DREIZIG

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Brier
Ich kann meine Augen nicht schließen, es geht einfach nicht. Diese Erinnerungen tauchen jedes Mal wieder aufs Neue auf. Sie wiederholen sich einfach und ich will es nicht mehr sehen. Außerdem tuen meine Augen weh. Sie brennen wie die Hölle und sind höchstwahrscheinlich rot. Wie konnte ich auch nur erwarten, dass er es erst meinen würde. Ich hätte Atlas Vertrauen sollen als er mir sagte ich sollte mich lieber von ihm fernhalten. Ich hätte mich sowieso mehr an Atlas halten sollen. Ich hätte mir eingestehen sollen, dass Atlas recht mit allem hat als er mich geküsst hat und ich dieses Kuss erwidert habe. Egal was er danach gesagt hat ich glaube es ihm nicht, dafür war der Kuss wieviel zu ehrlich.Wie kann man nur so dämlich wie ich sein? Jetzt habe ich ihn von mir weggestoßen. Atlas wollte mich wirklich und ich hatte nur Augen für Artemis.
Ich schluchze und lasse meinen Kopf auf meine Knie fallen und den Rest meines gegen die Wand links von mir. Ich sitze schon wieder in der Lücke zwischen meinem Bett und der Wand. Ich habe mich seit Stunden nicht dazu überwinden können hier raus zu kommen. Es ist schlimmer als die ganze letzte Woche.
Immer wieder ist ein kalter Windzug gekommen und ich war kurz davor das Fenster zuschließen, jedoch hätte ich dann nicht mehr die Stimme von Celio und Atlas hören können. Wahrscheinlich steht ihr Fenster auch offen, denn ich kann sie deutlich hören wie sie lachen und reden. Ein Grund weshalb ich trotzdem leiser sein musste, sie hätten mich sonst gehört.
Nur sehr stumpf höre ich wie einer der beiden sagt er würde jetzt duschen gehen und der andere nicht geantwortet hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Atlas der jenige war der jetzt duschen gegangen ist, weil es sich sehr nach ihm angehört hat.
Ich hebe meinen Kopf wieder an und lege ihn auf die Bettkante. Wieder schluchze ich und schließe dabei meine Augen. Es ist schon so schlimm dass ich kaum Luft bekomme jedoch kann ich mich nicht dazu überwinden mich zusammen zureißen. Dieses Gefühl von Einsamkeit ist noch schlimmer als jemals zuvor. Jeder ist weg. Meine Mum, mein Dad, mein erster Freund hat mich mit meiner besten Freundin betrogen, Artemis wollte von Anfang an nichts von mir und hat mir nur etwas vorgespielt und Atlas habe ich weggestoßen.
Ich ziehe meine Beine erneut an meinen Körper ran, weil ein erneuter Windstoß durch dass Zimmer geht. Es ist bestimmt nicht schlau mitten im Winter mit offenen Fenster, barfuß und in Pyjama auf dem Boden zu sitzen. Ich kann nicht mals meine Kräfte kontrollieren, ich besitze das verfickte Element Feuer und ich erfriere gleich, wäre ja nicht das erste mal.
Ich muss meine Augen aufreißen als ich dieses leise klopfen an meiner Tür höre. Es ist dieses klopfmuster welches nur Atlas drauf hat. Etwas was mich erschreckt, denn ich will nicht dass er mich jetzt so sieht. Als er nochmal klopft und ich wieder nicht antworte öffnet sich die Tür ein Spalt.
"Brier, ich weiß dass du gesagt hast ich soll mich von dir fernhalten aber ich will mit dir reden." Atlas steht jetzt mit seinem ganzen Körper in meinen zimmer, jedoch erkenne ich ihn nur an seiner Silhouette. In den letzten Stunden bin ich auch nicht aufgestanden um mein Licht an zu machen. Also wenn Atlas das Licht jetzt nicht anschaltet bleibe ich auch unentdeckt. "Brier?" Altas läuft nach vorne zu dem kleinen Licht auf meinem Nachttisch. Scheiße.
Wieder schließe ich meine Augen und vergraben mein Gesicht auf meinen knieen, was denke ich bringt das?
Nur wenn du ihn nicht siehst heißt das nicht er sieht dich auch nicht. Meldet meine innere Stimme und ich weiß selber dass das nicht bringt aber man weiß ja nie. Selbst mit geschlossenen Augen sehe ich wie es deutlich heller in meinem Zimmer wird.
"Brier?!" ruft Atlas erschrocken aus. Ich höre wie er auf mein Bett steigt und mein Fenster schließt. Danach spüre ich seine Anwesenheit vor mir auf dem Boden. "Brier, was ist mit dir passiert?" Fragt er mit einer sanften Stimme. Ich liebe diese Art von Stimme von ihm, es ist die die mich damals überzeugt hat mich von ihm hoch heben zu lassen. Ich schluchze. Atlas greift nach meinen Händen die um meine Kniee geschlungen sind. "Brier schau mich an und rede mit mir, was ist passiert?" Fragt er erneut vorsichtig. Ich schüttle meinen Kopf während er immernoch auf meinen Knieen liegt.
Atlas lässt meine Hände los und greift mit einer Hand nach meinem Kinn. "Du.. Du hattest recht." murmel ich nur heiser.
Er wischt mir mit seinem Daumen eine Träne weg die auf meinem Kinn liegen geblieben ist und streift dabei meine lippe. "Ich weiß, aber du musste es selber sehen." erklärt er mir. Ich lasse meine Kniee auf den Boden rutschen und dann spüre ich aber wie meine Lippen wieder zu zittern beginnen. "Hey hey hey.. Nicht weinen, wein nicht wegen ihm, er hat das doch gar nicht verdient." erklärt er mir leise. Ich bin mir dessen schon bewusst und das ist auch gar nicht der Grund warum ich weinen muss.
"Ich weiß.. Deswegen ist es nicht." bringe ich schwer hervor. Atlas legt beide seiner Hände auf meine Wangen und ich muss leicht lächeln.
"Und warum dann?" Fragt er und klingt etwas verwirrt. Er mustert mein ganzes Gesicht und scheint nicht zu wissen wo er seinen Blick fixieren soll.
"Weil ich einen großen Fehler begangen habe." langsam festigt sich meine Stimme wieder. Jedoch verlassen mich noch Tränen. "Ich habe letztendlich alle verloren, ich habe dir gesagt du sollst dich von mir fernhalten, aber dabei warst du der jenige den ich am meisten wollte. Aber ich habe dich verloren. Du hast dieses Mädchen geküsst und warst so glücklich und ich habe meine Chance verpasst." erkläre ich leise.
"Nein, nein wie kommst du auf den Blödsinn?" er schaut entsetzt. "Ich war nicht glücklich. Ich war besoffen und wolle meine Sorgen vergessen. Dieses Mädchen hat außerdem mich geküsst und ich habe die ganze Zeit über an dich gedacht. Ich habe mir vorgestellt, dass du sie bist" erklärt er und ich könnte schwören er klingt etwas überfordert. "Deshalb bin ich doch her gekommen. Ich wollte das alles klären."
"Du hast an mich gedacht?" Frage der ich mit großen Augen. Er nickt. Plötzlich ist jede Sorge verschwunden und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Atlas fährt mit seinen Daumen nochmal über meine Wangen und schaut mir dann aber in die Augen. Sein Blick haftet auf ihnen.
"Komm steh auf, du musst seit Stunden hier unten sitzen." erklärt er mir und greift nach meinen unterarmen. Sein Blick bleibt stehts in meinen Augen und ich muss lächeln als wir beide wieder auf den Beinen stehen. "Du solltest schlafen." sagt er aber ich schüttle meinen Kopf.
"Ich kann nicht schlafen." erkläre ich ihn.
"Brier.."
"Ich mein es ernst, ich kann nicht schlafen, sobald ich meine Augen schließe habe ich diese Bilder in meinem Kopf." er mustert mein Gesicht. Ich muss schrecklich aussehen, schnell drehe ich meinen Kopf weg aber sobald ich das getan habe dreht er meinen Kopf wieder zu sich.
"Was ist Brier?" Oh Gott, ich liebe diese Art wie er mit mir spricht.
"Bist du dir sicher, dass du nicht lieber das Mädchen von der Party willst?" Frage ich und er fängt an zu grinsen.
Atlas streicht mit seinen Fingern meine Haarsträhnen aus dem Gesicht bevor er antwortet. "Nein, ich will viel lieber dich." er drückt mir einen leichten Kuss auf den Kopf. Ich lächle und in meinen Magen beginnen Schmetterlinge zu tanzen. "Ich mag dein Lächeln." Sofort muss ich noch mehr lächeln.
Ich kann nicht anders als ihn zu umarmen. Atlas zögert nicht einmal und erwidert diese Umarmung. Er legt sein Kinn auf meinem Kopf ab und seine Arme hat er um mich geschlungen.
"Würdest du jetzt auch schlafen gehen?" Fragt Atlas und ich zögere. Ich will nicht, dass er geht.
"Kannst du bleiben bis ich eingeschlafenbin?" Frage ich ihn, dabei hoffe ich dass er zustimmt und dann trotzdem hier schläft
"Natürlich."
Ich beobachte Atlas dabei wir er sich vorsichtig von mir löst und zu meinem Bett läuft wo er sich gegen das Kopfteil lehnt und mich auffordernd ansieht. Ich atme tief ein und laufe zu ihm. Sofort nimmt er mich in seinen Arm und ich schließe meine Augen. Es ist anders wenn ich seinem Arm liege. Ich denke nicht an Artemis und die Fehler die ich gemacht habe. Ich denke nur an ihn, an Atlas.
Trotzdem kann ich nicht schlafen.
Ich muss daran denken, was passiert ist. Nicht zwischen mir und Artemis sondern zwischen Atlas und ihm. Ich will einen Grund haben Artemis noch mehr zu hassen.
Aber ich denke, dass mache ich morgen. Ich bin mir sicher Atlas will selber schlafen und ich will ihn nicht nerven oder aufregen. Nicht jetzt.

𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐥𝐞𝐦𝐞𝐧𝐭𝐬; 𝐎𝐧𝐥𝐲 𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 (FIRST DRAFT) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt