Ich sollte mich nicht so gehenlassen.
Ich sollte mich im Griff haben, aber ich konnte es nicht.
Es war einfach zu gut.
>> Amara <<
Ich hatte mich nicht dazu durchringen können bei Trojan einzuziehen. Es war zu gefährlich für mich. Ich wäre zu leicht zu finden, wenn Arbeitsplatz und Wohnort am gleichen Ort lägen. Es war schon unsicher genug generell einen festen Job anzunehmen, auch wenn ich bisher in keinen Akten auftauchte.
Es war Sonntag und der Laden war zu. Ich wusste nichts mit mir anzufangen, bis ich mich in einer Bar wiederfand. Es war nicht viel los. Ein paar örtliche Alkoholiker saßen am Tresen, während ich es mir in einer Nische gemütlich gemacht hatte.
Vor mir stand ein Glas Whiskeycola. Ich hatte seit Ewigkeiten keinen Alkohol mehr getrunken. Jace hatte nicht gewollt, dass sein Spielzeug sich danebenbenahm. Ich sollte nur hübsch und ruhig sein.
Mit zitternden Fingern griff ich nach dem Glas. Der Alkohol rutschte sanft meine Kehle hinunter, bescherte mir eine wohlige Wärme im Bauch. Vielleicht würde ich mich einfach betrinken. Die Stadt war nicht sehr groß. Ich könnte betrunken problemlos zur Pension torkeln. Den Weg hatte ich sowieso bereits verinnerlicht, weshalb ich mich nicht verlaufen sollte.
Ich nahm noch einen Schluck, genoss die plötzliche Leichtigkeit in meinen Knochen. Wahrscheinlich bräuchte ich nicht viel, um betrunken zu werden. Immerhin war es dann für mich ein günstiger Abend.
Ich sah auf, als sich die Tür öffnete. Trojans Kunde trat durch die Tür. Sein schwarzes Haar war zurückgegelt. Das Shirt saß eng an, sodass man seine Bauchmuskeln nicht ignorieren konnte. Ich hatte sie bereits in all ihrer Pracht bewundern können. Der Typ war wirklich gut gebaut und kurz hatte ich vergessen, weshalb ich mich im Raum befunden hatte.
Sein Blick traf mich. Sein Kinn deutete in meine Richtung, zog damit meine Aufmerksamkeit auf den Mann neben sich. Der Kerl war nicht allein. Natürlich nicht. Neben ihm stand Trojan mit ernster Miene. Lächelte der Typ eigentlich nie?
Trojan sah ebenfalls zu mir. Durchdringend traf sein Blick meine Haut. Sofort kribbelte mein Nacken, wo er sich auf mir verewigt hatte. Ich verstand immer noch nicht, wie er es schaffte so viel Nervosität in mir zu verursachen. Es war zum verrückt werden. Bei Jace hatte ich damals Schmetterlinge im Bauch gehabt, aber Trojan entfachte ein unbekanntes Feuer in mir. Das machte mir Angst. Ich könnte mich erneut verlieren, wenn ich diesem Drängen in mir nachgäbe.
Die Männer kamen direkt auf mich zu. Die Anspannung steigerte sich in mir. Meine Finger krallten sich in das Glas. Mir Gegenüber blieb Trojans Kunde stehen.
„Trinkst du immer allein?", fragte er mich mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen.
Meine Braue rutschte hoch. Sollte das ein Flirtversuch sein?
„Du etwa nicht, wenn du abgeschleppt werden willst?", stellte ich eine nicht ernstgemeinte Gegenfrage. Ich hörte ein leises Knurren rechts neben ihm. Trojan zog den Stuhl neben mir zur Seite und ließ sich auf diesen fallen.
„Die Kerle hier haben dir nichts zu bieten", gab er ruhig von sich, wobei seine Augen wild funkelten. Ich legte meinen Kopf in die Handfläche und betrachtete den Mann neben mir. Ich hatte sein Haar noch nie offen gesehen. Die Spitzen reichten ihm bis zwischen die Schulterblätter und auch heute hatte er sie zusammengebunden, dafür trug er aber keine Lederjacke. Für diese war es aber auch viel zu warm geworden.
Ich hatte mich auch nur für Shorts und ein weißes Shirt entschieden, sonst wäre ich nach ein paar Schritten in der Sonne regelrecht zerflossen.
„Ich heiße im übrigen Kiran", stellte sich der andere Typ vor.
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SAVING ART
RomanceWenn er mich erwischt, wird er mich häuten. Ich bin nicht nur abgehauen, ich habe auch das Geld aus seinem Safe gestohlen. - Amara - Ich weiß, dass es nicht sein kann, dennoch kann ich sie nur anstarren. Sie sieht ihr so verdammt ähnlich und ich bin...