuvor auch alleine um mich kümmern können." beantwortete sie schließlich die Frage, stand auf und ging zum Mathe Unterricht, bei welchem alle Augen auf sie gerichtet waren. Das war aber auch kein Wunder, da man sie normalerweise nicht weinend sah, jedoch interessierte sie das nicht. Auch die Fragen ihrer Mitschüler*Innen und der Lehrerin beantwortete sie nicht, ignorierte diese einfach. Am liebsten würde sie aufstehen und sofort den Raum, anschließend die Schule verlassen. Es ging ihr nicht gut, ganz im Gegenteil; sie fühlte sich schlecht, schuldig und verantwortlich. Mit einem mal machte sie sich für alles verantwortlich, angefangen bei ihrer Kindheit.
Nach der Mathe Stunde musste sie den Raum wechseln, da sie Musik hatte. Als sie also durch die Schule ging, um zu dem Raum zugelangen, traf sie erneut auf Ms. Erics. "Mina!" Sie reagierte nicht, ging einfach weiter. "Bitte sprich mit mir." rief sie, doch auch darauf reagierte sie nicht. Irgendwann schien sie diese abgehangen zu haben, durch die Menge an Schülern. Auch im Musikraum hatte sie ihre Ruhe und konnte sich diese Mal sogar auf das Unterichtsgeschehen konzentrieren.
➡️Neues Kapitel!
Tatsächlich bin ich gerade richtig in Schreiblust, weshalb ich auch direkt das neue Kapitel anfangen werde.🥰
➡️Schreibt gerne in die Kommentare, wie euch dieses Kapitel gefiel und stimmt gerne für den Teil ab, um mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
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Don't need help
De TodoEs gibt da eine junge Frau, die eine schwere Kindheit hinter sich hat; sie wurde von einer alleinerziehenden Mutter auf die Welt gebracht, die starb, als sie erst vier Jahre alt war. Bis sie volljährig war, wohnte sie in verschiedenen Familien und f...