VIERZEHN

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Brier
Stunden sind vergangen und ich habe noch keine Antwort gefunden. Es ist als hätte ich wirklich nur geträumt, aber ich weiß, dass es echt war. Ich habe seine Stimme gehört. Er hat nach mir gerufen. Erschöpft lasse ich meinen Kopf auf das Buch vor mir fallen. Warum tue ich mir das überhaupt an? Sie werden mir doch bestimmt eh nicht glauben.
"Du wirst dort nichts finden." Genervt atme ich aus als ich die Stimme höre.
"Nerv mich nicht." gebe ich nur zurück und denke nicht daran meinen Kopf zu heben.
"Glaub mir, ich habe jedes dieser Bücher zweimal gelesen. Du wirst nichts finden. Ich habe auch nicht gefunden." Vorsichtig hebe ich meinen Kopf. "Ich habe Monate gesucht und nichts gefunden. Sie werden dir nicht glauben." erklärt er mir.
"Du weißt ja nicht einmal was ich suche.." Murmel ich.
"Aber du weißt es ja selber nicht." er legt seinen Kopf schräg.
"Du kannst trotzdem nicht wissen worum es geht." gebe ich wieder nur zurück.
Er schüttelt seinen Kopf belustigt und setzt sich auf den Stuhl gegenüber von mir. "Komm schon, die Schule ist nicht sehr groß man erfährt hier alles innerhalb von Minuten. Im moment erzählt man sich, dass die Neue eine lebensmüde und verrückte ist." erklärt er und ich zucke mir meinen Schultern.
"Ist mir egal was die anderen von mir denken aber ich weiß was ich gehört habe." gebe ich nur zurück.
"In Ordnung Eiskönigin, ich wollte ja bloß helfen." er klingt ein bisschen angepisst, aber das ist seine eigene schuld.
"Also erstens, nenn mich nicht so, und zweitens Ich will deine hilfe nicht." Ich gucke ihn schon längst nicht mehr an, weil ich mich wieder auf das Buch unter mir konzentriere. Naja ich tue so, zumindest bis Atlas endlich verschwindet.
"Von mir aus verschwende ruhig deine Zeit. Tschüss Eiskönigin." Ich kann hören wir er grinst als er sich weg deht und geht.
"Idiot." ist das einzige was ich noch Murmel bevor ich mich wieder auf das Buch vor mir konzentriere.

Es ist viel zu früh für mich als ich aufwache. Meine Hand streckt sich nach meinem Handy aus um den Wecker auszustellen. Es ist 6 31 ich hebe meinen Oberkörper direkt an. Ich weiß nicht wie genau ich mich fühlen will, irgendwie bin ich aufgeregt aber anderer seits habe ich keine lust auf irgendjemanden zu stoßen. Alle halten mich für verrückt. Außerdem hatte Atlas dazu noch recht was das mit der Bücherei angeht. Ich saß bis zur Zimmer Zeit dort und ich habe keinen Hinweis auf irgendwas gefunden. Ich gähne nocheinmal bevor ich dann schließlich aufstehe und meinen üblichen Abstecher zum Schrank mache. Heute entscheide ich mich eine Jeans anzuziehen, wenn alle schon denken ich bin verrückt, kann ich mich von den anderen ja noch ein bisschen mehr hervorheben. Dann ziehe ich mir ein lockeres Shirt an und darüber noch eine Sweatshirtjacke. Mit meinen hausschuhen an meinen Füßen mache ich mich aufs weg ins Bad um mir dort eben mein Gesicht zu waschen und meine Zähne zu putzen. Die Blicke die ich zu geworfen bekomme sind wirklich kaum zu übersehen, es wirkt so als würden sie wollen, dass ich weiß, dass sie mich beobachten.
Ich bleibe keine Sekunde länger im Bad als ich muss. Auf dem Weg zum Frühstück gehe ich noch einmal an meinen Zimmer vorbei um mir mein Handy und meinen Rucksack zu holen. Ich weiß nicht genau wie lange ich brauche um meinen Klassenraum zu finden, vielleicht frage ich auch jemanden aber zur Sicherheit habe ich ihn lieber direkt bei mir. Ich weiß, dass in meinem Rucksack noch Collage Blöcke und meine fedemappe drin ist, also die Sachen werden hoffentlich so reichen.
Ich hole mir mein Frühstück an der Essensausgabe und heute gibt es Porige mit Obst und einen saft. Nicht wirklich spektakulär aber es sieht lecker aus. Als ich ihn die Richtung zum üblichen Tisch gucke kreuzt sich mein Blick mit dem von Crystal, sie hebt ihre Hand und winkt mich rüber. Sicherlich gehe ich nicht dirt hin. Dort sitzen auch Celio, Clov und Atlas. Ich ignoriere Crystal und setzte mich einfach alleine an einen der Runden Tische die leer sind.
Ich beeile mich nicht wirklich mit dem Essen und ich bekomme den größten Teil davon sowieso nicht runter. Ich spüre wie die Blicke auf mir liegen und die meisten Gespräche handeln sich wahrscheinlich um mich. Außerdem wahr es eine nicht so gute Idee mich so hin zu setzten, dass ich den Tisch von Crystal und den anderen bestens sehen kann. Jedes Mal wenn ich gucke guckt einer von Ihnen. Artemis habe ich heute noch nicht gesehen, ich weiß auch nicht einmal ob wir den selben Stundenplan haben oder nicht. Er hat mir gestern Abend zwar noch geschrieben, dass es ihm leid tut aber er mir ja nur helfen wollte. Ich habe seine Nachricht gekonnt auf gelesen gelassen. Es ist zwar nicht sehr schlau alle Leute zu ignorieren die versuchen mit dir zu befreundet zu sein, aber ich will genauso wenig Freunde die mir nicht glauben. Mein Blick fällt auf die Uhr und ich sehe, dass ich mich langsam beeilen sollte. Ich bringe mein Tablett schnell weg und gehe die Treppen hoch bis in den dritten Stock. Auf dem Stunden Plan stand Raum 302 also müsste es nicht allzu schwer sein den Raum zu finden. Es sieht nicht so aus als wäre viele Klassen neben einander. Als ich im dritten Stock ankomme ist dort niemand. Niemand bisauf einen älteren Mann der vor einem der Räume steht. Sein gelangweilt Gesichtsausdruck verändert sich in einem etwas motivierten als er mich entdeckt. Er läuft geradewegs auf mich zu und streckt mir schon seine Hand aus.
"Und du bist dann Brier, ich bin Niall dein Naturwissenschaft Lehrer. Du bist ziemlich früh, das ist sehr vorbildlich." er schüttelt meine Hand und ich nicke. "Du siehts aus wie deine Mutter, echt wow wie aus dem Gesicht geschnitten nur die Augen sind wie die von deinem Vater." sagt er beeindruckt und sofort bekomme ich Hoffnung wenn ich daran denke, dass er meine Eltern gekannt hat. Er war sicherlich nicht gleichzeitig mit ihnen in der schule aber es kann gut sein, dass er sie auch unterrichtet hat. "Ich habe gehört, was dir bisher schon hier passiert ist, das ist komisch. Sowas passiert nie. Du scheinst das Unglück anzuziehen." er lacht und ich bekomme nur ein leises Lachen hervor. Vielleicht hat er ja wirklich damit recht, immerhin habe ich noch nie wirklich sowas wie ein richtiges Glücksgefühl erlebt.
"Denken sie, das kann wirklich sein?" Frage ich ihn und er muss lachen.
"Zu erst mal heiße ich Niall, du kannst du sagen. Und nein, ich habe nur gelabert. So was gibt es nicht. Es ist alles Zufall. Mach dir keine Sorgen, es wird besser werden. Wir haben alle schlechte Tage." erklärt er mir und kolpft dabei auf meine Schulter.

𝐓𝐡𝐞 𝐄𝐥𝐞𝐦𝐞𝐧𝐭𝐬; 𝐎𝐧𝐥𝐲 𝐒𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭𝐬 (FIRST DRAFT) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt