Am liebsten wollte ich sterben. Wenn jetzt ein Bus mit voller Geschwindigkeit auf mich zurasen würde und mich erwischen würde, wäre das alles vorbei. Oder Finn, wieso konnte der Bus nicht ihn überfahren? Oder Tara. Am besten beide. Gleichzeitig.
Dann wäre dieser unangeneme Moment nicht da. Dann würde ich Finn nicht verdutz gegenüber stehen. Mich erschöpft, atemlos, und verwirrt, gegen einen Baum lehnen. Die Arme über meinen Kopf lehnen um meine Gedanken zu ordnen.
Jetzt wo der Kuss vorbei ist, dringen die Konsequenzen auf mich ein. Normalerweise ist es nicht mein Ding mich von Testesteron-überquellenden-Typen küssen zu lassen. Und es war auch nicht mein Ding danach, atemlos in der Gegend rum zu stehen als wäre gerade eine Horde Rinder auf die Erde gefallen. Ich konnte nicht abtreiten das es mir nicht gefallen hat. Es hat mir gefallen, sehr sogar. Aber viel mehr wünschte ich es hätte mir nicht gefallen. Dann würde ich mir nicht wünschen ein anderer zu sein. Verdammt dies war einer der Gründe, warum ich es liebte mich in meiner Welt zu verkriechen, bestehend aus Serien und Büchern. Wie oft hatte ich mir so eine Situation gewünscht, wie oft geträumt. Zu oft um mit zu zählen. Befindet man sich jedoch selbst in dieser Situation verwandelt es sich schlagartig in einen Albtraum. Warum ich das alles dramatisierte? Weil mein Herz verdammt nochmal, nicht aufhören möchte wie ein wahnsiniges Tier in meiner Brust zu schlagen. Und mein Körper zusätzlich an jeder möglichen Körperstelle kribbelt, die er berührt hat. Sind das Symptome einer Grippe? Werde ich womöglich krank?
"Leute wo seit ihr?" ruft eine Stimme durch den Wald. Louis. Mist wie soll ich mich hier nur rausreden. Mein Blick hascht zu Finn, und ich signalisiere ihm die Klappe zu halten. Ob er es verstanden hat ist schwierig zu sagen, denn nur Gott weiß was in diesem Kopf vorgeht.
"Wir sind hier."
"Autscht. Wofür war das denn." murmelt Finn, wärend er sich den Arm reibt.
"Ich hab dir doch gerade eben gesagt du sollst die Klappe halten." zische ich leise.
"Hast du gar nicht. "
"Natürlich habe ich das. Nur eben nicht mit Worten." flüstere ich.
"Ach dieser Blick eben? Ich dachte du willst mir damit sagen, das du total auf mich abfährst." grinst er. " Was mich eigentlich auch nicht wundert. "
" Du wolltest mich doch schon die ganze zeit, deshalb hast du diese Nate Nummer abgezogen, jaja du schlaues Biest. Wolltest mich nur eifersüchtig machen"
"Jaaa genaau. Du hast wohl zu viele Eiweißshakes getrunken." meine ich. Die Typen waren alle gleich. Selbstverliebt, hohl und kindisch.
"Moment welche Nummer meinst du jetzt?""Nunja die in Nates Wohnzimmer." gibt er lässig von sich. Er überlegt einen Moment und schüttelt den Kopf. Okay? Jungs kann man einfach nicht verstehen.
"Nate's Wohnzimmer?" Was zur Hölle?
"Tara's Party ? Du und Nate? Der Tisch? Willst du mir jetzt echt sagen du hast keine Ahnung wovon ich hier rede?" fragt er belustigt.
Ich und Nate? Ein Tisch? Heilige Maria. Wenn er mir jetzt erklärt das wir es auf dem Tisch, vor allen anderen getrieben haben, springe ich auf der Stelle von einem Baum.
"Nein?" murle ich nervös.
Worauf hin er sich nach vorne beugt, und alles Leben aus sich raus lacht. Wow, er hat es echt drauf Menschen in schlechten Zeiten zu ermutigen.
"Ach hier seit ihr." Louis kommt fröhlich gelaunt zu uns. Eine Alkoholfahne kommt mir entgegen, und für einen Moment glaube ich fest daran, allein durch seine Fahne in eine schwere Alkoholvergiftung zu fallen. Wenn man in eine Alkoholvergiftung fallen konnte. Was ich dank seiner extrem, unübertriebenen Fahne wirklich konnte.
"Was tut ihr hier so lange? Die anderen meinten schon ihr seit hier am vögeln." lacht er.
Nervös zupfe ich an meinen Haaren. Ich werde ihm nicht die genugtung geben mich zum Affen zu machen.
"Ach du kennst doch Finn. Er wollte mir wieder irgendeine dumme Idee anschwätzen." Ich setzte ein gezwungenes Lächeln auf. Früher oder später würde ich Louis die Wahrheit stecken müssen. In diesem Fall sollte es aber später sein.
Mit voller Wucht lasse ich meine Hacke auf Finn's Fuß sausen, noch bevor er den Mund öffnen kann.
"Stimmt's Finn?" ein nervöses Kichern dringt aus meinem Hals. Wäre Louis nicht so voll, hätte er meine schlechten Schauspielkünste sicher durchschaut.
"Ja stimmt schon." murmelt er gezwungen. Den Blick den er mir anschließend zu wirft, ist legendär.
"Na dann. Ich wollte dir nur sagen das ich zurück zu unseren Zelten gehe, um mich für die Party fertig zu machen. Ich dachte vielleicht willst du mit?"
"Ja gerne." Wie gerne wäre ich ihm jetzt um den Hals gefallen. Ich hätte am liebsten vor Glück, laut auf geschrien."
Louis dreht sich um und geht zu den Zelten zurück.
"Später klären wir das." zische ich, bevor ich mich abwende und ihm folge.
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Badboy war sein Name.
HumorSexy, arrogant, und reich, waren die ersten Worte die einem um die Ohren gehauen wurden, wenn man über Nate Hamillton redete. Doch Sarah, hatte ganz andere Worte um diesen arroganten, selbst verliebten, nur von sich redeten, und selbst ernannten Bad...