Badboy war sein Name.

Kapitel 2

"Du hast einen nach den anderen hinunter gekippt."
"Die Jungs haben dich angesehen als wärst du das 3 Weltwunder."

"Dann hast du angefangen zu singen und alle haben mitgemacht. Das war der Wahnsinn, du warst verdammt noch mal die geilste der ganzen Party. Einfach der Burner, meine beste Freundin macht die Bude heiß. Da soll mal einer sagen Sarah Jackson wäre eine Langweilerin."

Ich schüttele den Kopf über mich selber. So kannte ich mich nicht, und so war ich nicht.

"Doch irgendwann warst du weg, und niemand konnte dich finden, bis du plötzlich völlig High um die Ecke gewatschelt kamst. Man war das ein Lacher. " Mein bester Freund schlägt mir auf den Rücken und grinst vor sich hin.

"Und du weißt wirklich nicht was an dem Abend passiert ist"?

"Nein sagte ich doch schon. Das meiste davon ist verschwommen und ergibt überhaupt keinen Sinn. Als hätte ich diese Nacht nur geträumt. "

Ich schüttele den Kopf und konzentriere mich auf meine Hände.

"Wie diese Narbe dort hinkommt weiß ich auch nicht. O Gott das ist alles so peinlich. Jeder der auf der Party war weiß mehr, und jeder glaubt was anderes gesehen zu haben. Wie soll ich den herausfinden was wirklich passiert ist? "

Am Ende würden Geschichten erzählt werden die mich wie die völlig verdrehte Lady Gaga in ihren Musikvideos darstellen. Wahrscheinlich sogar noch schlimmer. Am Ende heißt es ich habe 3 Kinder auf dem Billiardtisch geboren während ich einen kopfüber mit Bier abgefüllt wurde.

"Zur aller erst müssen wir den Schultag überleben. Wir sehen uns in der Pause Süße, bis später." flötet er grinsend. Also machte ich mich auf den Weg zu meinem Klassenraum. Besonders gut fühle ich mich dabei nicht, den in mir herrscht immer noch treiben. Das konnte doch alles nicht wirklich passiert sein.

2 Wochen Hausarrest ohne zu wissen was ich verbrochen habe.  Meine Eltern bestehen darauf dass, ich etwas falsch gemacht habe, was es war verraten sie mir nicht.  Im Klassenraum setzte ich mich an meinen Platz und warte das es losgeht. Wie immer kommt die Hälfte der Klasse zu spät oder eben gar nicht. Die erste Stunde war nicht sonderlich beliebt,weil es sofort mit Mathe und der schlimmsten Lehrerin der Schule losging. Wäre ich nicht auf eine gute Note in Mathe angewiesen, würde ich es genauso wie die anderen machen. Relaxen in der angesagten Raucherecke. Wenn man da rein gelassen wurde, hatte man es bis nach ganz oben geschafft. Vielleicht war auch dies ein Grund warum ich zum Mathe Unterricht ging, mir ging dieses ganze System der beliebten auf den Sack. Beliebt sein wurde überbewertet und dieser heftige Wettkampf zu wichtig genommen. Wer möchte später einmal wissen wie es in der Schule gelaufen ist, und ob man beliebt war, Ballkönigin, oder Herzensbrecher. Niemanden interessierte es. Später einmal könntest du es deinen Kindern erzählen, aber dann würden sie schon früh lernen das es immer einen Rang gab den man schlagen musste. Beliebt sein bedeutete gleich Macht, und nein.
Diesen Wert würde ich meinen Kindern nicht vermitteln.

~~~

"Warum starrt mich Nate Hamilton so an? Hab ich was im Gesicht?"

Wir haben gerade die Kantine betreten und sitzen seit ein paar Minuten an unserem Stammtisch. Zusammen mit Kelly, Amber und Louis.

"Süße er starrt dich so an weil er auf dich abfährt. Schau dich mal um er ist nicht der einzige." meint Louis frech grinsend zu mir.

Ich sehe mich um und erstarre. Sämtliche neugierige Blicke liegen auf mir und verfolgen jeder meiner Bewegungen. Louis hat verdammt noch mal recht.

Amber verdreht die Augen. " Man immer wenn ich nicht da bin passieren die besten Sachen. Ich bin wie der Blitz von How I meet your Mother. Ich verfluche meine Eltern das sie unbedingt zu diesen Collegebesichtigungen wollten. Die braucht doch kein Mensch, erst recht ich nicht, wo sie doch wissen dass, ich auswandern werde sobald ich meinen Abschluss habe. " Sie seufzt und steckt sich das Brötchen in den Mund.

Unsicher mache ich es Amber nach.

"Das kann doch nicht dein Ernst sein Louis, ich bin das alles was Tara nicht ist. Er kann jede haben. Hast du mir nicht letzte Woche noch erzählt dass, er einen Model Job angeboten bekommen hat?

"Sarah wie oft muss ich dir noch sagen, dass du nicht immer so schlecht von dir reden sollst und dir mehr zutrauen sollst. Du bist Klug, hast Humor und siehst super aus, nicht so billig und aufgetakelt wie Tara. " wirft jetzt wieder Amber ein.

Sie schwingt ihr Haar nach hinten und lächelt mich an.

"Du bist so viel besser als sie, Nate kann von Glück reden wenn du ihn auch nur ansiehst. Auch wenn er so verdammt Scharf ist. Honey wenn du ihn dir nicht krallst würde ich es tun. Wobei nein ich denke nicht hab ja schon Marc" Jetzt wird ihr Lächeln noch breiter.

"Kannst ihn von mir aus haben." leicht senke ich den Kopf und verdränge die letzten 5 Monate.

"Glaub mir du wirst ihn vergessen, sobald du einmal an dem heißen Früchtchen dort drüben genascht hast." Kommt es jetzt von Amber.

Über ihren Versuch mich auf zu muntern muss ich grinsen. Sie waren alles für mich, wie eine Familie die ich schon immer gesucht habe. Mein Grinsen verschwindet schlagartig als ich sehe wie Mrs Schulkönigin mit einem wütenden Gesichtsausdruck auf uns zukommt.

"Sarah ich hätte mehr von dir erwartet. Aber das ist wirklich heftig sogar für jemanden wie dich. Was hat dich da bloß geritten?"

"Kannst du dich mal genauer ausdrücken?" frage ich sie nun unbeeindruckt.

"Ach jetzt tu doch nicht so scheinheilig. Jeder weiß doch das du es warst." erwidert sie jetzt noch aufgelöster.

Langsam wurde es zu viel. Sogar für sie. Die Menschen im Raum versammelten sich um den Tisch und rückten mir von hinten auf die Pelle. Louis und Amber stellen sich beschützerisch neben mich.

"Wenn du mir nicht sofort sagst was du meinst, gehe ich und du kannst mit dir alleine reden. Denn ich habe keine Ahnung was du meinst Tara." knurre ich jetzt wütender.

Für einen kurzen Moment hält sie inne und mustert mich genau.

"Das klären wir noch. " sie dreht sich um und verschwindet wieder an ihren Tisch.

"Darauf kannst du Gift nehmen." erwidere ich kalt. Ob sie das überhaupt noch gehört hat ist mir ein Rätsel, doch es ist mir um ehrlich zu sein auch egal.

Die Meute entfernt sich langsam und Ruhe kehrt wieder ein. Was zur Hölle war das? Ihre zickerein war ich gewohnt doch nie hatte es jemanden interessiert. Etwas hatte sich verändert. Warum sah sie mich plötzlich als Gegnerin an?