Kapitel 24

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Erschöpft lasse ich mich wieder in mein Bett sinken. Dieser Arsch hatte es tatsächlich geschafft mir den kompletten Tag jetzt schon zu versauen. Wie sollte der Tag weiterhin verlaufen? Wo ich jetzt schon am liebsten meinen Kopf gegen die Wand hämmern wollte? Vielleicht sahen Sie es als Witz an. Fanden es wohlmöglich lustig, war es von außen betrachtet vielleicht auch. Ich allerdings fand es alles andere als lustig. Ich schüttle meinen Kopf. Warum konnte ich es nicht einfach alles aus meinem Gedächtnis löschen. Den Reset Knopf betätigen, ganz neu anfangen. All den Mist der all die Jahre in meinem Leben passiert war. Es war nicht schön so eine Geschichte sein eigen nennen zu können. Ihr wisst schon. Das arme Mädchen mit der Herzergreifende Lebensgeschichte. Hat nicht jeder iwie eine? Aber anders als die meisten hasste ich sie. Bis ins tiefe Mark. Während alle anderen ihre traurigen Geschichten in die kaputte Welt hinausschreien eine imaginäre Träne verdrücken und ihren besten Schmollmund aufsetzten. Zum kotzen waren diese laufenden Trauerklöße.

Zum kotzen.

Leider konnte ich nichts anderes tun als ihn und die Welt zu verfluchen, genervt in mein Marmeladenbrot zu beißen und mir meine Tasche um zu hängen. Denn egal wie sehr Sie mir auf meinen Sack gingen, irgendwie musste ich ja mit meinem Leben weiter machen.

~

Als ich den Schulflur betrete fängt mein Herz an zu rebellieren. Es ist nicht die Tatsache das mich der Schulstoff ins kleinste Detail auseinander nehmen konnte, es war die Tatsache das ich wohlmöglich auf alle treffen werde auf die ich einfach aus Prinzip und noch viel mehr keinen Bock hatte. Vielleicht war die Tatsache mit dem Schulstoff doch ein kleines, klitzel kleines bisschen für meine wackeligen Beine verantwortlich. Aber den Großteil machten diese Affen aus. Darin bestand kein Zweifel. Das konnte ich zweifelslos annehmen, denn auch meine Sherlock Homes Sensoren schlugen Alarm. So war es nun mal.

Aus dem Augenwinkel entdecke ich Tara, der ich aber wie jeden Tag, zu mindestens unter normalen Umständen keine Beachtung schenkte.

Leider waren dies keine normalen Umstände. Abwartend sehe ich zu wie sie mit ihrem schwingendem Pferdeschwanz vor Arroganz nur so triefend auf mich zukommt. Was passiert da gerade? Warum verwandelte sich mein Leben in binnen Sekunden in den Albtraum schlechthin.

"Wir müssen reden." Sagt sie monoton.

Am liebsten hätte ich mich stur stracks abgewendet und wäre um mein Leben gerannt. Schön wäre sicher auch die Hälfte der Football Mannschaft dabei um zu rennen, und einen ganz bestimmten umso härter. Wenn ich genauer darüber nach dachte gab es mehr als einen Namen den ich auf diese Liste setzen konnte. Dies wäre eine schöne Initiative gewesen.

"Ist es wieder soweit? Brauchst du wieder einmal Hilfe bei einem Jungenproblem?" frage ich sie abwartend.

"Nein du blöde Zicke, und jetzt schau mich nicht so an. Diesmal bist du es die in der Scheiße sitzt." gibt das Mädchen mit dem viel zu großen Busen und dem viel zu grellen Top von sich. Wenn wir schon mal bei diesem viel sind, können wir auch kurz als Randnotiz nebenbei erwähnen, dass sie nicht viel besitzt. Ihr wisst schon das kurze Wort mit vier Buchstaben. Das wabbelige Ding hinter unserer Rübe. Würde ich sie und ihre Outfits nicht kennen könnte ich sie mit der jüngeren Version von Pamela Anderson verwechseln.

"Was redest du da?"

Sie runzelt die Stirn und greift nach meinem Arm.

"Komm lass uns das wo anders klären"

"Moment, Stopp." Ich befreie meinen Arm.

''Wir sind keine Freunde, du brauchst nicht auftauchen und mich herumschubsen wie du es mit deinen Freunden tust.''

Ihre Augen mustern mich einen Moment bevor sie seufzt und meinen Arm los lässt.

''Eigentlich wäre mir diese ganze Scheiße egal. Wirklich du und deine Probleme gehen mir mehr als am Arsch vorbei, aber ich bin dir etwas schuldig.''

Badboy war sein Name.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt