Kapitel 22

94 6 0
                                    

Jaces Sicht:

>>Was willst du jetzt machen wegen Maila?<< fragt mich Pablo vorsichtig während ich an der Bar sitze und auf die Eiswürfel in meinem Drink starre.

>>Sobald ich wieder im Schloss bin erkläre ich es ihr. Sage ihr das sie recht hat und ich bei dir war und nicht bei Celeste. Das war eine reflex Sache und ich habe das nicht überdacht. Erst als ich im Taxi war ist mir bewusst geworden was ich da tue. Sobald mir das bewusst geworden ist bin ich direkt hier her gefahren. Ich will das sie sich erstmal beruhigen kann. Jedesmal wenn wir uns näher kommen mache ich irgendwas was das wieder kaputt macht<< erkläre ich ihm und bin wirklich dankbar das er mir zuhört. Sogar seine Bar hat er heute nur für bestimmte Leute geöffnet damit hier nicht so viel los ist und er sich mit mir unterhalten kann.

>>Sie ist total klug und dann wieder so unglaublich stur. Wenn sie schläft kuschelt sie sich immer an mich, ich weiß nicht einmal ob ihr das aufgefallen ist. Sobald wir unter vielen Menschen sind sucht sie meine Hand und beruhigt sich wenn ich ihre Hand umfasse. Die letzten Tage sieht sie mich an als würde sie Angst haben ich könnte zerbrechen. Sie hat mir meinen Freiraum gegeben. Sie kennt mich kaum und wusste trotzdem das ich ihn brauche. Sie weiß bei Interviews genau bei welchen Fragen sie einspringen muss, bei welchen Fragen es mir schwer fällt zu antworten. In manchen Momenten hatte ich sogar Angst das sie meine Gedanken lesen kann. Die Leute lieben sie und die Kinder die wir besuchten hingen beim vorlesen an ihren Lippen und wollten sie nicht mehr gehen lassen. Sie ist einfach unglaublich. Die ganze Situation ist aber so kompliziert geworden. Ich wünsche mir den Augenblick zurück in dem sie auf dem Sofa saß und wir uns die ganze Nacht unterhielten. Vielleicht wäre dann was aus uns geworden wenn wir nicht in eine Beziehung gezwungen worden wären und dann mit einer Verlobung. Ich habe ihr zu viel zugemutet. Sie fühlt sich im Schloss nicht wohl und läuft durch die Flure als würde sie bei jeder Gelegenheit fliehen wollen<< erkläre ich Pablo das Verhalten von Maila und merke das ich ihr viel dankbarerer hätte sein müssen.

>>Es geht nicht darum ob ihre Blicke dir das gezeigt haben. Sie hatte jederzeit die Möglichkeit zu gehen und sie ist geblieben. Sie zieht aus all dem fast kein Vorteil. Sie mag dich und das ist auch der Grund weshalb sie dir helfen will. Ich glaube das das alles für euch beide schwer ist aber sie wirkt verdammt Taff. Ich an deiner Stelle würde jetzt aber zu ihr gehen. Sie hat zu dir gesagt sie geht wenn du zu Celeste gehst. Sie weiß nicht das du hier bist sondern denkt du bist woanders. An deiner Stelle würde ich schnell zurück gehen bevor sie vielleicht doch geht<< rät Pablo mir und erst jetzt wird mir der Gedanke wirklich bewusst.

Sie hat gesagt, sie geht. Wie konnte ich nur so dumm sein?!

Innerhalb von wenigen Minuten mache ich mich auf dem Weg zum Schloss und werde sofort von meiner Großmutter in Empfang genommen.

>>Wieso lässt du es zu das Maila jetzt wo wir sie brauchen ihre beste Freundin besuchen geht in Paris. Meine Güte. Wie soll das bitte auf die Leute außerhalb wirken?<< fragt mich Constanze verzweifelt und wie sieht dementsprechend auch aus. So habe ich sie tatsächlich noch nie gesehen.

>>Fuck! Sie ist weg?!<< frage ich sie und renne in unseren Abteil vom Schloss.
Im Schlafzimmer ist es leer. Ungemütlich leer. Sie hat mit dem Raum etwas geschafft, was ich nie geschafft hatte. Er wirkte gemütlich und jetzt wirkt er wieder so leer und kühl, als wäre sie nie hier gewesen. Sie hat fast alles mitgenommen.

Im Kleiderschrank hängen nur die Klamotten, die meine Mutter ihr besorgt hat.

Mein Handy liegt am Ende des Raumes auf dem Boden. Die Schutzfolien hat mehrere Risse. Hat sie mein Handy auf den Boden geschmissen? In unzähligen Nachrichten fragt mich Celeste, wo ich bleibe, wieso ich nicht komme und wieso eine Frau ihren Anruf entgegengenommen hat und ihr sagte, ich würde kommen. Maila hat mit ihr telefoniert?

Ich war gar nicht bei Celeste.

Auf dem Bett finde ich einen kleinen Zettel mit ihrer perfekten Handschrift. Gibt es irgendwas, was diese Frau nicht kann?

Ich habe dir gesagt, dass es keine anderen Frauen in deinem Leben geben soll, solange wir unsere gewisse Art von Beziehung haben. Ich bin es leid als das naive Blondchen dazustehen. Werde glücklich mit ihr. Ich brauche auch keine Erklärung. Du tust das, was du für richtig hältst und für mich ist es besser jetzt zu gehen.

Ich habe keine anderen Frauen in meinem Leben und ich habe das getan, was ich für richtig gehalten habe.

>>Fuck!!!<< fluche ich und höre nur noch das vertraute Geräusch von Glas wie es zerbricht.

>>Jace! Lass die verfluchten Gläser in Ruhe die können nichts für deine Fehler<< woher will sie wissen ob ich einen Fehler gemacht habe.

>>Ich muss ehrlich sagen das mir das Mädchen immer mehr gefällt. Sie lässt nicht mit sich spielen und das ist verdankt mutig. Sie ist klug und weiß alle werden sie beobachten und sich fragen wieso sie mitten in der Nacht nach Paris fliegt aber es ist ihr egal weil sie weiß das sie von dir weg muss und da ist ihr jede noch so große Schlagzeile egal. Sie lässt sich nicht einschüchtern sondern macht das was sie für richtig hält. Ist nicht gerade einfach aber verdammt mutig. Warst du bei einer anderen Frau?<< fragt sie mich zum Schluss und ich Schüttel nur mit dem Kopf als Antwort.

>>Dann setzt du dich in den nächsten Flieger und suchst sie und erklärst ihr das ganze. Dafür reicht keine SMS. Sie denkt du hast sie betrogen also schwing deinen Arsch von hier weg und hol sie dir zurück. Ich habe schon so viele Visionen für eure Hochzeit die würde ich nur ungern vergraben<< höre ich sie sagen was mich nur die Augen verdrehen lässt. War ja wieder klar.

Aber sie hat recht. Ich muss mit Maila sprechen und ihr das alles erklären. Ich brauche sie.

CrownWo Geschichten leben. Entdecke jetzt