Kapitel 5

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Völlig niedergeschlagen mache ich mich auf den weg zu meinen Freunden. Gut wäre zu wissen wo sie sind, bevor ich mich in die Meute gestürzt hätte. Das hat man eben davon, und ich hatte es mir ganz allein zu zuschreiben das ich zwischen Körpern und ihren verschwitzten Achselhüllen klemmte. Von Oben herab betrachtet sieht die Situation sicher lustig aus, und wäre eine gute Einleitung um Gespräche mit fremden Menschen zu beginnen.

"Hey da wir uns schon so nahe gekommen sind, können wir doch gleich beginnen uns Kindergeschichten aus alten Zeiten zu erzählen." Dabei würde ich von unten herab auf ihn aufsehen und mein bestes Grinsen zu stande bringen. Naja das beste das man eben aufbringen kann, wenn man jemanden unangenehm unterm Arm klemmte. Die Stimmung war auf dem Höhepunkt, und auch mir ging es dementsprechend. Die Flasche hatte eine Menge dazu beigetragen, und ich musste mir eingestehen das ich fast Spaß hatte. Nate schwirrte mir mit seiner Tat zwar immer noch im Kopf herum, doch das ignorierte ich stets in dem ich Menschen dabei beobachtete die sich entweder an Leute warfen die deutlich über ihrer Liga lagen, oder zu betrunken waren um noch gerade stehen zu können. Beides war zum schreien komisch. Als ich es schaffte mich aus der Menschenmenge zu befreien, bekam ich das erste mal wieder richtig Luft. Gute saubere Luft nur für mich alleine die ich mir mit niemanden teilen musste der irgendwo in mir verschmolz. Ich brauchte etwas zu trinken. Ich musste Nate finden den erstens hatte ich noch eine Rechnung mit ihm offen und zweitens hatte er das worauf mein Körper gerade brannte. Meine Flasche. Diese magische Flasche die mich alles vergessen lassen konnte und die mir die schrecklichsten Kopfschmerzen zaubern könnte die die Welt je gesehen hätte. Doch für den Moment konnte sie so viele andere Sachen in mir hervor rufen. Sie konnte mir helfen zu vergessen und das ist es was ich gerade brauchte.

Vergessen.

Da. Ich sichtete ihn an der Terassentür. Verdammt, das hieß ich musste mich dem Mob wieder stellen. Fast schon geschmeidig gleite ich zwischen den Menschen her, wie eine Welle die die Fische von A nach B spülte. Ob es Nemo auch so ergangen war? Wurde er auch immer herum gespült wie das Klopapier in der Toilette? Sicher wusste ich das nicht, doch konnte ich mich wage daran erinnern das er mit einer starken Strömung zu kämpfen hatte, als er einsam im Meer herum geschwommen ist.


"Süße was ist den mit dir los du grinst wie ein Fisch der gerade auf Drogen ist."

Ich drehe mich um und endecke Louis eng umschlungen mit einer knackig gebräunten Schönheit tanzen.

Erstaunt sehe ich ihn an. Wenn er wüsste.


"Klar doch. Ich versuche nur irgendwie nicht zu ersticken, oder kaputt getrampelt zu werden."


Er grinst schiebt seine neue" Freundin von sich, und kommt auf mich zu.

"Du stellst dich auch an Sarah, anstatt die Leute höfflich zu fragen ob sie dich vorbei lassen schwirrst du lieber wie ein Fisch durch den Raum."


Von alleine wandern meine Augenbrauchen nach oben.


"Du weißt ganz genau das Sarah und Höfflich gemeinsam nichts in einem Satz zu suchen haben." Diesmal bin ich es die grinst.


"Klar ich hab vergessen das du du bist." Er kommt auf mich zu, geht voran und schiebt sich zwischen die Menschen damit  sich eine Lücke bildet. Er ist mein Jesus, mein Gott, der Typ der mich leitet. Er erschafft Wege die so unendlich eng sind das ich schon wieder Körperteile anderer Menschen spüre.


"Komm schneller. "

Nickend und geduckt beschleunige ich meinen Gang. Ich  klammere mich an ihn und folge ihm wie ein Schwarm Bienen dem Nektar.

Badboy war sein Name.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt