Crown

Kapitel 23

Mailas Sicht:

>>Liebst du ihn?<< Abwartend sieht Leah mich an, während wir durch einen Markt stöbern.
Nach meiner Ankunft hat sie mich vom Flughafen abgeholt und mich aufgefordert ihr alles ganz genau zu erklären. Es scheint ihr aber nicht alles gereicht zu haben, ständig hat sie weitere Fragen. Ich kann es verstehen. Schließlich ist diese ganze Situation komisch. Aber durch jede weitere Frage macht es mir unmöglich ihn zu vergessen. Ich möchte nicht die ganze Zeit an ihn denken müssen und der Schmerz in meiner Brust macht mir Angst.
>>Er ist mir wichtig geworden. Ob ich ihn liebe? Ich weiß es nicht. Ich meine, wir kennen uns noch nicht so lange. In letzter Zeit waren wir viel zusammen und ich habe ihn immer besser kennengelernt, aber ob man das Gefühl liebe nennen kann bezweifle ich. Ich frage mich so oft, was aus uns geworden wäre, wenn wir nicht ein Fake Paar spielen müssten. Ob wir dann auf normale Dates gegangen wären und ich mich dann in ihn verliebt hätte und wir ein echtes Paar geworden wären. Ich vermisse ihn, ich vermisse es neben ihm aufzuwachen. Das hört sich bescheuert an, aber an all die Abläufe mit ihm habe ich mich so schnell gewöhnt und jetzt wenn sie fehlen vermisse ich es. Ich habe Gefühle für ihn, das kann ich nicht leugnen, aber ob das schon Liebe ist, das weiß ich nicht << antworte ich ihr und der Schmerz wird bei jedem Wort größer, so groß, dass ich vereinzelte Tränen nicht unterdrücken kann.

Für ein paar Stunden konnte ich nochmal schlafen und mein stechendes Herz beruhigte sich. Doch mittlerweile sitze ich mit Leah in einem Straßencafé und frühstücken. Während ich kaum etwas runterbekomme, liest Leah für mich die neusten Nachrichten, damit ich mir nicht alles genau vorlesen muss.
>>Von Affäre oder Betrug ist nichts zu lesen. Es fragen sich gerade nur viele wieso du gestern am Flughagen gesehen wurdest und wohin dein Flug geht. Viele nehmen an, du seist zu deinen Eltern geflogen für die Hochzeitsvorbereitungen. Von Paris weiß bisher noch keiner was, ebenso wenig von den wahren Gründen wieso du hier bist. Also erstmal scheint alles okay zu sein. Außer das wie ich hier lese die Termine von Jace verschoben wurden oder ersetzt werden von seiner Großmutter. Er ist wahrscheinlich am Arsch, weil du jetzt weg bist<< berichtet mir Leah doch ich schüttel nur gestresst den Kopf.
>>Den juckt das nicht, höchstens weil er sich jetzt eine Geschichte überlegen muss, wie er aus all dem gut rauskommt. Ich interessiere ihn nicht, das hat er mir deutlich bewiesen. Danke für alles. Aber jetzt lass uns das Thema für heute abhacken. Ich habe das Gefühl mein Kopf explodiert, während dieses flaue Gefühl nicht aus meinem Magen geht. Ich will, dass diese Gefühle aufhören, der ganze Stress seinetwegen tut mir nicht gut. Ich brauche Abstand zu dem ganzen Kram<< erkläre ich ihr und sie nicht sofort. Leah versteht mich, das tut sie immer. Besonders wenn es um Gefühle geht. Sie verliebt sich immer in die falschen Typen und musste deshalb schon einige gebrochene Herzen überstehen. Auch wenn meins nicht gebrochen ist, was auch absolut banal wäre, da ich keine so starken Gefühle für jemanden in wenigen Wochen aufbauen könnte, versteht sie mich dennoch.
>>Dann komm, lass uns bezahlen und dann zeige ich dir meine Herzens-Orte. Sie retten mich immer<< grinst sie und steckt sich ihr dunkles Haar in eine Haarklammer.
Wieso können alle das immer? Mein Haar ist viel zu dick dafür, bei mir fallen immer alle Strähnen nacheinander wieder heraus.
Nachdem wir bezahlt haben, ist Leah mit mir zu einem süßen Wochenmarkt gelaufen und haben uns dort frisches Obst gekauft, um das nachher mit an einen See zu nehmen.
Als Nächstes schleppt sie mich in einer Gasse voller kleiner idyllischer Läden. Bei den vielen Blumen hat es mich letztendlich erwischt.
>>Wow, ich habe noch nie so viele schöne Blumen gesehen. Ich kann mich gar nicht entscheiden, welche ich nehmen möchte<< verzweifelt sehe mir alle an und blicke dann zu Leah, die breit grinsend mit meinem Handy hinter mir steht.
>>Wieso siehst du mich so verrückt an?<< frage ich sie lachend.
>>Ich habe gerade ein hübsches Bild von dir gemacht, mit den Blumen und das bei Instagram gepostet. Er soll sehen, dass es dir gut geht. Er soll sich in den Arsch beißen und jetzt geh nicht in Panik auf wegen der Medien. Ich habe keinen Standort gepostet und zudem erkennt man auch nicht wo das ist. Zudem werden die eh bald wissen, wo du bist, hier haben schon mehrere Bilder von dir aufgenommen und bald wird man irgendwas dazu finden<< erklärt sie mir und obwohl mein Verstand sagt, dass es nicht richtig ist, sagt mein Herz, dass ich will das er mich vielleicht sieht. Deshalb nicke ich bloß und entscheide mich schlussendlich für einen Blumenstrauß.