Kapitel 17

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Ist es normal sich frei zu fühlen ohne wirklich frei zu sein? Im Himmel zu schweben, ohne tot zu sein? Den Körper kribbeln zu spüren, ohne von einer Horde Ameisen überrannt zu werden?

Nein?

Ohne zu wollen, lächle ich in den Kuss hinein. Wer hätte gedacht dass ich eines Tages in den Armen eines Footballspielers landen würde, wir uns leidenschaftlich küssen würden, während die Menschen um uns herum ihre Seele aus dem Körper tanzten. Naja irgendwie stand ich darauf. Es fühlte sich gut an, wie auch schon der erste Kuss. Aber dieser hier war besser, viel besser. Leidenschaftlicher, süßer und inniger. Vielleicht lag es daran, dass mein Blut getränkt von Alkohol war. Oder weil die Atmosphäre einfach stimmte. Dieses Mal war es perfekt, jedoch wäre eine andere, ruhigere Umgebung Romantischer.

Stopp. Wann bin ich zu einem dieser Mädels geworden? Die von Romantik träumten? Igitt, schickt mir einen Strick.

Als er dann jedoch mit seiner Hand unter mein Shirt fuhr, läuteten bei mir die Alarmglocken.

"Okay das reicht dann aber auch." Ich löse mich aus seinen Armen und zupfe mein Shirt wieder herunter.

Verwirrt mustert er mich.

"Was ist dein Problem?" fragt er verwirrt. Gott wenn er mich so ansah, wollte ich mich am liebsten wieder nach vorne lehnen und seine Lippen spüren.

"Fragst du das gerade wirklich?" Das konnte er doch nicht ernst meinen. Küssen war ja die eine Sache, aber fummeln eine ganz andere. Es vor der gestammten Stufe zu tun eine vollkommen andere.

Schnaubend trete ich einen Schritt zurück. " Vergiss es" Ich wende mich von ihm ab, auf der Suche nach Amber.

"Nein warte. Es tut mir leid, was habe ich falsch gemacht?" Seine Brust baut sich vor mir auf. Seine unglaublich kräftig aussehende Brust. Wie gern würde ich.. Nein, das hier war der falsche Zeitpunkt um darüber nach zu denken. Ich war keins dieser Mädchen, die sich benutzen ließen.

Ich gehe rückwärts und entwische seinen langen Händen.

"Sarah, jetzt rede doch mit mir." Seine Hand umfasst mein Handgelenk. Starr blickt er auf mich hinunter. Ich will mich wieder los machen, doch sein Griff verstärkt sich.

"Verdammt. Was ist los mit dir.?" Seine Stimme klingt wütend.

"Ich bin einfach keins dieser Püppchen die sich in aller Öffentlichkeit befummeln lassen. Weißt du was, das zwischen uns war sowieso Zeitverschwendung. Lass uns einfach wieder so tun, als würden wir uns gar nicht kennen."

"Wofür benutzen? Wir machen doch bloß rum. Mach doch nicht so ein großes Ding daraus." erwidert er.

"Für mich ist das aber ein großes Ding. Tut mir leid dass ich nicht jedes Wochenende einen neuen am Start habe. " Schnaube ich. Er funkelt mich stinksauer an.

"Dann muss ich mich verhört haben, als er sagte dass du auf so etwas stehst."

"Wer?" zische ich. Mein Körper versteift sich, während meine Befürchtung sich immer mehr bestärkt. Bitte lasst mich nur träumen. Ich erwache gleich und befinde mich Zuhause in meinem echten Bett. Meinem warmen, kuschligen Bett.

"Ach tu nicht so naiv. Du weißt ganz genau wen ich meine. Und er hat mir noch eine Menge anderer Dinge erzählt." Ein verschmitztes Lächeln bildet sich auf seinem Gesicht. Das Lächeln bleibt als er mir näher kommt. Eine Gänsehaut bezieht meine Haut, während alles in mir anfängt zu schreien. Es ist laut, so laut das es mir für einen Moment den Atem raubt. Das kann doch nicht wahr sein. Die Angst die so lange in mir geruht hat, ist schlagartig wieder da. Als wäre sie nie weg gewesen. Die Dunkelheit die immer in mir geschlummert hat, bricht aus. Angst, Panik, und pure Wut schäumen in mir hoch. Diese Mischung an unglaublichen Emotionen wühlt mich so sehr auf das ich die Augen schließen muss. Heiße Wut brodelt in mir, die sich mit der unglaublichen Traurigkeit duelliert. Für einen Moment denke ich wirklich dass mich dieser Schmerz tatsächlich umbringen könnte.

Wie ein Mechanismus in meinem Körper, schaltet sich mein Körper aus.

"Ist das der Grund warum du dich für mich interessiert hast?" flüstere ich.

Er lächelt. Wie konnte er in dieser verdammten Situation lächeln.

"Hoffst du dass ich jetzt meinen Kopf schüttle, und sich die Situation als Missverständnis aufklärt?" Aus seinem Lächeln wird ein richtiges strahlen.

Schon wieder spüre ich wie ein Teil von mir, denn ich für immer schützen wollte zerbricht. Das ist der Moment an dem meine Welt zum 2. Mal untergeht. Stumm schüttele ich meinen Kopf.

"Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen Baby."

Wütend schlägt meine Hand auf seiner Wange auf. Unbeschreibliche Enttäuschung macht sich in mir breit. Unglaubliche beschämtheit.

Für einen Augenblick scheint er überrascht zu sein, bevor er einen Pfiff ertönen lässt, dass von seinem Lachen begleitet wird.

"Okay, das hatte ich jetzt nicht erwartet." Wäre dieser mir nun völlig fremde Junge nicht so ein absoluter Widerling, wäre diese Lache das schönste was ich in meinem Leben je gehört hatte.

"Es ist mir egal, was du von mir erwartest. Weißt du was ich wünsche dir noch viel Erfolg beim veraschen, ich hoffe das du noch sehr weit kommst. " Zische ich. Wütend betrachte ich sein wunderschönes Gesicht. Wieso habe ich nicht auf meinen Verstand gehört? Ich wusste doch dass es so weit kommen würde." Nein Moment. Eigentlich wünsche ich dir das nicht. Denn Glück hast du nicht verdient. Das Einzige was du verdient hättest wäre Schmerz. Deshalb wünsche ich mir für dich das du eines Tages genau so sehr leiden wirst wie die ganzen Menschen die du je verletzt hast. Und wenn du eines Tages jemanden triffst den du wirklich magst, werde ich da sein um ihr zu zeigen wie hässlich dein Inneres ist. " Wütend schleudere ich ihm diese Worte an den Kopf. Wische mir berührt übers Gesicht, und sammle mich.

" Und jetzt entschuldige mich."

Völlig außer Puste erlaube ich mir einen Moment Luft zu schnappen, bevor ich mich endgültig abwende. Dieser Typ ist meine Tränen nicht wert. Keine Träne dieser Welt ist er wert wegen ihm vergossen zu werden. Niemals. Und nie wieder.



Badboy war sein Name.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt