Kapitel 7

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Er wollte seine Frau

und wenn ich mich ihm hingäbe,

verstieße ich gegen meine eigenen Regeln:

Nicht nur,

dass ich Opfer meiner eigenen Lust wäre,

ich hätte am Ende ein gebrochenes Herz.

>> Amara <<


Ich war verwirrt. Die Frau im Laden sah mir zum Verwechseln ähnlich und doch wusste ich, dass wir nicht verwandt waren. Wie konnte es sein? Wie konnten zwei Menschen sich so ähnlichsehen, ohne sich zu kennen? Es war verrückt. Einfach unglaublich.

Ich sah zur Seite. Trojan saß neben mir und starrte sein Glas nieder, als brächte es ihm Erlösung. Fest klammerten seine Finger darum. Es war sein Rettungsanker. Alkohol war vielleicht nicht die Lösung, aber manchmal ein Mittel zum Zweck. Er wollte aus seiner Haut heraus. Er kämpfte gegen sich selbst.

Das war der Grund, weshalb ich geblieben war. Auch wenn ich mich komisch fühlte mit den neuen Informationen, hatte ich es nicht übers Herz gebracht ihn allein zu lassen.

„Hast du mich angefasst, weil ich so aussehe wie sie?", rutschte es ungewollt über meine Lippen.

Sein Blick schnellte hoch. Hart stierte er mich an, während sein Kiefer mahlte, und dennoch hatte ich keine Angst vor ihm. Trojan machte mir keine Angst. Ich wusste, dass er mir nichts tun würde.

„Willst du die Wahrheit wissen oder soll ich deine Gefühle verschonen?", presste er durch seine Zähne hervor. Es klang mehr nach einem Zischen als nach klaren Worten. Er fühlte sich eindeutig in die Ecke gedrängt.

„Die Wahrheit", verlangte ich von ihm.

Er knallte das Glas auf den Tisch vor ihm. Das Geräusch hallte an den Wänden wider und klingelte in meinen Ohren.

„Ich dachte zuerst, dass du Elize bist. Wahrscheinlich kann ich mich deswegen nicht von dir fernhalten", gab er Preis, wobei er den Blick nicht von mir nahm.

Ich sah es. Er versuchte mich zu verletzen. Er wollte mich vertreiben. Auch wenn es ein Körnchen Wahrheit in seinen Worten gab, war es doch noch nicht alles. Er versuchte etwas vor mir zu verbergen. Wie auch ich versuchte meine Reaktion auf ihn unter Verschluss zu halten.

Auch wenn ich wusste, dass er mich nur von sich drängen wollte, zog sich mein Herz schmerzhaft in meiner Brust zusammen. So etwas wie Hoffnung hatte heute Morgen meinen Körper geflutet, doch diese wich jetzt wieder aus meinen Knochen und erinnerte mich daran, dass es besser war auf dieser Welt allein zu kämpfen.

„Wenn du sie so sehr vermisst, dass du mir deswegen an die Wäsche willst, hättest du sie vorhin nicht von dir stoßen dürfen."

Trojan schoss hoch, schnappte sich die Whiskeyflasche und nahm direkt einen Schluck daraus. Das Glas auf dem Tisch ignorierte er vollkommen.

„Sie erträgt mich nicht mehr", knurrte er zurück.

Seufzend rieb ich mir über die Stirn. Das hier war absurd. Ich sprach gerade mit dem Mann, mit dem ich herumgemacht hatte, darüber, dass er zu seiner Ehefrau zurückkehren sollte. Ich schaffte es aber auch immer wieder mich in die absurdesten Situationen zu navigieren.

„Das sah nicht danach aus. Sie ist hierhergekommen, um dich zu sehen. Diese Frau hat noch nicht mit dir abgeschlossen", klärte ich ihn auf.

Er nahm einen weiteren großen Schluck aus der Flasche. Ich hatte erwartet Hoffnung in seinen Augen zu finden nach meinen Worten, doch sie blieben kalt.

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