24. Glauben zu Wissen

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Mira:

Augenblicklich wurde ich am Arm gepackt und in den Raum gezogen.

Mein Herz raste und ich sah Ayaz, der mich leicht erschrocken ansah. Ich fiel auf dem Boden, als der Mann mich losließ.

Ich sah zur Seite und mein Atem stockte. Mir wurde übel.

Nein ....

Die Tränen ließ mir die Szene verschwommen sehen.

Ayaz stellte sich vor mich, sodass ich es nicht mehr sehen konnte. Er kam mir auf Augenhöhe und legte seine rechte Hand auf meine Wange.

„Prenses(-Prinzessin)", flüsterte er. Ich dachte, er wäre verärgert, wütend, würde mich, nachdem verlassen, aber er war ruhig.

Ich konnte nicht aufhören zu weinen und sah in mein inneres Auge die Szene noch einmal. „Naptin sen(-Was hast du getan)", fragte ich zitternd und wich ein wenig zurück.

Ayaz nahm mein Arm und ließ mich mit ihm aufstehen. „Wir gehen" sprach er und hielt mich fest bei sich.

Ich war irgendwie froh, dass er mich hielt, denn ich glaube, ich würde es nicht schaffen selbst zu gehen.

Wir stiegen ein und er ließ mich auf sein Schoß sitzen. In anderen Umständen würde ich es nicht erlauben, aber ich konnte nichts tun.

„Mira" sprach Ayaz ruhig. „Özur dilerim(-Es tut mir leid)" Ich schluchzte und lehnte mich an seine Brust.

Kein Mensch, kein Wesen würde so etwas machen, was ich jetzt tue.

Aber ich fühlte mich auf irgendeine Weise wohl bei ihm. Ich atmete sein Duft ein, der sich mit  dem Geruch von Blut vermischte.

Ich spürte seine Hand, der mein Kopf streichelte. Er flüsterte mir, dass alles gut sei und ich in Sicherheit bin.

Verdammt, du hast jemand umgebracht, nicht ich. Du solltest ausflippen, aber stattdessen bist du derjenige, der mich beruhigt.

Nach einer Weile war ich beruhigt und schon waren wir zurück gewesen.

Ohne ein Wort öffnete ich die Autotür und stieg aus. Kurz wurde mir schwindlig, aber hinter mir hielt mich Ayaz. Wir sagten beide nichts und gingen auf unserem Zimmer.

Während er duschte, zog ich meine blutverschmierten Klamotten aus und legte mich auf das Bett.

Die Erinnerungen drohten mir erneut zu weinen, aber ich kämpfte dagegen an.

Es ist mir bewusst, dass ich mich gerade im selben Zimmer wie ein Mörder befinde, aber keineswegs fühle ich mich unwohl. Ist das normal?

Neben mir wurde es schwer und ich sah Ayaz, der sich hinlegte. Er schaute die Decke an und dachte nach. „Ayaz" Meine Stimme war noch ein wenig rau, aber das interessierte mich nicht.

Er sah mich an. „Warum hast du es mir nicht gesagt?", fragte ich ihn und er seufzte. „Ich habe gefürchtet, dass du so reagierst. Ich wusste, dass es zu viel für dich wäre, Mira"

Da klickte es in mir. Er ist der Mafiaboss, den alle fürchteten. Er ist der Karatas Nachfolger. Er ist der mächtigste Mann des Landes.

Warum ist mir das nicht vorher eingefallen?

„Mira, wenn es für dich zu viel ist, bitte sag es mir. Es tut mir leid, dass ich dich in so etwas hineingezogen habe. Als ich dich in der Bar gesehen habe, wollte ich dich. Ich war ein Arschloch"

Mein Herz raste, nicht weil ich Angst habe, sondern seine Art. Ich wusste nicht, dass er so sein kann.

Es stimmt, er war ein Arschloch. Ich hasste ihn. Er hat mich entführt, mich von meiner Familie getrennt.

Aber ich fühle mich wohl bei ihm. In Sicherheit. Als würde ich zu ihm gehören.

Eines glaubte ich jetzt zu wissen.

Ich glaube, ich liebe ihn.

Ich glaube, ich liebe ihn

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BENIM (Mein)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt