Mira:
Eine sanfte Hand weckte mich von meinem Schlaf. Ich schreckte auf, aber sah Meryem, die mich warm anlächelte. Erleichtert legte ich eine Hand auf meine Brust. "Sie müssen frühstücken Frau Yilmaz" Sie reichte mir eine große Tablette mit verschiedenen Marmeladen, Brot und Rührei, deutlich viel zu viel für mich alleine. "Bitte duze mich." meinte ich und merkte erst jetzt, dass ich auf dem Bett saß. Warte, ich habe mich doch auf das Sofa gelegt? Ich schaute zur Seite und sah zum glück kein Ayaz, aber das bedeutet, er hat mich hergetragen während ich schlief.
Ich wollte mir gerade eine Backpfeife geben, weil ich mir vorgenommen hatte, die ganze Nacht nicht zu schlafen. Salak(-Dumme) Mira. Meryem machte die Balkontür auf und frische Luft füllte meine Lungen. "Warum kann ich nicht die Balkontür aufmachen?", fragte ich Meryem und sah runter auf die Frühstückstablette auf meinem Oberschenkel. Ist das eine Verwöhnung, bevor man stirbt? "Naja Herr Karatas hat mir befohlen es zu schließen und das nur ich es aufmachen darf" sie zuckte mit den Schultern und richtete die Vorhänge zurecht.
"Meryem, ich hätte da eine Frage" sie drehte sich zu mir und ich sprach weiter "Gibt es eine Möglichkeit das ich dir irgendwie helfen kann?" Ich wollte die Gelegenheit ausnutzen, um das Haus zu erkunden, um vielleicht so ein Plan zu schmiegen und zu fluchten. Außerdem werde ich noch verrückt, hier zu sein und nichts zu machen. "Nein, es ist meine Arbeit, das alles zu machen, du darfst nicht aus dem Zimmer", sagte sie entschuldigend. "Bitte" ich versuchte bedrückt und süß zu wirken, was anscheinend bewirkte, da sie seufzte und nickte.
Freudig stand ich auf und wollte gerade die Betten machen bis sie mich unterbrach: "Geh dich zuerst umziehen, ich möchte dir auch was holen, also warte auf mich." Ich nickte eifrig und nahm eine Bluse, was sie mir gestern gab und ging so ins Badezimmer. Als ich zurückkam, waren die Betten schon perfekt gemacht und jetzt musste ich nur noch auf Meryem warten. Sie öffnete die Tür und reichte mir ein Tuch für meine Haare.
"Ich dachte das würde dir stehen", sagte sie und ich nahm es dankend an. Ich band es und lies meine Haare offen. Sie schaute mich erfreut an. Meryem öffnete die Tür und der Riese, den ich ab jetzt Moruk nenne, stellte sich vor Meryem und mich. "Ich habe die Einwilligung von Herrn Karatas", sagte sie streng und Moruk lies von uns ab. Ab dem Moment wusste ich, dass Meryem mir wichtig war.
Während ich das Haus bewunderte, bemerkte ich nicht, dass wir eine Küche erreicht haben. Sie beauftragte mich mit Geschirr waschen und sie abzutrocknen. Währenddessen ordnete sie das Essgeschirr und ich sprach "Wenn Ayaz davon erfährt werde ich sagen, dass es meine Schuld war, also keine Sorge" ich schaute zu ihr rüber und sie winkte ab. "Ach weißt du, hier kommen nicht so viele nette Leute wie du und ich mache das gern."
Irgendwie erinnerte es mich gerade an meine verstorbene Mutter. Sie starb an Krebs. Ich wünschte sie wäre noch bei mir, dann wäre das alles nicht passiert. "Seit wie lange arbeitest du hier?", fragte ich Meryem. Sie dachte kurz nach und antwortete mir: "Sehr lange, ich habe früher für Herrn Kadir Karatas gearbeitet, der Vater von Ayaz Karatas." sie kicherte kurz bevor sie weitersprach "Ich habe Ayaz mit Windeln gesehen, solange schon" Ich musste diese Information kurz in mich nehmen bevor ich weiterdachte.
Ob sein Vater gestorben ist? Hat er Geschwister? Vielleicht kennt mein Vater Ayaz länger? Woher kennt mich Ayaz? Plötzlich fiel mir ein Glas aus der Hand. "Scheise. Es tut mir leid" ich entschuldigte mich bei Meryem, aber sie meinte nur ich soll mich auf den Kuchentresen sitzen und mich nicht bewegen. Ich tat, was sie sagte und fühlte mich schlecht, weil ich so tollpatschig bin.
"Mira! Nerdesin (-Wo steckst du)?!" hörte ich Ayaz schreien und sah ihn besorgt vor der Küchentür. Mein Atem stockte und ich konnte kein laut von mir bringen. Er eilte zu mir und ignorierte die zerbrochenen Gläser vollkommen. "Ist dir was passiert?"
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BENIM (Mein)
FanfictionNachdem sie von einem mysteriösen Mann gerettet wurde, stellte es sich heraus, dass sie an ihm verkauft wurde. Als sie erfährt, dass ihr Vater, das einzige, was sie noch hat, schwer erkrankt ist, war ihre kleine Welt zerbrochen. Doch ihr Vater verka...