BRIAR
Schon wieder habe diese fürchterlichen Kopfschmerzen, als ich aufwache, und dazu ist es noch eisig kalt. Ich ziehe mir meine Decke weiter hoch, so weit, dass nur noch meine Stirn zu sehen sein müsste. Wenn ich mich nicht irre, dann müsste jetzt gleich auch schon mein Wecker klingeln und Ms. Lilote ins Zimmer kommen, in den letzten zwei Wochen bin ich jeden Tag vor meinem Wecker aufgewacht. Ms. Lilote ist die Frau, bei der ich lebe und sie hasst mich. Warum? Keine Ahnung, vielleicht weil ich atme? Ja das muss es sein. Früher war es ganz anders, früher als ihr Mann noch gelebt hat, hat sie mich wie eine richtige Tochter geliebt. Sie und ihr Mann haben mich aufgenommen und wie ihr eigenes Kind großgezogen. Mir wurde immer erzählt, wie ich auf der Türschwelle gefunden wurde als Mr. Lilote eines morgens zur Arbeit wollte, das Einzige, was ich bei mir hate waren ein Paar Informationen zu mir und ein Brief von meiner Mutter wie sehr es ihr doch leidtut. Mr. Lilote und ich haben uns früher immer ausgedacht, warum meine Mutter mich nicht behalten wollte. Mein Lieblingsgrund war: Meine Mutter ist eine Agentin bei einer Geheimorganisation und es wäre viel zu gefährlich mich zu behalten. Ms. Und Mr. Lilote konnten keine eigenen Kinder bekommen, deshalb war ich eins für sie. Naja, bis Mr. Lilote gestorben ist.
Und wie ich es vorhergesagt habe, klingelt mein Wecker und pünktlich auf die Sekunde höre ich das Klopfen an meiner Tür. „Kind, steh auf und mach dich nützlich! Ich will dich in zehn Minuten unten sehen", sagt sie streng und schon bin ich von meinem Bett aufgestanden. Denn wenn es eine Sache gibt, auf die ich verzichten kann, ist auf Ärger mit ihr.
„Ich bin schon auf dem Weg", murmle ich und bin mir sicher sie hat es nicht gehört. Wie den auch, sie ist eine alte Schachtel.
Ich laufe durch mein kleines Zimmer, um mir aus dem eintürigen Schrank meine Klamotten rauszuholen - nein meine Schuluniform. Unter den Pollundern ziehe ich mir, zusätzlich du der Bluse, noch ein Top an. Ich hasse es, dass ich nur meinen Rock tragen darf und keine dicke Wollstrumpfhose. In den restlichen fünf Minuten wasche ich mir mein Gesicht, putze meine Zähne und frisiere meine Haare. Als ich die Tür des Badezimmers öffne, kommt mir ein kleines motiviertes Mädchen entgegen, bei welchen es sich um Livia handelt. Sie ist Ms. Lilotes Liebling, naja ich war auch Mal ihr Liebling. Ich lächle Livia an und lasse sie dann ins Bad. Ich bin pünktlich nach zehn Minuten unten in der Küche und ohne, dass sie, was sagen muss, beginne ich den Tisch zu decken und dass Geschirr aus dem Geschirrspüler zu nehmen. Wie als wäre Mr. Lilotes stolz lächelt sie und setzt sich dann auf ihren gewohnten Platz.
„Kind, ist dir nicht warm? Du siehst aus, als hätten wir draußen minus grade", stell sie jetzt fest, aber ich schüttle meinen Kopf, denn mir ist gerade einfach sehr kalt.⋆ ༺♱༻ ⋆
„Wir sehen uns heute Abend pünktlich um sechs", erklärt Ms. Lilote als ich gerade zur Tür raus will. Ich presse meine Lippen in eine Linie und nicke ihr einfach nur zu.
„Pünktlich um sechs", wiederhole ich und gehe dann gemeinsam mit meinem Rucksack aus dem Haus. Die Kopfschmerzen haben bis jetzt nicht nachgelassen und es ist fürchterlich, zudem sind sie auch ziemlich unpassend, heute muss ich diesen Geschichtstest schreiben und er macht 25 Prozent meiner gesamt Jahres Note aus. Also darf ich ihn nicht verhauen, nicht wegen diesen Kopfschmerzen.
Na gut, Briar Hilton du wirst diesen Test mit Bravour bestehen. Du hast es doch sonst auch immer geschafft. Da überkommt sie mich wieder, diese eisige Kälte, jedoch verfliegt sie sofort, als ich sehe, wie Christine Meyers Hand in Hand mit Josan Smith vor mir die Straße betreten. Augenblicklich wird mit superheiß und ich fange an zu schwitzen. Wut sammelt sich in mir an und ich balle meine Hände zu Fäusten. Wie konnte ich jemals jemanden wie ihr vertrauen oder ihm? Beide haben mich hintergangen.
Um es einmal zu erklären: Ich war mit Josan zusammen und Christine war meine beste Freundin. Dann habe ich gesehen, wie die beide vor zwei Wochen rumgemacht haben, es wäre nur halb so schlimm, wenn es nicht mein Geburtstag gewesen wäre, aber der war es nun Mal und diese Kopfschmerzen verfolgen mich seitdem. Ich habe geweint und dann wurde mir kalt so sehr als wäre ich in der Antarktis, also ist es quasi deren Schuld, dass ich krank bin.
Frustriert atme ich aus und meine Körpertemperatur steigt wieder auf meine normale, was bringt es, wenn ich beiden hinterher weine, beide sind hinterhältig und fertig ist. Nur noch ein paar Monate und dann bin ich endlich frei von dem ganzem. Ich werde reich, weil ich als Künstlerin total erfolgreich bin. Dann werde ich eine Familie gründen und ein Hund haben.
Mein Ehemann wird auch super erfolgreich und gut aussehen. Er wird groß sein, blonde Haare und grüne Augen haben. Das alles wird er dann an unsere Kinder weitergeben, die dann auch alle super gut aussehen, weil sie die Gene ihres Vaters haben, werden.
Innerlich schüttle ich meinen Kopf bei diesen albernen Gedanken, denn ich weiß, dass es nicht so weit kommt, wenn ich nicht langsam anfange Leuten meine Bilder zu zeigen. Jedoch kann ich nicht, nicht, solange ich nicht weiß, dass mein Bild perfekt ist und keins meiner Bilder ist ansatzweise perfekt.
Als ich meinen Blick hebe, erkenne ich das große braune Schulgebäude, in welchem ich seit fünf Jahren zur Schule gehe.
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𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐥𝐞𝐦𝐞𝐧𝐭𝐬; 𝐎𝐧𝐥𝐲 𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 (FIRST DRAFT)
FantasyBrair ist ein ganz normales 17-jähriges Mädchen, das denkt sie jedenfalls, aber seit Wochen fühlt sie sich komisch, ihr Körper spielt ihr streiche und sie wird von Alpträumen verfolgt. Dann verändert sich ihr Leben auf einen Schlag, plötzlich ist si...